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Softdrinks
So können wir den Zuckerkonsum in Deutschland reduzieren
Zu viele Menschen trinken zu viel zuckerhaltige Getränke. Sie erhöhen damit das Risiko, an Diabetes, Karies und Herzkrankheiten zu erkranken. Wie lässt sich das ändern?
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Dazu haben sie 58 wissenschaftliche Publikationen mit Daten aus 19 Ländern ausgewertet. "Es gibt erstaunlich viele Studien, die die vielfältigen Ansätze zur Reduzierung von gesüßten Getränken untersuchen", sagt Peter von Philipsborn von der LMU München und Mitautor der Studie.
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Zuckerkonsum verringern: Was am besten wirkt
- Nährwert-Kennzeichnungen, die leicht zu verstehen sind und die mit Farben und/oder Zahlen anzeigen, ob ein Getränk gesund oder ungesund ist (mehrfarbige Ampel oder Nutri-Score). Einfach und intuitiv sollte eine solche Kennzeichnung sein. Der Verkauf von Getränken, die mit "rot" gekennzeichnet waren, ging insgesamt um 56 Prozent zurück. (Die farbliche Kennzeichnung ist wichtig, es können aber auch Smileys oder Emojis sein, die Angaben zum Produkt symbolisieren.)
- Weniger zuckerhaltige Getränke in Schulen und Kitas. Das hat einen erzieherischen Effekt und die Kinder und Jugendlichen lernen gewissermaßen automatisch, dass zuckerhaltige Getränke nicht die Norm sein sollten.
- Höhere Preise auf zuckerhaltige Getränke. Denn: Der Preis ist ein sehr entscheidender Faktor für die Kaufentscheidung.
Darüber hinaus sind Maßnahmen wie mehr Marketing für gesunde Getränke sinnvoll, außerdem die bessere Platzierung solcher Produkte in Supermärkten. Auch könnten Restaurants zu gesünderem Verhalten beitragen, indem sie etwa in Kinder-Menüs keine zuckerhaltigen Getränke anbieten, sondern nur Wasser oder Saftschorlen.
Die Lebensmittel-Ampeln haben vergleichsweise sicher große Effekte auf den Verkauf von Süßgetränken (eine Verringerung um die Hälfte). Und Preiserhöhungen können dazu führen, dass Menschen weniger Süßgetränke kaufen.
"Letzteres wissen wir von anderen gesundheitsschädlichen Produkten wie Zigaretten und Alkohol", sagt Stefan Lhachimi, Professor am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie.
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Was dagegenspricht
Nicht alle Vor- oder Nachteile eines Lebensmittels fließen in die Bewertung mit ein. Aber: In mehreren Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass ein System wie der Nutri-Score am besten geeignet ist, um Verbraucher:innen schnell über ein Lebensmittel zu informieren.
Ähnliches gilt für die Ampel. Je nach Ausgestaltung hat sie drei oder mehrere Farben, denen unterschiedliche Kategorien zur Bewertung zugeordnet sind.
Wenn die Kitas und Schulen keine zuckerhaltigen Getränke mehr ausgegeben, könnte das dazu führen, dass sich der Konsum verlagert. Das sei aber nur kurzfristig zu beobachten, sagt Peter von Philipsborn von der LMU München. "Untersuchungen zeigen, dass Jugendliche an weiterführenden Schulen langfristig nur zum Teil außerhalb der Schule zuckerhaltige Getränke kaufen und konsumieren."
Werden zuckerhaltige Getränke teurer, folgen Anpassungsprozesse in der Wirtschaft: die großen Süßgetränkehersteller ändern ihre Strategie und setzen auf weniger Zucker in ihren Produkten. Und Hersteller, die gesunde Alternativen anbieten, erhöhen den Absatz. Es gebe aber einen Industriezweig, der wirklich mit Einbußen zu kämpfen hätte, sagt von Philipsborn: die Zuckerindustrie.
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Warum weniger Zucker besser für den Körper ist
Die Werbung beeinflusse, wie viel zuckrige Produkte Menschen zu sich nehmen. Es sei wichtig, den Softdrinkkonsum zu verringern, um der Adipositasepidemie in Deutschland zu begegnen, sagt auch Stefan Lhachimi.
Denn: Viele Konsument:innen trinken so viel Süßgetränke, dass sie allein damit die täglich empfohlene Zuckermenge übersteigen. Das ist tückisch: Die hochkalorischen Getränke machen selten satt. Es sind "leere" Kalorien. Wer Softdrinks trinkt, hat also rasch wieder Hunger.
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Politiker:innen zögern, müssen sie aber eigentlich nicht
"Diese Kennzeichnung ist zudem nicht intuitiv verständlich", so das Urteil von Barbara Bitzer, Sprecherin der Deutschen Allianz Nichtübertragbarer Krankheiten (DANK). "Es wäre nicht nachvollziehbar, wenn die deutsche Politik nicht das wirksamste System wählt – und das ist eine Kennzeichnung mit Ampelfarben."
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Die Nahrungsmittelindustrie soll den Zucker weglassen. Der Verbraucher kann diesen selbst hinzu fügen wenn er das möchte. Wie wär’s mal damit. Aber man ist ja damit beschäftigt aus Konkurrenzgründen den Verbraucher zu ködern. Der darf sich dann vom Arzt mit erhobenem Zeigefinger belehren lassen. Den mal zugefügten Zucker kann der… Weiterlesen »