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Inhalt
- Wie hoch ist das Risiko, dass sich Kinder mit Covid-19 anstecken?
- Welche Symptome zeigen Kinder?
- Wie viele Kinder haben einen schweren Verlauf?
- Kann das Coronavirus eine schwere Hepatitis auslösen?
- Was ist mit Long Covid bei Kindern?
- Warum verläuft Covid-19 bei Kindern meist mild?
- Sollten Kinder geimpft werden?
- Was kann Eltern und Kindern in der Pandemie helfen?
- Wie hoch ist das Risiko, dass sich Kinder mit Covid-19 anstecken?
- Welche Symptome zeigen Kinder?
- Wie viele Kinder haben einen schweren Verlauf?
- Kann das Coronavirus eine schwere Hepatitis auslösen?
- Was ist mit Long Covid bei Kindern?
- Warum verläuft Covid-19 bei Kindern meist mild?
- Sollten Kinder geimpft werden?
- Was kann Eltern und Kindern in der Pandemie helfen?
Artikel Abschnitt: Wie hoch ist das Risiko, dass sich Kinder mit Covid-19 anstecken?
Wie hoch ist das Risiko, dass sich Kinder mit Covid-19 anstecken?
Dass sich aber auch schon zu Beginn der Pandemie viele Kinder und vor allem Kleinkinder offenbar unbemerkt infizierten, zeigt eine deutsche Studie. Die Forschenden, darunter auch der Virologe Christian Drosten, untersuchten dazu von Juni 2020 bis Mai 2022 an verschiedenen Klinikstandorten in Deutschland, wie viele Kinder bereits Antikörper gegen Sars-Cov-2 im Blut haben.
Das Ergebnis: In der Frühphase der Pandemie war die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder unter drei Jahren bereits eine Corona-Infektion durchgemacht hatten, sogar dreieinhalb Mal höher als bei älteren Kindern.
Eine Erklärung dafür könnte sein, dass kleine Kinder engeren Kontakt zu infizierten Erwachsenen haben als ältere Kinder, so die Studienautor:innen. Dabei zeigt die Studie auch: Im weiteren Verlauf glichen sich diese Unterschiede zwischen den Altersgruppen wieder aus.
Familien-Studie: Risiko für Ansteckung ähnlich hoch
Dass Kinder und Erwachsene sich am Ende wahrscheinlich ähnlich häufig infizieren, zeigt eine US-amerikanische Untersuchung anhand von 310 Familienhaushalten. Kinder und Erwachsene wurden gleich oft getestet, ob sie Symptome hatten oder nicht.
Das Ergebnis: Alle Altersgruppen zeigten ein ähnliches Risiko für eine Infektion mit Sars-CoV-2, auch wenn bei den positiv getesteten Kindern ein viel größerer Anteil keine Symptome zeigte.
Auch Kinder haben hohe Viruslasten und sind ansteckend
Kinder stecken sich also mit großer Wahrscheinlichkeit ähnlich häufig mit dem Virus an wie Erwachsene – und scheinen auch etwa genauso viel Virus im Rachen haben zu können. Das zeigte schon zu Anfang der Pandemie eine Analyse der Charité Berlin anhand tausender Proben von Infizierten aller Altersgruppen. Und: Selbst wenn sie vermehrt milde oder asymptomatische Verläufe haben, kann die Viruslast hoch sein – und die Kinder damit auch infektiös.
Dabei könnten Kinder sowie Erwachsene mit asymptomatischen Krankheitsverläufen vor allem zu Beginn der Infektion ansteckend sein, wie eine Metastudie des Luxemburg-Institute of Health zeigt.
Frühere Infektion schützt kaum vor Omikron
Die neuen Omikron-Varianten, die seit Anfang des Jahres das Infektionsgeschehen dominieren, haben auch bei den Kindern zu Rekord-Inzidenzen geführt.
Einerseits sind die Omikron-Varianten etwas ansteckender und konnten sich etwas schneller ausbreiten, da die Maßnahmen der Pandemie zu Kontakteinschränkungen gelockert wurden. Andererseits hat sich das Virus bei den Omikron-Varianten so stark verändert, dass auch eine frühere Infektion kaum noch vor einer erneuten Infektion mit Omikron schützt. So können sich Erwachsene wie auch Kinder mehrmals infizieren, wie eine Studie im Fachblatt Nature Communications zeigt.
