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Influenza
Grippeimpfung: Das bringt sie dir
Im Herbst beginnt die Grippe-Saison: Wie sinnvoll ist eine Impfung? Wer sollte sich impfen lassen, und wie gut schützt die Impfung tatsächlich über den Winter hinweg? Die wichtigsten Antworten zur Grippe-Impfung im Überblick.
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Inhalt
- Was sind Symptome einer Grippe?
- Wie gefährlich ist eine Grippe-Infektion?
- Wie schwer wird die Grippesaison 2024/25?
- Ist eine Grippeimpfung sinnvoll?
- Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?
- Wer sollte sich nicht impfen lassen?
- Wie viele Menschen lassen sich gegen Grippe impfen?
- Gibt es ausreichend Impfstoff?
- Wie oft sollte die Grippeimpfung aufgefrischt werden?
- Welche Grippe-Impfstoffe gibt es?
- Welche Nebenwirkungen hat die Grippe-Impfung
- Vertragen sich Corona-Impfung und die Impfung gegen Grippe?
- Was sind Symptome einer Grippe?
- Wie gefährlich ist eine Grippe-Infektion?
- Wie schwer wird die Grippesaison 2024/25?
- Ist eine Grippeimpfung sinnvoll?
- Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?
- Wer sollte sich nicht impfen lassen?
- Wie viele Menschen lassen sich gegen Grippe impfen?
- Gibt es ausreichend Impfstoff?
- Wie oft sollte die Grippeimpfung aufgefrischt werden?
- Welche Grippe-Impfstoffe gibt es?
- Welche Nebenwirkungen hat die Grippe-Impfung
- Vertragen sich Corona-Impfung und die Impfung gegen Grippe?
Artikel Abschnitt: Was sind die Symptome einer Grippe?
Was sind die Symptome einer Grippe?
Besonders gefährlich ist die Grippe für ältere Menschen, wenn eine zusätzliche Lungeninfektion die bereits durch Influenza-Viren geschädigte Lunge befällt. Auch Herzinfarkte gehören zu den möglichen Komplikationen einer Grippeinfektion
Artikel Abschnitt: Wie gefährlich ist eine Grippe-Infektion?
Wie gefährlich ist eine Grippe-Infektion?
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes starben im Jahr 2023 knapp 21.000 Menschen an Grippe und Lungenentzündung. In besonders schweren Grippewintern kann die Zahl der Todesfälle in Deutschland sogar auf bis zu 25.000 ansteigen. So war es beispielsweise in der Saison 2017/18, wie das RKI berichtet.
Artikel Abschnitt: Wie schwer wird die Grippesaison 2024/25?
Wie schwer wird die Grippesaison 2024/25?
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Artikel Abschnitt:
Südhalbkugel beim Infektionsgeschehen voraus
Oft schauen Medizinerinnen und Mediziner auf die Südhalbkugel: Dort neigt sich der Winter und damit die Grippesaison dem Ende zu, während sie hier bei uns beginnt. Im Jahr 2024, zu Beginn der Grippesaison in Deutschland und Europa, zeigte sich nach Angaben des US-amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention (CDC) kein einheitliches Bild. Insgesamt ähnelten Fallzahlen und Infektionsgeschehen grob den Vorjahren.
Wirklich Rückschlüsse auf das Infektionsgeschehen für den bevorstehenden Grippe-Winter hier bei uns zu ziehen, sei allerdings wenig sinnvoll, betont eine Sprecherin des RKI: "Schwere und Verlauf einer Grippewelle lassen sich nur schwer vorhersagen." Denn Immunitätsmuster sind national sehr unterschiedlich.
Außerdem können sich Erreger auf dem Weg von der Süd- auf die Nordhalbkugel verändern – und damit auch Infektionen und Krankheitsverläufe. Egal ob nun viele Menschen insgesamt schwer betroffen sein werden: Über das individuelle Risiko sagt dies nichts aus.
