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Dossier
Milch: Macht sie uns krank?
Milch macht stark und gesund, sagt die Werbung. Andere warnen: Wer Milch trinkt, wird krank und stirbt früher. Ein Blick auf die Fakten.
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Inhalt
- Welche gesunden Stoffe stecken in Milch?
- Brauchen wir Milch?
- Wie viele Menschen vertragen Milch nicht?
- Sorgt Milch für starke Knochen?
- Sind die Wachstumsfaktoren in Milch schädlich?
- Erhöht Milch das Krebsrisiko?
- Bei welchen Krebsarten verringert Milch das Risiko?
- Warum widersprechen sich die Studien so sehr?
- Überträgt Milch ein Virus?
- Was ist mit Käse oder Joghurt?
- Sind Milchalternativen besser?
- Welche gesunden Stoffe stecken in Milch?
- Brauchen wir Milch?
- Wie viele Menschen vertragen Milch nicht?
- Sorgt Milch für starke Knochen?
- Sind die Wachstumsfaktoren in Milch schädlich?
- Erhöht Milch das Krebsrisiko?
- Bei welchen Krebsarten verringert Milch das Risiko?
- Warum widersprechen sich die Studien so sehr?
- Überträgt Milch ein Virus?
- Was ist mit Käse oder Joghurt?
- Sind Milchalternativen besser?
Artikel Abschnitt: Welche gesunden Stoffe stecken in Milch?
Welche gesunden Stoffe stecken in Milch?
Sie enthält viele essenzielle Nährstoffe. Und das muss sie auch, schließlich ist sie für die ersten Lebensmonate die einzige Nahrung für Neugeborene und Säuglinge. Beim Menschen kann Milch auch im Kindes- und Jugendalter den Tagesbedarf wichtiger Mineralien und Nährstoffe decken – besonders hervorgehoben wird der Kalziumbedarf. Milch ist damit für viele Menschen und Experten aus rein gesundheitlicher Sicht ein ausgewogenes und vor allem praktisches Lebensmittel.
Artikel Abschnitt: Brauchen wir Milch?
Brauchen wir Milch?
Der Mensch ist damit das einzige Lebewesen, das auch nach dem Abstillen Muttermilch zu sich nimmt – allerdings von einer anderen Spezies. Damals (und vielerorts auch heute) fehlte den Menschen das nötige Enzym, um den Milchzucker Laktose zu verdauen. Milch ist für diese Menschen also nicht oder nur äußerst schwer verträglich, insbesondere in den hierzulande üblichen Mengen.
Die Länder, in denen Milch kein Grundnahrungsmittel ist, zeigen klar: Der Mensch kann auch ohne Kuhmilch gesund leben. Die wichtigen Nährstoffe bekommen wir auch aus anderen Lebensmitteln.
Artikel Abschnitt: Wie viele Menschen vertragen Milch nicht?
Wie viele Menschen vertragen Milch nicht?
In Europa etwa ist es umgekehrt. Hier leiden rund 30 Prozent der Erwachsenen unter einer Laktoseintoleranz. Bei ihnen kann Milchkonsum zu Bauchschmerzen, Blubbern und Blähungen führen
Eine Allergie gegen Milcheiweiße ist noch seltener, sie kommt bei circa einem Prozent vor. Ein ärztlicher Check bringt hier Gewissheit.
Artikel Abschnitt: Sorgt Milch für starke Knochen?
Sorgt Milch für starke Knochen?
So attestieren einige Studien einen Zusammenhang zwischen hohem Milchkonsum und einem erhöhten Knochenbruchrisiko – aber nur bei Frauen. Andere Studien finden hierfür keine Indizien. Auch eine umfangreiche Harvard-Studie an 43.000 Männern konnte keine Hinweise auf verstärkte Brüche an Vorderarm oder Hüfte finden. Zu diesem Urteil kommt auch das Max-Rubner-Institut in seiner Stellungnahme.
Kalzium braucht einen Partner: Vitamin D
Mittlerweile weiß man auch, dass eine hohe Kalziumzufuhr allein noch nicht für starke Knochen sorgt. So kann Kalzium aus der Nahrung nur dann richtig verwertet werden, wenn gleichzeitig auch ausreichend Vitamin D (und Magnesium) zur Verfügung stehen. Demnach könnte man literweise Milch trinken und trotzdem schwache Knochen haben, wenn man sich nicht gleichzeitig auch ausreichend in der Sonne aufhält. Auch Bewegung scheint ein wichtiger Faktor zu sein – und könnte die Unterschiede zwischen Europäern und Asiaten erklären.