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Die vollständige Impfung schützt Kinder gegen die neuen Omikron-Varianten zwar noch etwas besser als eine frühere Corona-Infektion. Allerdings ist auch die Antikörperantwort der Impfung gegen eine Omikron-Infektion im Vergleich zu Alpha oder Delta um etwa das Zehnfache abgeschwächt.
Artikel Abschnitt: Welche Symptome zeigen Kinder bei Covid-19?
Welche Symptome zeigen Kinder bei Covid-19?
Eine britische Metaanalyse zeigt ähnliche Ergebnisse: Zwischen 15 und 42 Prozent aller infizierten Kinder und Jugendlichen zeigen demnach keine Symptome. Die amerikanische C-Heart-Studie ergab sogar: Bei Kindern und Jugendlichen mit einem positiven PCR-Test entwickelte nur die Hälfte Symptome – bei den Erwachsenen fast 90 Prozent.
Das sind die Symptome bei Kindern
Es gibt noch keine Studie, die speziell bei Kindern die Symptome der Omikron-Varianten untersucht, die seit Winter 2021/2022 bei uns dominieren. (Stand: 07.08.2022)
Eine Studie des King’s Kollege London mit über 100.000 Schulkindern im Alter von fünf bis 17 Jahren während der ersten Pandemie-Wellen zeigt: Kopfschmerzen und Müdigkeit gehörten hier zu den häufigsten Symptomen. Im Durchschnitt dauerten die Symptome fünf Tage an, bei älteren Kindern auch im Schnitt bis zu sieben Tage.
Zu den sieben häufigsten Symptomen bei der Alpha-Variante und der im Jahr 2021 weit verbreiteten Delta-Variante zählten:
- Kopfschmerzen
- Müdigkeit
- Fieber
- eingeschränkter Geruchssinn
- Niesen
- eine laufende Nase
- Halsschmerzen
Das Robert Koch-Institutes (RKI) gibt auf Basis von Meldedaten aus dem Jahr 2020 ähnliche Symptome bei Kindern an. Zudem würden laut RKI bei Kindern häufiger Magen-Darm-Beschwerden beobachtet als bei Erwachsenen, teilweise auch ohne die üblichen Erkältungssymptome.
Daten von Erwachsenen deuten bereits darauf hin, dass die Symptome auch bei Omikron ähnlich sind. Auffällige Unterschiede sind lediglich, dass der Verlust des Geruchssinns seltener vorkommt als bei Delta, dafür werden verstärkt Halsschmerzen angegeben. Und die Krankheitsdauer ist etwas kürzer.
Artikel Abschnitt: Wie oft haben Kinder einen schweren Verlauf?
Wie oft haben Kinder einen schweren Verlauf?
Unter den 40-64-Jährigen wurden hingegen rund fünf Prozent ins Krankenhaus eingewiesen, bei den über 65-Jährigen waren es schon 23 Prozent. Von den hospitalisierten Kindern verlief die Krankheit bei weniger als 0,03 Prozent so schwer, dass sie auf die Intensivstationen verlegt wurden.
Im Vergleich: Nur wenige Kinder im Krankenhaus
Mal in absoluten Zahlen: Insgesamt kamen laut der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) in Deutschland bislang 3046 Kinder und Jugendliche ins Krankenhaus, 146 davon auf die Intensivstation. Das RKI meldet 57 Todesfälle bei unter 20-Jährigen. Unter den Erwachsenen verstarben bereits über 117.000 Covid-19-Patienten (Stand: 2.2.2022).
Momentan ist zu beobachten, dass die Zahl der Kinder mit schweren Covid-19 Fällen in der Winterwelle ansteigt. Laut Divi-Intensivregister lagen Ende Januar 36 Kinder auf der Intensivstation. Der Höchstwert in den vorangegangenen Wellen lag im April 2021 bei 27 intensivmedizinisch behandelten Kindern. Auch in anderen Ländern wird ein solcher Anstieg beobachtet.
Ist die Omikron-Variante also gefährlicher für Kinder?