Artikel Abschnitt: Ist eine Grippeimpfung sinnvoll?
Ist eine Grippeimpfung sinnvoll?
Die WHO entwickelt daraus – sowie aus ähnlichen Daten aus anderen Ländern auf der Nordhalbkugel – in etwa zu Beginn eines Jahres die entsprechenden Antigenkombinationen für die saisonalen Impfstoffe.
Für die Saison 2024/2025 hat die WHO drei Virenstämme (zwei Influenza A und ein Influenza B-Stamm) für die Grippeimpfung empfohlen.
Bis ausreichend Impfdosen hergestellt sind, dauert es mehrere Monate. In dieser Zeit können die hoch variablen Grippeviren sich weiter verändern.
Die Wirksamkeit variiert
Wie wahrscheinlich es ist, dass diese Zusammenstellung auch wirksam vor Influenza schützt, ist schwer vorherzusagen. Es kann beispielsweise sein, dass ein Virenstamm zirkuliert, der im Impfstoff gar nicht enthalten ist. Oder dass ein Virenstamm, der in der Impfung enthalten ist, gar nicht oder gar nicht so stark auftritt. Grippeviren können sich auch während der Saison verändern – was auch Einfluss auf die Effektivität der Impfung haben kann.
Aus Daten aus Europa und den USA geht hervor, dass zwischen 20 und 60 Prozent der geimpften Personen, die an Influenza erkrankten, keinen Arzt aufsuchen mussten. Diese Zahlen beziehen sich auf die Jahre 2010/11 bis 2019/20. Auch wenn die Impfung nicht jeden vollständig vor einer Infektion schützt, zeigen die Zahlen, dass sie in vielen Fällen schwere Krankheitsverläufe verhindern kann.
Unterschiede in den Altersgruppen
Die Effektivität der Impfstoffe variiert stark. In der Saison 23/24 war die Impfeffektivität bei durchschnittlich 39 Prozent. Das RKI selbst bezeichnet diese Effektivität als "moderat".
Ältere Menschen besonders gefährdet
Da Influenza nicht meldepflichtig ist und auch nur wenige Menschen, die an einer Atemwegserkrankung leiden, auf Influenza-Viren getestet werden, lässt sich die Wirksamkeit der Impfstoffe erst rückwirkend ermitteln. Das RKI verdeutlicht die mittlere Wirksamkeit der Grippeimpfung anhand eines Beispiels: Würden in einer Grippesaison von 100 ungeimpften Erwachsenen etwa 10 an Grippe erkranken, wären es bei einer mittleren Impfwirksamkeit von 39 Prozent nur noch etwa 6 Erkrankte.
Bei älteren Menschen ist die Immunantwort oft schwächer, was zu einem verringerten Infektionsschutz führt. Das liegt vermutlich daran, dass mit zunehmendem Alter das Immunsystem nicht mehr so leistungsfähig ist, Fachleute sprechen dann von Immunoseneszenz.
Artikel Abschnitt: Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?
Wer sollte sich gegen Grippe impfen lassen?
• Seniorinnen und Senioren (über 60 Jahre)
• Menschen mit chronischen Erkrankungen, wie Diabetes und Bluthochdruck
• Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen, einschließlich Ärztinnen, Ärzte und Pflegekräfte
• Schwangere
• Lehrkräfte sowie Erzieherinnen und Erzieher
Wichtig für Schwangere und medizinisches Personal
Für die oben genannten Gruppen empfiehlt die Ständige Impfkommission (Stiko) die Influenza-Impfung. Die Stiko betont, dass besonders Personengruppen vollständig gegen Influenza geimpft werden sollten, die ein erhöhtes Risiko für schwere Verläufe einer Influenza mit einem hohen Risiko einer Hospitalisierung haben oder beruflich besonders exponiert und epidemiologisch bedeutsam sind.
