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Obst
So viele Vitamine verlieren Äpfel durch die Lagerung
Bis zu 90 Prozent der Apfelernte werden nach der Ernte nicht verkauft, sondern eingelagert. Verändert das die Qualität?
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Apfel ist nicht gleich Apfel
Ob aus dem Apfel ein rotbackiger Bilderbuchapfel wird, liegt nicht nur an der Sorte – auch die Wachstumsbedingungen spielen eine Rolle: Große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht sorgen während der Wachstumsphase zum Beispiel für leuchtend rotschalige Äpfel. Kühlt es nachts dagegen nicht genügend ab, sind die Früchte eher schlechter gefärbt.
Es gibt unzählige Sorten und ständig kommen neue dazu. Nach Schätzungen des Bundesforschungsinstituts für Ernährung und Lebensmittel, Max-Rubner-Institut (MRI), gibt es weltweit rund 20.000 Sorten, 1.000 davon allein in Deutschland. Kein Wunder, Äpfel stehen bei der weltweiten Fruchtproduktion auf Platz drei.
Vitamingehalt schwankt
In Äpfeln stecken jede Menge Vitamine, vor allem Carotin, Thiamin und Riboflavin sowie Pyridoxin und Tocopherol – also die Vitamine A, B1, B2, B6 und E. Und natürlich Vitamin C, auch bekannt als Ascorbinsäure. Äpfel sind also gesund – na klar: An apple a day keeps the doctor away.
Doch der Vitamin-C-Gehalt in Äpfeln schwankt. Die Messungen unterscheiden sich je nach Sorte, Anbauregion und saisonalen Einflüssen. Selbst wenn die Äpfel im gleichen Jahr vom gleichen Baum geerntet wurden, kann der Vitamin-C-Gehalt der Früchte unterschiedlich sein: "Die Inhaltsstoffe sind abhängig von Temperatur und Lichteinfall", so Dr. Bernhard Trierweiler vom MRI. "Deshalb kann ein Apfel von der Sonnenseite des Baums einen anderen Vitamin-C-Gehalt haben als einer von der Schattenseite."
Sogar der einzelne Apfel weist je nach Entwicklungsstadium einen unterschiedlichen Vitamin-C-Gehalt auf. Am höchsten ist der Gehalt im Sommer, danach nimmt er bis zur Ernte im Herbst langsam ab. Wie es dann mit der Vitaminkurve weitergeht, hängt nicht zuletzt von der Lagerung ab. In Deutschland gibt es keine Beschränkung, was die Lagerdauer angeht. Solange Äpfel knackig aussehen, frei von Schimmel sind und auch sonst den Vermarktungsnormen entsprechen, dürfen sie in den Handel. Die Beschränkung liefert der Apfel selbst: Gut lagerfähige Sorten schaffen es bis zu neun Monaten, vereinzelt sogar länger. An einer ganzjährigen Lagermöglichkeit wird geforscht. Derzeit lagern nahezu 180.000 Tonnen Äpfel in Deutschland. Nach der Rekordernte von 2019 waren es sogar über 250.000 Tonnen.
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Äpfel können durch die Lagerung Vitamine verlieren
Vitamin C dient in Pflanzenzellen als wasserlösliches Antioxidans. Es hilft zum Beispiel beim Schutz vor zu hoher Lichtintensität und hat Einfluss auf das Wachstum und die Entwicklung der Pflanze. Wenn der Abbau der Inhaltsstoffe beginnt, der Apfel also langsam Runzeln bildet, wird die Abwehr gegen Stressfaktoren immer unwichtiger.
Richtige Lagerung entscheidend
Damit der Apfel knackig bleibt, ist eine effektive Lagerung entscheidend. Wichtige Faktoren dafür sind neben dem richtigen Sauerstoff- und Kohlendioxidgehalt die passende Temperatur sowie die Luftfeuchtigkeit. In sogenannten CA-Lagern, also "Controlled Atmosphere"-Lagern, wird der natürliche Alterungsprozess der Äpfel aufgehalten. Und zwar durch Absenken der Temperatur auf ein bis vier Grad, Reduzierung des Sauerstoffgehaltes und Erhöhung des Kohlendioxidgehaltes.
Künstliche Frische
Und dann passiert es: Der Apfel fällt in der abgeschlossenen Kühlzelle in eine Art Dornröschenschlaf. Der natürliche Alterungsprozess wird aufgehalten. Sobald das Obst den Sauerstoff durch Atmen verbraucht hat, ist die weitere Atmung reduziert und der Abbau der Inhaltsstoffe stoppt. Zumindest für einige Monate.
Einige Apfelsorten halten sich besonders gut in sogenannten "Ultra Low Oxygene"-Lagern, die extrem wenig Sauerstoff enthalten. Das verträgt aber nicht jeder Apfel. Bei der "dynamisch kontrollieren Atmosphäre" kann der Sauerstoff deshalb je nach Vorlieben der Früchte flexibel eingestellt werden. Oft wird zusätzlich noch Ethylen aus der Luft gefiltert, ein Gas, das Äpfel bei der Reifung bilden. Was dieses Reifungsgas anrichten kann, zeigt sich im heimischen Obstkorb: Wenn Bananen neben Äpfeln lagern, werden sie schneller schlecht.
Verlust von Vitamin C
Rein optisch sehen die Äpfel bei guter Lagerung auch nach neun Monaten noch frisch und knackig aus. Doch jetzt kommt die schlechte Nachricht: Je nach Sorte verlieren die Früchte dabei bis zu 50 Prozent ihres VitaminC-Gehaltes. Es gibt jedoch Ausnahmen, zum Beispiel die Sorten "Braeburn", "Berlepsch", "Cameo" und "Topaz".
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Im Apfel steckt mehr als Vitamin C
Dennoch müssen Apfel-Fans jetzt ganz stark sein, denn Fakt ist auch: Im Vergleich zu anderen Früchten ist im Apfel insgesamt eher wenig Vitamin C zu finden. Kommerzielle Sorten kommen auf eine durchschnittliche Konzentration von etwa zehn Milligramm pro 100 Gramm Frischgewicht. Im Vergleich: Orangen oder Kiwis enthalten rund fünf- bis sechsmal mehr.
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Äpfel essen – aber auf die richtige Sorte achten!
Doch die Unterschiede sind nicht nur zwischen den einzelnen Sorten gewaltig. Auch im Apfel selbst unterscheidet sich die Konzentration. In der Schale steckt zum Beispiel fünf- bis siebenmal mehr Vitamin C als im Fruchtfleisch. Also: Die Schale wird am besten mitgegessen!
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Leider keine genauen Daten zu den äpfeln. Wäre sehr interessant gewesen. Viele Obst Sorten verlieren durch die Lagerung kaum Vitamine. Bei Fleisch ist das genau das gleiche. B12 ist sehr lange konservierbar, weshalb sich Trockenfleisch sehr gut eignet. Auch extrahiert in Tabletten wie Vitaminexpress von Internetapotheke https://www.servusapotheke.at/internetapotheke ist so gut… Weiterlesen »
Netter Artikel, aber eines fehlt mir: eine Auflistung über die Äpfel und ihren Vitamingehalt. Jetzt kenne ich den Besten und den Schlechtesten, aber dazwischen fehlt mir jegliches Wissen. Schade!