Vermutlich nicht. Omikron ist vor allem ansteckender und verbreitet sich schneller. Die Inzidenzen sind so hoch wie nie zuvor, gerade unter Ungeimpften, zu denen auch ein Großteil der Kinder und vor allem Kleinkinder zählt. In der dritten Januar-Woche lag die 7-Tage-Inzidenz der 0-4-Jährigen bei knapp 1.000, bei den 5-14-Jährigen sogar bei über 2.000. Es sind also einfach deutlich mehr Kinder infiziert.
Eine vorveröffentlichte US-amerikanische Studie weist darauf hin, dass Omikron bei Kleinkindern insgesamt sogar weniger schwere Verläufe verursacht. Das US-amerikanische Forscherteam wertete dazu Daten von knapp 80.000 Kindern unter fünf Jahren aus. Als noch die Delta-Variante dominierte, kamen knapp drei Prozent der infizierten Kinder ins Krankenhaus – seit Omikron dominiert, nur noch ein Prozent. Zudem müssen der Studie zufolge auch weniger Kinder auf der Intensivstation behandelt werden: In der Delta-Welle etwa 0,4 Prozent der infizierten Kinder, bei Omikron nur 0,1 Prozent.
Was sind Risikofaktoren für einen schweren Verlauf?
Für einen schweren Verlauf, der Kinder auf die Intensivstation bringen kann, gibt es folgende Risikofaktoren:
- Vorerkrankungen wie Asthma und andere Lungenerkrankungen, Herzerkrankungen, Immunerkrankungen, Diabetes oder Stoffwechselerkrankungen
- Übergewicht
- das Alter der Kinder – Säuglinge und Kleinkinder erleiden häufiger schwere Verläufe als andere Altersgruppen
Kinder, die unter einem Monat alt sind, eine Vorerkrankung haben und zudem eine Infektion der unteren Atemwege aufweisen, bei denen ist das Risiko höher, auf die Intensivstation zu kommen.
Multisystemisches Entzündungssyndrom bei Kindern (PIMS)
Ein Syndrom, das Ärztinnen und Ärzte in seltenen Fällen bei Kindern beobachten, wird "Paediatric Inflammatory Multisystem Syndrome" genannt – kurz: PIMS. Es tritt nicht direkt nach einer Infektion mit dem Coronavirus auf, sondern etwa zwei bis sechs Wochen später. Erkrankte Kinder leiden tagelang unter hohem Fieber, hinzu kommen starke Bauchschmerzen, Erbrechen, Durchfall und Ausschlag bis hin zu Nieren- und Kreislaufversagen.
Es kann in schweren Fällen zu Schockzuständen kommen und Kinder müssen intensivmedizinisch behandelt werden. Bisher gibt es keine genauen Daten über die Häufigkeit der Erkrankung. Klar ist aber: Sie kommt selten vor. Zahlen werden aktuell von der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) erhoben und ausgewertet. Seit Beginn der Erfassung Ende Mai 2020 wurden bis Ende Januar 2022 in Deutschland 631 Kinder und Jugendliche gemeldet, die an dem Syndrom erkrankten.
PIMS geht einher mit charakteristischen Symptomen, die teilweise an das Kawasaki-Syndrom erinnern. Im Gegensatz zum Kawaski-Syndrom handelt es sich hier aber nicht um eine Gefäßentzündung, sondern um eine Entzündungserkrankung, die das ganze Körpersystem betrifft – neben den Gefäßen also auch die Organfunktionen.
Studien zeigen, dass meist vier oder mehr Organe der Kinder von der Entzündung betroffen sind – darunter Haut, Herz, Magen-Darm-Trakt, Schleimhäute, Lunge, Leber und Nieren. Laut RKI muss der Großteil der Kinder intensivmedizinisch versorgt werden. Das Krankheitsbild ist in der Regel jedoch gut behandelbar. Die Sterblichkeit wird in systematischen Reviews auf 1,7-3,5 Prozent beziffert.
Grund für das Syndrom scheint eine Überreaktion des Immunsystems zu sein, die einen akuten Entzündungsprozess in Gang setzt. Die genaue Ursache, warum das Syndrom vereinzelt bei Kindern und Jugendlichen auftritt, ist jedoch nicht bekannt.
Wie lange wir vor schweren Verläufen schützt sind, erklären wir hier.
Artikel Abschnitt: Kann das Coronavirus schwere Hepatitis bei Kindern auslösen?