Schwangere haben laut RKI ein erhöhtes Risiko, dass es zu einem schweren Krankheitsverlauf kommt. Die Impfung des medizinischen Personals ist wichtig, weil sie das Grippevirus auf ihre Patientinnen und Patienten übertragen können. Und sie sind dann selbst geschützt, wenn sie etwa schwerkranke Influenzapatientinnen und -patienten behandeln.
Grippeimpfung auch für Nicht-Risikogruppen möglich
Grundsätzlich können sich auch Menschen gegen Grippe impfen lassen, die nicht zu den Risikogruppen gehören, für die die Impfung ausdrücklich empfohlen wird. Das Robert Koch-Institut betont, dass es in diesen Fällen nicht von der Impfung abrate. Wer sich impfen lassen möchte, sollte mit der Krankenkasse klären, ob sie die Kosten übernimmt. Darüber hinaus bieten viele Arbeitgeber ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine Impfung gegen Grippe an.
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Sollten Kinder gegen Grippe geimpft werden?
In der Regel haben Kinder keinen schlimmen Verlauf, wenn sie an der saisonalen Grippe erkranken. Dennoch fordern einige Kinderärztinnen und -ärzte, dass auch Kinder gegen Influenza geimpft werden sollten. Der Kinderarzt und Infektiologe Professor Johannes Hübner von der Kinderklinik der Uni München etwa betont, dass es durchaus Länder gebe, in denen die Influenza-Impfung auch für Kinder empfohlen werde.
Hübner hält das aus zwei Gründen für sehr sinnvoll: "Kinder leiden sehr häufig an Atemwegsinfekten. Es gibt rund 43.000 Influenza-Fälle bei Kindern jedes Jahr – es wäre gut, das zu reduzieren", betont Hübner. Auch Professor Markus Rose, Ärztlicher Leiter des Bereichs Pädiatrische Pneumologie am Olgahospital in Stuttgart, befürwortet die Grippeimpfung von Kindern im Alter zwischen sechs Monaten und fünf Jahren – "wie es die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt".
Kinder verbreiten das Virus
Zweiter wichtiger Punkt: Kinder spielen eine wichtige Rolle bei der Verbreitung der Influenza-Viren. "Das ist bei Influenza sehr gut erforscht", so Hübner. Daher gebe es einen Herdeneffekt, wenn viele Kinder geimpft sind: Die Grippeviren verbreiteten sich dann weniger.
Auch andere Kinderärztinnen und -ärzte fordern, dass auch Kinder gegen Influenza geimpft werden sollten. Darüber hatte auch die Stiko beraten, ihre Impfempfehlung aber doch nicht auf alle Kinder ausgeweitet. Schon jetzt gilt eine Impfempfehlung, wenn sie zu einer Risikogruppe gehören: etwa an Asthma leiden, an Diabetes oder an einer Immunschwäche.
Unterversorgung von Risikogruppen?
Gegen eine generelle Impfempfehlung für Kinder spreche laut Stiko, dass es in einem solchen Fall tatsächlich zu einer Unterversorgung mit Impfstoff der Risikogruppen kommen könnte. Daher gibt es diese generelle Empfehlung nicht. Allerdings könne man laut den Empfehlungen der Stiko auch schon jetzt Kinder ab sechs Monaten auf Basis individueller Erwägungen impfen lassen.
Artikel Abschnitt: Wer sollte sich nicht impfen lassen?
Wer sollte sich nicht impfen lassen?
Kinder und Jugendliche, die an Asthma oder bestimmten Immunerkrankungen leiden, sollten nicht mit dem Influenza-Nasenspray-Impfstoff geimpft werden, der Lebendimpfstoff enthält.
Artikel Abschnitt: Wie viele Menschen lassen sich gegen Grippe impfen?
Wie viele Menschen lassen sich gegen Grippe impfen?
