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Schwangerschaft
Das passiert bei einer Geburt
Nach neun Monaten Schwangerschaft sind Mutter und Baby bereit für die Geburt. Durch ein Zusammenspiel aus Wehen und Wendemanövern schaffen sie diese komplexe Aufgabe.
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Artikel Abschnitt: 1. Auf die Plätze:
1. Auf die Plätze:
Mutter und Kind bereiten sich vor
Jetzt, in den letzten Wochen vor der Geburt, nimmt das Kind so viel Platz ein, dass nur noch eine Position in der Gebärmutter als bequem erscheint: Das Baby dreht sich in der Regel mit dem Kopf nach unten und zeigt seinen Bauch zum Rücken der Mutter. Das Gesicht rotiert es zur Seite. Auf diese Weise passt das Kind mit dem Kopf in den querovalen Beckeneingang der Frau. Einmal eingeparkt, bleibt das Baby vorerst in dieser Position und sammelt Kräfte für die bevorstehende Geburt.
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Geburtslagen
Schädellage: Die meisten Kinder (96 Prozent) drehen sich vor der Geburt mit dem Kopf nach unten, was Mediziner und Medizinerinnen Schädel- oder Kopflage nennen. Der Kopf des Babys ist in der Regel gebeugt, sodass das Kinn auf der Brust liegt. Je nachdem, in welche Richtung das Gesicht zeigt, unterscheiden Ärzte weitere Positionen.
- Vordere Hinterhauptslage: 92 bis 93 Prozent aller Babys drehen das Gesicht zum Rücken der Mutter. Das ist die häufigste und einfachste Geburtslage für Mutter und Kind.
- Hintere Hinterhauptslage: Bei einem Prozent aller Babys zeigt der Kopf zwar nach unten, das Gesicht zeigt jedoch zum Bauch der Mutter. Da das Kind mit dem Blick nach oben auf die Welt kommt, bezeichnen Ärzte und Hebammen diese Babys auch als Sternengucker.
Beckenendlage: Von einer Beckenendlage oder Steißlage sprechen Mediziner und Medizinerinnen, wenn sich das Baby mit dem Gesäß nach unten befindet. Die Beine sind meist nach oben gestreckt; in manchen Fällen winkelt das Kind die Knie an. Etwa drei bis fünf Prozent der Kinder werden in dieser Lage geboren.
Querlage: Hier zeigt weder Kopf noch Gesäß zum Geburtskanal, sondern das Baby befindet sich quer im Mutterleib. Diese Position kommt nur bei einem Prozent der Kinder vor.
Artikel Abschnitt:
Drei bis vier Tage vor der Geburt spürt die Schwangere manchmal erneut Wehen. Diesmal können sie heftiger und schmerzhafter sein, aber immer noch unregelmäßig. Diese sogenannten Vorwehen dienen dazu, den Kopf des Kindes erneut zu positionieren. Das Baby schafft es dadurch, das Gesicht zum Rücken der Mutter zu drehen. Nur so kann der Kopf später den längsovalen Beckenausgang passieren. Mediziner bezeichnen diese Position als vordere Hinterhauptslage – es ist die häufigste und einfachste Geburtslage (siehe Info-Kasten).
Wenn Frauen diese recht starken Vorwehen spüren, denken sie häufig, dass die Geburt bereits beginne. Sie sind unruhig und können schlecht schlafen. In den meisten Fällen können die werdenden Mütter jedoch noch einige Tage – so gut es geht – zu Hause entspannen, bevor es losgeht.
Artikel Abschnitt: 2. Fertig:
2. Fertig:
Wehen machen den Weg für das Baby frei
Beim ersten Kind dauert diese Eröffnungsphase im Schnitt zehn bis zwölf Stunden. Hat die Frau bereits ein Kind geboren, verkürzt sich die Zeit durchschnittlich auf sechs bis acht Stunden. Die Schwangere erkennt diese Etappe in der Regel daran, dass sich der Schleimpfropf im Muttermund löst. Am Ende der Eröffnungsphase ist der Muttermund zehn Zentimeter weit geöffnet. Spätestens jetzt platzt die Fruchtblase. Je nachdem, an welcher Stelle sie reißt, tritt das Fruchtwasser tröpfchenweise oder schwallartig aus.