Kann das Coronavirus schwere Hepatitis bei Kindern auslösen?
Ende Mai 2022 meldet die WHO weltweit mehr als 650 Hepatitis-Fälle in 33 Ländern bei Kindern, deren Ursache noch unbekannt ist. Je über 200 Fälle (und damit die meisten davon) in England und den USA, aber auch Japan, Italien und Spanien melden knapp 30 Fälle. Das Robert-Koch-Institut berichtet in Deutschland dagegen von bisher einem Fall, die Erkrankung begann im Januar 2022. In den pädiatrischen Leberzentren in Deutschland habe es bisher keine Signale eines Anstiegs der Fallzahlen von akuter Hepatitis unbekannter Ursache bei Kindern über das übliche Hintergrundgeschehen hinaus gegeben. (Stand: 10.8.2022)
Adenovirus bei Kindern mit Hepatitis identifiziert
Eine Hepatitis wird meist durch die Hepatitisviren A, B und C ausgelöst (seltener D und E). Doch diese Viren wurden bei den jungen Patient:innen nicht gefunden. Auf der Suche nach möglichen anderen Ursachen wurde bei 72 Prozent der betroffenen Kinder in England ein Adenovirus nachgewiesen. Genauer: das Adenovirus 41F.
Das Adenovirus 41F ist nicht selten, betrifft in der Tat hauptsächlich kleine Kinder – und löst üblicherweise milde Erkältungssymptome, Erbrechen und Durchfall aus. Nicht bekannt war von diesem Adenovirus-Subtyp bisher, dass er bei sonst gesunden Kindern eine schwere Leberentzündung verursacht.
Mögliche Erklärungen:
- Kinder waren durch die Pandemie-Maßnahmen kaum Adenoviren ausgesetzt und sind jetzt anfälliger. So lautet eine mögliche Erklärung der WHO.
- Eine neue Variante könnte zirkulieren, vermutet das Robert Koch-Institut.
- Die Fälle könnten mit einer akuten oder bereits überstandenen Coronavirus-Infektion in Zusammenhang stehen – darauf deuten aktuelle Daten hin.
Viele Kinder mit Hepatitis hatten Covid
Eine US-amerikanische Preprint-Studie mit Daten von rund 245.000 Kindern mit durchgemachter Coronainfektion und etwa genauso vielen Kindern als Kontrollgruppe ergab: Nach einer Covid-19-Erkrankung hatten 269 Kinder erhöhte Leberentzündungswerte, bei der Kontrollgruppe waren es nur 121.
Daten aus Israel zeigen zudem, dass unter den zwölf Patient:innen mit einer schweren Hepatitis elf zuvor eine Coronainfektion durchgemacht hatten. Auch die Daten aus England deuten darauf hin, dass viele Kinder mit schwerer Hepatitis Covid-19 gehabt hatten.
Coronavirus-Reste könnten Überreaktion des Immunsystems auslösen
Wissenschaftler stellen deshalb im Fachmagazin The Lancet folgende Theorie auf: Übrig gebliebene Partikel des Coronavirus im Magen-Darm-Trakt könnten bei Kindern das Immunsystem darauf vorbereiten, auf das Adenovirus 41F mit hohen Mengen an Entzündungsproteinen überzureagieren, die letztendlich die Leber schädigen. Sie schlagen deshalb vor, dass der Stuhl von Kindern mit einer akuten Hepatitis auf Überreste des Coronavirus untersucht werden sollte, um diese Theorie weiter zu überprüfen.
Die Virologin Sandra Ciesek vom Uni-Klinikum Frankfurt weist im Ärzteblatt allerdings darauf hin, dass bereits vor der Pandemie immer wieder auch bei Kindern eine unklare Hepatitis oder ein unklares akutes Leberversagen beobachtet wurde, ohne dass sich eine Ursache finden lasse. Weitere Untersuchungen müssen also noch Klarheit bringen.
Eine mögliche Ursache sei aber bereits jetzt auszuschließen, betont die britische Gesundheitsbehörde: Es gebe keinerlei Verbindung zwischen den Hepatitis Fällen und der Corona-Impfung. Vielmehr seien die in England betroffenen Kinder im Alter von drei bis fünf Jahren noch gar nicht geimpft worden.
