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Verhütung
Darum gibt es noch keine Pille für den Mann
Geht es um Verhütung, liegt die Verantwortung bislang überwiegend in Frauenhand. Forschende wollen das ändern, aber leicht wird es nicht.
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Darum geht’s:
Die schwierige und langwierige Suche nach der Pille für den Mann
Tatsächlich geistert das Thema immer wieder durch die Medien. Mal kommt sie. Dann wieder nicht. Warum ist bei Männern so schwierig, was für Frauen seit Jahrzehnten selbstverständlich ist?
Das liegt zu einem Großteil an der unterschiedlichen Biologie. Prof. Michael Zitzmann, Androloge an der Uniklinik Münster, sagt dazu: "Bei der Frau haben wir einen Zyklus und einmal im Monat muss der Eisprung unterbunden werden, wenn man die Pille für die Frau nimmt. Aber beim Mann muss die Spermienbildung kontinuierlich unterdrückt werden. Das muss die ganze Zeit über passieren.“
Bis zu 100 Millionen Spermien produzieren Männer – pro Tag. Dass Verhütung für Männer trotzdem möglich ist, zeigte eine internationale Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO), die 2008 startete.
Zu viele Nebenwirkungen
Auch Michael Zitzmann und sein Team waren beteiligt. "Als die WHO-Studie weltweit begann und wir hier eines der größten Zentren waren, war ich ziemlich sicher, dass das jetzt kurz vor der Markteinführung sein würde, dass dies die letzte Studie sein würde“, erinnert sich Zitzmann.
Die Forschenden testeten ein Hormonpräparat, das nach einem ähnlichen Prinzip wirkt wie die Pille für die Frau. Es verhindert, dass sich Spermien in den Hoden bilden. 320 Paare in acht Ländern nahmen an der Studie teil. Allerdings nahmen die Männer keine Pille im wörtlichen Sinne.
Verhütungsspritze statt Pille
Einmal im Monat bekamen sie das Verhütungsmittel per Spritze verabreicht. Tatsächlich sank die Spermienzahl bei allen Probanden. Die Wirkung war ähnlich zuverlässig wie die Pille für die Frau. Und knapp 90 Prozent der Männer vertrugen das Präparat gut. Trotzdem brach die WHO 2011 die Studie ab. Zitzmann: "Das Problem war, dass ungefähr zehn Prozent Nebenwirkungen wie Stimmungsschwankungen, Libido-Verlust oder Niedergeschlagenheit bis hin zur Depressivität hatten.“
Nebenwirkungen, die viele Frauen auch von der Pille kennen. Sind Männer empfindlicher? "Bei der Entwicklung von Medikamenten und insbesondere von Verhütungsmitteln haben sich die Regeln einfach geändert gegenüber den 60er-Jahren und sind strenger geworden“, erklärt Zitzmann und ergänzt: "Es ist die Frage, ob unter den heutigen Bedingungen die Pille für die Frau, wie sie damals entwickelt wurde, zugelassen worden wäre. Das glaube ich nicht.“ Dass die Entwicklung der Pille für den Mann so lange dauert, liegt also nicht zuletzt auch an den strengeren Zulassungsregeln.
Wie schädlich die Pille für die Frau ist, erfährst du hier.
Hinzu kommt, dass das Risiko-Nutzen-Verhältnis bei Frau und Mann unterschiedlich ausfällt. Beide können Eltern werden, aber nur die Frau trägt im Fall einer Schwangerschaft und Geburt das medizinische Risiko. Um diese teils schwerwiegenden Komplikationen zu verhindern, fällt die praktische Entscheidung trotz der offensichtlichen Nebenwirkungen zugunsten der Verhütungsmethode aus.
Bei Männern ist das anders. Sie haben kein medizinisches Risiko, wenn ihre Partnerin schwanger wird. Insofern müssen die Nebenwirkungen hier möglichst gering oder bestenfalls gar nicht vorhanden sein. Das WHO-Gremium fällte daher die Entscheidung, die Studie wegen der Nebenwirkungen abzubrechen.
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Darum müssen wir drüber sprechen:
Weltweit ist etwa die Hälfte aller Schwangerschaften ungeplant
Mehr über die Sicherheit von Verhütungs-Apps erfährst du hier.
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Und jetzt?
Drei (von sehr vielen) Ideen auf dem Weg zur Pille für den Mann.
Methode 1: Verhütung per Heilpflanze
In Indonesien kennen Einheimische schon lange die empfängnisverhütende Wirkung der Heilpflanze Justicia gendarussa. Laut indonesischer Wissenschaftler:innen können Inhaltsstoffe der Pflanze verhindern, dass Spermien in die Eizelle eindringen. Forschende sprachen von Wirksamkeiten bis zu 99 Prozent. Die kleinen Studien liefen bislang ausschließlich in Indonesien. Schon vor Jahren wollte man für den Massenmarkt produzieren. Passiert ist seitdem allerdings nichts.
Methode 2: ein Gel in den Samenleiter
Eine ganz andere Idee kommt aus Indien. Bereits in den 1970er-Jahren entwickelten Forschende dort die sogenannte Risug-Methode. Sie injizieren ein Gel in die Samenleiter des Mannes. Dort härtet es an den Wänden des Samenleiters aus. Passieren Spermien auf ihrem Weg nach draußen das Gel, werden sie beschädigt – und können die Eizellen dann nicht mehr befruchten.