Artikel Abschnitt: 3. Los:
3. Los:
Das Kind schraubt sich durch den Geburtskanal
Kaum ist der Schädel auf der Welt, vollbringt das Baby das nächste Wendemanöver. Es schraubt den Kopf erneut zur Seite. Die Hebamme oder der Geburtshelfer unterstützen das Baby oft bei diesem Twist. Dadurch passen seine Schultern durch den Geburtskanal – zuerst die vordere, dann die hintere. Der restliche Körper des Babys – der Oberkörper und die Beine – schiebt sich in der Regel direkt hinterher.
Diese sogenannte Austreibungsperiode dauert in der Regel eine Stunde. Hat die Mutter bereits ein oder mehrere Kinder geboren, kann die Etappe kürzer ausfallen.
Artikel Abschnitt: 4. Im Ziel:
4. Im Ziel:
Mutter und Baby lernen sich kennen
Währenddessen prüfen die Ärzte und Geburtshelfer, ob die Mutter die Plazenta vollständig ausstößt. Diese sogenannte Nachgeburtsperiode dauert normalerweise 30 Minuten. Hat sich die Frau bei der Geburt verletzt, versorgt die Ärztin oder der Arzt anschließend die Wunde.
Auch das Baby untersuchen die Medizinerinnen und Mediziner noch einmal genauer: Sie messen und wiegen den Säugling, kontrollieren Atmung und Puls und beurteilen seine Haut und Reflexe. Wenn Kind und Mutter wohlauf sind, kommen sie anschließend vom Kreißsaal auf die Neugeborenenstation. Hier kann sich die junge Familie in Ruhe kennenlernen.
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Liebes Quarks Team, ich kann mich meiner Vorrednerin nur anschließen- der Artikel enttäuscht mich hinsichtlich seiner Einseitigkeit und teilweise irreführenden Formulierungen sehr und könnte- auch wenn er den Anspruch hat, eine knappe erste Wissensgrundlage zu bieten, etwas moderner orientiert sein. Es fehlt ein Verweis auf die verschiedenen Geburtspositionen (ihr habt… Weiterlesen »
wir könnten an dieser Stelle sicherlich auch eine wissenschaftliche Abhandlung stellen 😉 Im Ernst, vielen Dank für die Anregungen. Wir müssen allerdings auch darauf achten, solche Artikel nicht zu lang zu machen, weil es sonst niemand bis zum Ende liest (leider).
Liebe Journalistin, Einige Punkte stimmen so garnicht etwa dass die Fruchblase immer platzt – es gibt immer wieder Kinder die mit ihrer Glückshaube geboren werden! Dazu gibt es wundervolle Bilder. Die Nabelschnur sollte sogar erst lange nach der Geburt durchtrennt werden um dem Baby alles an Blut für den guten… Weiterlesen »
Liebe Katharina, wir beschreiben hier nach ausführlicher Recherche (auch unter Hebammen), wie die Geburt in den allermeisten Fällen abläuft. Dass die Fruchtblase nicht platzt, kommt nur in extrem seltenen Fällen vor (ca. 1 von 80.000 Geburten, siehe zum Beispiel hier: https://www.familie.de/schwangerschaft/geburt/glueckshaube-das-super-seltene-geburtsphaenomen/). Auch andere von dir beschriebene, seltene Phänomene haben in… Weiterlesen »
Hallo,
in der Regel wird das Baby auf den Bauch der Mutter gelegt und erst dann, nach einigen Minuten, die Nabelschnur durchgetrennt. Im Geburtshaus wird sogar gewartet, bis diese auspulsiert ist. Im Krankenhaus kann man sich das wünschen und darauf hoffen, dass die Hebammen genug Geduld und Zeit dafür haben.
Ihr habt die Übergangsphase nicht berücksichtigt. Das wäre so ein Punkt, der besonders für Mütter interessant ist. Die Formulierung bezüglich des Stillens „manche Frauen brauchen etwas Übung“ ist auch ziemlich ungeschickt gewählt. Da spielt bedeutend mehr rein als Übung und auch wenn es direkt klappt, kommt immer Übung dazu.