Artikel Abschnitt: Was ist mit Long Covid bei Kindern?
Was ist mit Long Covid bei Kindern?
Die Zahlen variieren von Studie zu Studie. Manche Studienergebnisse selbst sind nicht aussagekräftig genug und unterschiedlich interpretierbar. Teils fehlt auch eine Kontrollgruppe, die Kinder und Jugendlichen wurden nicht untersucht oder es wurde nicht nach der Stärke der Symptome gefragt.
Long Covid bei Kindern seltener als bei Erwachsenen
Was man sagen kann: Bei Kindern scheint Long Covid seltener vorzukommen als bei Erwachsenen. Bei Kindern unter 12 sehr selten, bei Jugendlichen etwa im niedrigen einstelligen Bereich aller Infizierten. Laut Experten lassen die Symptome mit der Zeit meist nach.
Zwei umfangreiche Studien zu Long Covid bei Kindern und Jugendlichen sind Anfang Februar im Fachmagazin The Lancet erschienen.
Die englische CloCk-Studie wertete Daten von fast 7.000 Jugendlichen im Alter von 11 bis 17 Jahren aus, davon war die Hälfte positiv auf Covid-19 getestet worden – die andere Gruppe mit negativen PCR-Tests diente als Kontrollgruppe. Beide Gruppen füllten Fragebögen zu ihrem generellen Wohlbefinden, ihrem Gesundheitszustand und Symptomen aus – und zwar zum Zeitpunkt des PCR-Tests und nochmal etwa drei Monate später.
Und hier zeigt sich, was auch andere Studien schon gezeigt hatten: Dass einige der Symptome wie etwa Müdigkeit oder Kopfschmerzen auch bei Kindern ohne vorherige Infektion vorkommen. Heißt: Andere Faktoren, wie etwa die Pandemie-Maßnahmen, können die Ursache sein. So berichteten drei Monate nach dem Test 67 Prozent der positiv getesteten Jugendlichen über ein aktuelles Symptom – aber auch 53 Prozent der Jugendlichen, die negativ getestet waren.
Die häufigsten Symptome drei Monate nach einem positiven Test waren Müdigkeit, Kopfschmerzen und Kurzatmigkeit. Aber auch die Kontrollgruppe klagte über ähnliche Symptome, wenn auch etwas seltener.
Long Covid könnte sich bei Kindern durch multiple Symptome bemerkbar machen
Ein deutlicherer Unterschied zeigte sich in der Anzahl der Symptome: 30 Prozent der Jugendlichen, die sich infiziert hatten, klagten über mehr als drei Symptome – in der Kontrollgruppe waren es 19 Prozent.
Weitaus unklarere Befunde ergab die Studie aus Dänemark mit fast 7.000 positiv getesteten Jugendlichen zwischen 15 und 18 Jahren und über 21.000 Jugendlichen der gleichen Altersgruppe als Kontrolle. Auch hier zeigten beide Gruppen ähnliche Symptome, darunter vor allem Kopfschmerzen, Appetitlosigkeit und Kopfschmerzen. Dabei waren die Symptome bei der Kontrollgruppe sogar etwas stärker ausgeprägt als bei den positiv getesteten Jugendlichen. Allerdings hielten die Symptome bei der Gruppe mit Covid-Infektion länger an.
In einer im Juni veröffentlichten Folgestudie untersuchten die dänischen Autoren auch noch Long Covid bei der jüngsten Altersgruppe (0-14 Jahre). Sie befragten dazu die Mütter der Kinder. Hier weisen die Ergebnisse etwas stärker darauf hin, dass infizierte Kinder häufiger langanhaltende Symptome hatten.
Fazit ist trotzdem: Long Covid ist bei Kindern eher selten. Wie stark die Symptome sind, ist allerdings unklar – das wurde in den meisten Studien nicht konkret abgefragt.
Artikel Abschnitt: Warum verläuft Covid-19 bei Kindern meist asymptomatisch oder mild?
Warum verläuft Covid-19 bei Kindern meist asymptomatisch oder mild?