Bei Schwangeren beispielsweise ließen sich in der Saison 2021/22 zwischen 13 und 27 Prozent gegen Grippe impfen, die Spannbreite ergibt sich aus regionalen Unterschieden.
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Artikel Abschnitt: Gibt es ausreichend Impfstoff?
Gibt es ausreichend Impfstoff?
Laut Paul-Ehrlich-Institut, das in Deutschland für Impfstoffe verantwortlich ist, wurden bisher in keinem Jahr alle Impfdosen gegen das Grippevirus verimpft. Daher geht die Behörde davon aus, dass es in den vergangenen Jahren regelmäßig einen Überschuss an Impfstoff gab.
Artikel Abschnitt: Wie oft sollte die Grippeimpfung aufgefrischt werden?
Wie oft sollte die Grippeimpfung aufgefrischt werden?
Zudem kann davon ausgegangen werden, dass nach einer Dosis ein ausreichender Impfschutz besteht. Eine Ausnahme bilden Kinder. Werden sie zum ersten Mal gegen Influenza geimpft, erhalten sie in der Regel zwei Impfungen im Abstand von einigen Wochen.
Artikel Abschnitt: Welche Grippe-Impfstoffe gibt es?
Welche Grippe-Impfstoffe gibt es?
Einige sind Hühnerei-basiert, andere basieren auf Zellkulturen.
Hier erfährst du mehr über verschiedene Impfstoffe.
Außerdem wird unterschieden zwischen Tot- und Lebendimpfstoffen. Lebendimpfstoffe können ähnliche Symptome wie die Krankheit selbst auslösen, allerdings meist in sehr abgeschwächter Form. Laut RKI handelt es sich bei den in Deutschland zugelassenen Influenza-Impfstoffen für Kinder und Erwachsene meist um Totimpfstoffe. Totimpfstoffe enthalten inaktivierte Viren beziehungsweise Bestandteile der Viren und sind auch für Menschen mit schwächerem Immunsystem geeignet.
Spezielle Impfstoffe für Ältere
Seit Anfang 2021 empfiehlt die Stiko spezielle Impfstoffe, die für ältere Menschen ab 60 Jahren zugelassen sind. Sie enthalten sogenannte Adjuvantien (Wirkverstärker) und sind höher dosiert, um eine verbesserte Wirksamkeit zu erreichen. Diese Impfstoffe werden älteren Menschen empfohlen, weil diese häufig schwächer auf die Impfung reagieren und dadurch einen verminderten Impfschutz aufweisen.
Wie eine Impfung funktioniert, kannst du hier nachlesen.
Impfstoff als Nasenspray
Das RKI erklärt zudem, dass für Kinder und Jugendliche ein zusätzlicher Lebendimpfstoff (Live Attenuated Influenza Vaccine, LAIV) zugelassen ist, der als Nasenspray verabreicht wird. Das Spray lasse sich einfacher verabreichen, etwa bei Kindern mit Spritzenangst. Allerdings weist das Institut für die Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) darauf hin, dass Kinder mit schwerem Asthma beispielsweise nicht mit dem Nasenspray-Impfstoff geimpft werden sollten.
Artikel Abschnitt: Welche Nebenwirkungen hat die Grippe-Impfung?
Welche Nebenwirkungen hat die Grippe-Impfung?
Wird ein Totimpfstoff geimpft, kann es zu so genannten Impfreaktionen kommen, dann treten leichte Schmerzen, Rötungen oder Schwellungen an der Impfstelle auf. Wird mit dem Nasenspray (Lebendimpfstoff) geimpft, kann dies eine verstopfte oder laufende Nase auslösen.
Artikel Abschnitt: Vertragen sich Corona-Impfung und die Impfung gegen Grippe?
Vertragen sich Corona-Impfung und die Impfung gegen Grippe?
Impfen lassen kann man sich auch in einigen Apotheken. Bei einem solchen Doppel-Termin erhalten die Patient:innen zwei Spritzen, eine in jeweils einen Arm.
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