Artikel Abschnitt: Sind Wachstumsfaktoren in der Milch schädlich?
Sind Wachstumsfaktoren in der Milch schädlich?
Vor allem im Kindesalter und in der Pubertät steigt die Konzentration im menschlichen Körper automatisch an.
Milchtrinker werden tatsächlich größer
Wer Milch trinkt, egal ob in der Wachstumsphase oder als Erwachsener, nimmt noch etwas mehr von diesem Wachstumshormon auf. Die Konzentration liegt damit rund zehn Prozent höher als bei Menschen, die keine Milch trinken. Das könnte etwa erklären, dass Milchtrinker in der Tat "länger" werden.
In der Theorie kann das Wachstumshormon auch Krebs fördern – in der Praxis, so lauten die Einschätzungen, reichen die zusätzlichen Mengen aus der Milch nicht aus, dass sich für Krebs ein nachweisbarer, direkter Effekt einstellt.
Bislang gibt es hier jedenfalls nur einen indirekten statistischen Zusammenhang: Milch macht Menschen mittels IGF-1 länger und größer – und mehr Zellen und häufigere Zellteilung bedeuten ein höheres Krebsrisiko. Bislang fehlen hier allerdings die Beweise.
Artikel Abschnitt: Erhöht Milch das Krebsrisiko?
Erhöht Milch das Krebsrisiko?
Der Grund scheint unter anderem eine erhöhte Kalziumzufuhr durch Milch zu sein, das Kalzium scheint das Risiko für Prostatakrebs zu steigern. Bei Darmkrebs dagegen hat der hohe Kalziumspiegel den gegenteiligen Effekt – er scheint vor Darmkrebs zu schützen. Prostatakrebs ist damit die bislang einzige Krebsart, für die ein Zusammenhang mit hohem Milchkonsum gut belegt ist.
Höchstens Hinweise, keine Belege
Auch für andere Krebsarten steht Milch als ein möglicher Einflussfaktor im Verdacht – doch ist es schwierig, die Milch als Ursache auszumachen. Denn viele andere Faktoren haben einen weitaus größeren Einfluss: So hängt das Krebsrisiko von genetischen Veranlagungen ab, von Bewegung, der gesamten Ernährung (Anteil an pflanzlichen und weniger verarbeiteten Lebensmitteln), besonders aber auch vom Alkoholkonsum, Rauchen und damit insgesamt vom Lebensstil. Und der beeinflusst einen der größten Risikofaktoren: das Gewicht. Übergewicht erhöht das Risiko für viele Erkrankungen – und auch Krebs zählt dazu.
Und so gibt es bislang höchstens Hinweise, dass Milch auch andere Krebsarten, wie etwa Eierstockkrebs, beeinflussen könnte. Für eindeutige Ergebnisse liefern die Studien bisher keine ausreichend überzeugenden Ergebnisse.
Artikel Abschnitt: Bei welchen Krebsarten verringert Milch das Risiko?
Bei welchen Krebsarten verringert Milch das Risiko?
Das sei womöglich auf die Zufuhr von Kalzium zurückzuführen. Weitere Studien haben aber gezeigt: Kalzium aus Nahrungsergänzungsmitteln hat denselben Effekt – nicht nur das Kalzium oder andere Stoffe aus der Milch.
Artikel Abschnitt: Warum widersprechen sich die Studien so sehr?
Warum widersprechen sich die Studien so sehr?
Milchtrinker generell ungesünder?
Eine prominente Studie etwa hat Tausende schwedische Milchtrinker untersucht. Dort zeigte sich: Je mehr Milch die Menschen getrunken haben, desto höher war ihre Sterblichkeit. Eigentlich ein schockierendes Ergebnis. Doch am Ende ihrer Studie schreiben die Wissenschaftler selbst: Sie können nicht sagen, ob das an der Milch liegt. Aus ihren Tabellen und Daten geht nämlich auch hervor, dass besonders die Milchtrinker gleichzeitig deutlich weniger Sport getrieben, häufiger geraucht und am wenigsten verdient haben. All das hat große Einflüsse auf die generelle Gesundheit und das Sterblichkeitsrisiko.
Sie sind das größte Problem der meisten Ernährungsstudien: confounding factors, also irreführende Faktoren, die man als Ursache nicht ausschließen kann. So sind die Viel-Milchtrinker vielleicht durch ihren jahrzehntelangen Tabakkonsum erkrankt und gestorben. Und nicht wegen der Milch.