Mittlerweile gibt es eine Vielzahl an Theorien:
1. Weniger Andockstellen für das Virus?
So wird vermutet, dass Kinder weniger ACE2-Rezeptoren im Epithelgewebe der Lunge und Nase haben könnten. ACE2-Rezeptoren sind Andockstellen für SARS-CoV-2, die Kinder jedoch nicht so stark ausbilden. Die bisherigen Erkenntnisse hierzu sind jedoch widersprüchlich. Dagegen spricht, dass Forschende, die die Viruslast – also die Konzentration von Viruspartikeln – in den oberen Atemwegen von Covid-19-Patienten gemessen haben, keinen klaren Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen feststellen konnten.
2. Schützen vergangene Infektionen?
Anfangs vermutete man auch, dass vergangene Infektionen mit harmlosen Coronaviren Kinder vor SARS-CoV-2 schützen könnten. Britische Forscher haben im November 2020 eine Studie in Science veröffentlicht, in der sie zeigen, dass einige Kinder sogenannte kreuzreaktive Antikörper haben. Das sind Antikörper, die sich eigentlich gegen eine andere Erkrankung richten, die zugleich aber auch verhindern könnten, dass SARS-CoV-2 in Zellen eindringt.
Die aktuelle Studienlage deutet jedoch darauf hin, dass auch Erwachsene diese Immunität haben. Dabei bieten die "kreuzreaktiven" Antikörper vermutlich sogar nicht einmal einen besonderen Schutz – sie könnten auch zu einer fehlgeleiteten Reaktion führen.
3. Immunsystem von Kindern einfach schneller?
Eine weitere Theorie besagt, dass das Immunsystem von kleinen Kindern schneller auf fremde Erreger reagieren kann, weil es noch nicht so spezialisiert ist wie das von Erwachsenen und auch von älteren Kindern. Kinder produzieren eher "Allrounder"-Antikörper, um alle möglichen Viren oder Bakterien bekämpfen zu können.
Forschende vermuten, dass diese "Allrounder"-Antikörper auch SARS-CoV-2 angreifen und Kinder vor schweren Verläufen schützen. Mit zunehmendem Alter werden die Antikörper immer spezifischer gegen bekannte Erreger und die „Allrounder“-Fähigkeit des Immunsystems geht verloren.
Studien bestätigen schnelle Immunabwehr der Kinder
In der Tat beobachtet ein US-amerikanisches Forscherteam anhand von Blutanalysen von hospitalisierten Covid-19-Patienten, dass die jüngeren Patienten einen reduzierten Spiegel an spezialisierten Antikörpern und Immunzellen hatten. Insbesondere hatten Kinder einen geringeren Spiegel an "neutralisierenden" Antikörpern, die SARS-CoV-2 daran hindern, Zellen zu infizieren.
Kinder wiesen auch weniger weiße Blutkörperchen auf, die als regulatorische und Helfer-T-Zellen bekannt sind. Im Gegensatz dazu hatten die jüngeren Probanden höhere Werte der Signalproteine Interferon-γ und Interleukin-17, die das Immunsystem auf das Eintreffen eines Krankheitserregers aufmerksam machen.
Dass der Vorteil der Kinder darin liegt, dass sie das Virus offenbar schon sehr früh bekämpfen können, beobachtete auch ein Forscherteam der Berliner Charité. In ihrer Studie untersuchten sie die Immunantwort von Infizierten aller Altersstufen (von wenigen Monaten bis 77 Jahre) anhand von Schleimhautzellen. Das Ergebnis: Die Immun- und Epithelzellen der Nasenschleimhaut von gesunden Kindern waren stets in erhöhter Alarmbereitschaft und damit besser vorbereitet für den Kampf gegen SARS-CoV-2.
Für eine schnelle Immunantwort gegen das Virus müssen sogenannte Mustererkennungsrezeptoren aktiviert werden, die das Erbgut des Virus, die Virus-RNA, erkennen und eine Interferon-Antwort einleiten. Infiziert SARS-CoV-2 eine Zelle, überrumpelt es normalerweise dieses Frühwarnsystem, wodurch diese Anti-Virus-Antwort oft eher schwach ausfällt und das Virus sich schnell in der Zelle vermehren kann.
In den untersuchten kindlichen Zellen war dieses Mustererkennungssystem aber deutlich stärker ausgeprägt als bei Erwachsenen, so dass das Virus, sobald es in der Zelle ankommt, schnell erkannt und bekämpft werden kann. Das könnte die milden Verläufe bei Kindern erklären.