In Indien wurde Risug bereits erfolgreich in klinischen Studien an Männern getestet. Wann es auf den Markt kommt, ist allerdings unklar. Die Schwierigkeit: Das Gel kann mehrere Jahre im Samenleiter bestehen bleiben. Mit einer speziellen Substanz ließe sich das Gel wieder auflösen und die Wirkung aufheben. Bisher ist allerdings nicht klar, ob das beim Menschen ebenso gut funktioniert wie in Labor- und Tierversuchen. Die Forschenden gehen von mindestens zehn Jahren aus. Eine abgewandelte Form der Risug-Methode ist das sogenannte Vasalgel, das derzeit in den USA getestet wird.
Methode 3: Die Spermienbildung hemmen
Die meisten Forschenden setzen aber nach wie vor auf die hormonelle Methode. Vielversprechend ist ein Verhütungsgel, das ähnlich wie die Hormonspritze wirkt, die in der WHO-Studie eingesetzt wurde. Auch das Gel enthält Hormone, die verhindern, dass sich Spermien in den Hoden bilden. In einer ersten Studie haben sich Männer das Gel täglich auf Brust und Schultern gerieben.
Nach etwa drei bis vier Monaten war die Zahl der Spermien so weit gesunken, dass sie praktisch unfruchtbar waren. Dr. Stephanie Page von der Universität von Washington in Seattle betont im Hinblick auf die Schwierigkeiten der früheren WHO-Studie: "Wir haben das Gel für sechs Monate an Männern getestet und bemerkenswert wenige Nebenwirkungen beobachtet.“
Die Pharmaindustrie muss noch überzeugt werden
2018 startete eine internationale Studie mit dem Gel, die immer noch läuft. 420 Paare in sieben Ländern nehmen teil. Nach einer Eingewöhnungsphase, in der regelmäßig die Spermienproduktion kontrolliert wurde, setzten die Paare das Gel als einziges Verhütungsmittel für etwa zwölf Monate ein.
Michael Sworen aus Seattle ist einer der ersten Teilnehmer. Seine Frau und er haben eine gemeinsame Tochter, sie soll vorerst kein Geschwisterchen bekommen. Bislang war seine Frau für die Verhütung zuständig. Sworen möchte das ändern: "Wir haben darüber gesprochen und dachten, dass es toll wäre, wenn Männer mehr Optionen hätten und ich ihr diese Last abnehmen könnte. Als wir von der Studie hörten, haben wir uns sofort gemeldet – und bislang läuft es super für uns.“ Die tägliche Anwendung ist für Sworen kein Problem. Das Gel einzureiben dauere nicht länger als Zähne putzen, erzählt er.
Verläuft die Studie erfolgreich, folgt eine weitere Studie mit noch mehr Teilnehmern. Erst danach entscheidet sich, ob das Verhütungsgel zugelassen wird. Bis zu dieser Entscheidung wird es aber noch einige Jahre dauern.
Außerdem ist noch unklar, wie groß das Interesse der Pharmaindustrie ist, eine Pille für den Mann zu produzieren. Die Forschenden sind zuversichtlich. Wenn sie mit ihren Studien erst mal bewiesen hätten, dass die Methode zuverlässig ist, wird sich schon ein Unternehmen finden, dass das Gel auf den Markt bringt, glauben sie.
Ob die Pille für den Mann kommt, ist also weiter unklar.
Autor: Dirk Gilson; Aktualisierung 2021: Mathias Tertilt
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Artikel Überschrift:
Ich habe keinen Kinderwunsch und bin seit 4 Jahren Vasektomiert.Meine Freundin ist super glücklich nicht mehr Verhüten zu müssen.
Ich finde das ist alles eine schlechte Ausrede. Die Frau muss durchgehend oder eben bis zur Pillenpause die Pille nehmen, warum das Männern unszumutbar sein sollte, da erschliesst sich mir kein SInn hinter. Aber wer tiefer in die Materie schaut, weiss warum das leider so ist. Frauen leiden seit Jahrzehnten… Weiterlesen »
Tipp,Als sterilisierter Mann seit wir weiter potent.Meine Freundin ist sehr glücklich mit meiner Libido.
Mein Schatz ist sterilisiert .Liebesleben super.Sind ohne Kinderwunsch.
Vasektomie ist super.P.S. Sperma kann eingefroren werden.
Gratuliere! Ich bin dank der Deutschland Karte von Selbstbestimmt steril e.v. und einem super Arzt in Emmendingen BW glücklich steril.
Die thermische Verhütung fehlt.Mit Silikonring werden die „Eier“ im Bauchraum gehalten.Uebertemperatur.
Hallo liebes Quarks-Team,
ihr habt bei der Verhütung für den Mann die Ultraschallverhütung vergessen. Dabei werden bei einem kurzen Ultraschall der Hoden die Spermatogenese gehemmt und die Spermien unfruchtbar gemacht. Dies ist von zuhause machbar, geht schnell und ist reversibel.
LG
Laura
https://myuterus.de/news/coso-die-neue-verhuetung-fuer-den-mann/
https://www.dyson.de/newsroom/overview/press-release/jda-gewinnerin-verhuetungsmethode-fuer-maenner
Danke dir, gucken wir uns an!