Kaum echte Kontrollgruppen
Hinzu kommt: Es gibt wenige Studien, in denen Menschen als Kontroll- und Vergleichsgruppe dienen, die noch nie in ihrem Leben Milch getrunken oder Milchprodukte verzehrt haben. Inwiefern ein lebenslanger Verzicht auf Milch, Käse und Joghurt bei ansonsten ausgewogener und ausreichender Ernährung Menschen in Europa, Asien und Afrika beeinflusst, ist noch nicht hinreichend untersucht.
Aber: Der alleinige Verzicht auf Milch, also auf ein einziges Lebensmittel, hat keinen allzu großen Einfluss – der gesamte vegetarische und vegane Lebensstil in vielen Studien schon. Denn diese Menschen leben oft insgesamt gesundheitsbewusster: Sie rauchen wenig und treiben mehr Sport, achten besonders auf eine ausgewogene Ernährung und konsumieren daher besonders wenig industriell verarbeitete Lebensmittel.
Die Dosis macht das Gift
Bislang ist also nicht geklärt, was genau die schädliche oder auch gesundheitsfördernde Wirkung der Milch ausmacht. Letztlich ist die Milch so reich an Bestandteilen, dass auch beide Effekte denkbar sind. Wie immer macht die Dosis das Gift und kann so bei einigen Menschen zu bestimmten Krankheiten führen, gleichzeitig aber andere Erkrankungen verhindern.
Artikel Abschnitt: Überträgt Milch ein Virus?
Überträgt Milch ein Virus?
Diese These beruht auf einem Widerspruch, den er in Daten unterschiedlicher Länder entdeckt hat: In Ländern wie Indien, Südkorea oder Japan lag die Darm- und Brustkrebsrate traditionell sehr niedrig. Nachdem ab Mitte des 20. Jahrhunderts aber immer mehr Fleisch- und Milchprodukte verzehrt wurden, sind die Raten stark angestiegen. Gleichzeitig gibt es Länder wie die Mongolei oder Bolivien, in denen schon seit jeher viel Fleisch konsumiert wird, die Krebsrate jedoch weiterhin auf einem niedrigen Level geblieben ist.
Nur das europäische Rind betroffen?
Dieser Widerspruch auf den ersten Blick lieferte dem Forscher des Deutschen Krebsforschungszentrums genau die Frage, die er derzeit mit seinem Team untersucht: Verursacht ausschließlich der Konsum von Fleisch und Milch des europäischen Rindes gesundheitliche Probleme? Denn werden in der Mongolei und anderen Ländern mit hohem Fleischkonsum und niedriger Krebsrate vor allem andere Rinderarten wie das Yak-Rind gehalten, importieren die Länder mit höherer Krebsrate das europäische Rind.
Weder Bakterium noch Virus: das Plasmidom
Mittlerweile sind die Forscher fündig geworden – in Blutproben von europäischen Rindern, von Patienten und gesunden Menschen. In allen konnten sie eine Art neuartigen "Erreger“ ausfindig machen, der weder Bakterium noch Virus ist: das sogenannte Plasmidom. Allerdings wurde es nicht innerhalb von Tumoren gefunden, sondern im umliegenden Gewebe.
Die Theorie der Forscher: Ein Kind infiziert sich nach dem Abstillen durch den Konsum von Milch oder Fleisch mit dem Erreger, im Alter von bis zu einem Jahr – wenn das Immunsystem noch nicht vollständig ausgebildet ist. Der "Erreger" sorgt in den Zellen für ständige Entzündungsreaktionen, die den Menschen ein Leben lang begleiten – und das kann zu Mutationen im Erbgut der Zellen führen. Mit der Zeit erhöht sich dadurch die Wahrscheinlichkeit, dass genau solche Mutationen auftreten, die gesunde Zellen zu Tumorzellen werden lassen.
Keine Warnung vor Milch und Milchprodukten
Bislang fehlen noch viele weitere Untersuchungen, um die These endgültig zu beweisen. So oder so sieht der Virologe einen positiven Gesundheitseffekt, wenn Mütter ein Jahr lang stillen. Und: Bislang gibt es laut zur Hausen keine überzeugenden Daten dafür, dass das Krebsrisiko weiter steigt, wenn man nach einer Infektion mit dem Plasmidom weiterhin Fleisch, Milch oder Joghurt zu sich nimmt. Daher rät der Heidelberger Forscher auch nicht von Milch und Milchprodukten ab.
Artikel Abschnitt: Was ist mit Käse oder Joghurt?
Was ist mit Käse oder Joghurt?
Einige Forscher sagen, das beruhe vermutlich auf einem bestimmten Zuckertyp, der D-Galactose, die für erhöhte Entzündungswerte und oxidativen Stress in den Zellen verantwortlich gemacht wird – und die besonders in Milch stecken soll. Andere Forscher haben in Milch und Joghurt hingegen dieselbe Konzentration des Zuckertyps gefunden. Die Ursache bleibt für die Wissenschaftler also weiterhin ein Rätsel.
Joghurt macht die Darmflora vielfältiger
Manche Forscher erklären die gesundheitlichen Vorteile von Joghurt unter anderem damit, dass Joghurt die Darmflora beeinflusst – und für eine vielfältige Bakterienzusammensetzung sorgt. Eine veränderte, einseitige Darmflora gilt für viele Krankheiten als Risikofaktor. Diesen Effekt grundsätzlich nachzuweisen, bedarf jedoch aufwendiger Studien.
Zudem ist es schwer, bei der Masse an unterschiedlichen Milchprodukten und unzähligen verschiedenen Käsesorten die genaue Ursache auszumachen. Vielleicht sind auch hier wieder andere Faktoren verantwortlich – und es sind eher die ohnehin gesundheitsbewussteren Menschen, die zu Käse und Joghurt greifen statt zu Wurst oder Nutella. Auch hier könnte der Lebensstil wichtiger sein als der Käsekonsum an sich.
Artikel Abschnitt: Sind Milchalternativen besser?
Sind Milchalternativen besser?
Laktosefreie Milch
Sie entspricht der Vollmilch, ist nur chemisch verarbeitet und enthält Laktase – das Enzym, das Laktose spaltet und Menschen fehlt, die keine Milch vertragen. Für Menschen, die tatsächlich eine Laktoseintoleranz haben, ist sie eine Alternative – für alle anderen macht sie keinen Unterschied. Bei einer leichten Unverträglichkeit sind viele Käsesorten aber etwa unproblematisch. Laktose ganz aus seinem Speiseplan zu streichen, kann auf Dauer sogar dazu führen, dass man Milch noch schlechter verträgt.
Soja, Reis, Mandel
Milchersatzprodukte wie Soja- oder Reismilch sind eher wegen des Tierschutzes oder aus ökologischer Perspektive eine Überlegung wert, nicht aber aus gesundheitlichen Gründen. Sie enthalten durch Zusätze gleiche oder zumindest ähnliche Mengen vieler Nährstoffe. Fundierte vergleichende Studien zu gesundheitlichen Vor- oder Nachteilen gibt es nicht. Was man weiß: Proteine aus pflanzlichen Produkten verarbeitet der Körper schlechter als die aus Kuhmilch – allerdings spielt der Effekt im Alltag keine große Rolle.
Je stärker verarbeitet, desto schädlicher
Generell gilt: Je höher der Verarbeitungsgrad von Milch ist, also je stärker sie erhitzt, pasteurisiert oder homogenisiert ist, desto häufiger findet man schädliche Wirkungen auf den menschlichen Körper – dieser Zusammenhang findet sich in mehreren Studien. Ob das allerdings ausschließlich an der Milch liegt oder wieder am gesamten Lebensstil, ist oftmals nicht belegt.
Man könnte meinen, das spräche dafür, auf Rohmilch umzusteigen. Experten raten jedoch wegen der Bakterienbelastung und anderen hygienischen Gründen davon ab, vollends auf Rohmilch zu vertrauen.
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Welche Auswirkungen hat der Konsum von Milch auf das Wachstumshormon IGF-1 und wie könnte dies die Körpergröße beeinflussen? <a href=“https://eyelashesworld.com/de/flatterhaft-in-die-zukunft/“> Falsche Wimpern </a> weltweit.
Gibt es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Konsum von Milch und einem erhöhten Krebsrisiko?
Hallo, auf einer anderen Seite ist auch eine Grafik mit dem Vergleich von Milch und Milchalternativen. Da liegt der Wasserverbrauch bei Reis und Mandelmilch aber höher als bei Kuhmilch. Was stimmt denn jetzt?
Welche Seite meinst du? Danke!
Ist Luft Krebseregend? Ist Atmen krebseregend?Sind Studien Krebseregend?
Hallo, der Spruch meiner Urgroßmutter zur Milch war: „Milch nährt und Milch zehrt“. Als sie geboren wurde (1845), gab es keine groß angelegten Studien, nur einfache Beobachtung. Meine Kinder bekommen für ein Müsli Milch, als Getränk sicher nicht. Die hormonelle Belastungen ist im Artikel nicht erwähnt. Vielleicht könnte darüber auch… Weiterlesen »
Danke für die Erklärung, es war sehr Hilfreich