Was das Coronavirus in unserem Körper macht, erklären wir hier.
Artikel Abschnitt: Sollten Kinder geimpft werden?
Sollten Kinder geimpft werden?
Alles zu den Impfstoffen erklären wir hier nochmal ausführlich.
Für Kinder zwischen 12 und 17 gilt:
- Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt für Personen unter 30 die Impfung mit dem Biontech-Impfstoff. Beim Moderna-Impfstoff war die Rate an Herzmuskelentzündungen erhöht und zur Anwendung des Novavax-Impfstoffs bei Kindern liegen noch keine Empfehlungen der Stiko vor.
- Die Stiko spricht sich auch für eine Auffrischungsimpfung aus – drei bis sechs Monate nach der Grundimmunisierung, auch mit dem Biontech-Impfstoff.
- 12- bis 17-Jährigen mit erhöhtem Risiko für schwere COVID-19-Verläufe durch eine Grunderkrankung wird noch eine zweite Auffrischimpfung empfohlen.
Für kleinere Kinder zwischen 5 und 11 gilt:
- Die Impfstoffe sind mit einer geringeren Dosis als bei Erwachsenen zugelassen. Dabei wird auch den Kleineren die Impfung mit Biontech empfohlen. Die STIKO weist darauf hin, dass im Alter von 6 bis 11 Jahren zwar auch Moderna als Kinderimpfstoff eingesetzt werden kann. Da hier jedoch nur begrenzt Daten für diese Altersgruppe vorliegen, empfiehlt die STIKO auch in dieser Altersgruppe bevorzugt den Impfstoff von Biontech.
- Die Stiko empfiehlt gesunden Kindern in dieser Altersgruppe nur eine Impfdosis, mehr Dosen nur für Kinder mit Vorerkrankungen und Kinder, in deren Umfeld Menschen mit einem hohem Risiko für einen schweren COVID-19-Verlauf sind. (Stand: 10.08.2022)
Die Frage, ob man vor allem kleinere Kinder überhaupt impfen sollte, ist gar nicht so einfach zu beantworten. Denn Jüngere haben ein besonders niedriges Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken oder gar zu versterben. Macht die Impfung dann Sinn? Worauf muss man achten – und wie häufig sind Impfreaktionen und Nebenwirkungen? Das erklären wir in aller Ausführlichkeit hier: Corona: Kinder impfen – ja oder nein?
Artikel Abschnitt: Was hilft Eltern und Kindern in der Pandemie daheim?
Was hilft Eltern und Kindern in der Pandemie daheim?
Welche Folgen der Schulausfall für Kinder hat, erklären wir hier.
Auf was Eltern hier achten sollten, erklärt zum Beispiel das Bundesministerium für Gesundheit auf der Plattform "Zusammen gegen Corona" und gibt folgende Tipps:
- Hygieneregeln übersetzen: Ein empfohlener Abstand von 1,5 Metern ist etwa so viel wie eine Schwimmnudel. Maske richtig an und ausziehen, ohne sie zu berühren, das kann auch mit dem Lieblingsstofftier geübt werden.
- Richtiges Händewaschen üben. Tipp: Ausreichend langes Händewaschen nimmt in etwa so viel Zeit in Anspruch wie zwei Mal "Happy Birthday" zu singen.
- Kindern die aktuelle Lage verständlich und altersgerecht erklären. Sie sollten die Fragen der Kinder ernst nehmen und offen und ehrlich in altersgerechter Sprache darauf antworten. Begriffe wie "tödliches Virus", "Infizierte" oder "Pandemie" können in der Regel erst ältere Kinder verstehen und verarbeiten.
Klare Struktur kann helfen
Falls aufgrund von Quarantäne-Maßnahmen doch wieder Homeschooling nötig ist, können klare räumliche und zeitliche Strukturen dabei helfen, den Alltag zuhause zu meistern.
- Bestimmte Bereiche als Arbeitsplätze definieren und andere Räume einrichten, die für Erholung und das Familienleben genutzt werden. So kann eine klare Grenze zwischen Arbeit oder Schule und Freizeit gezogen werden.
- Ein strukturierter Tagesablauf mit festen Schlaf- und Essenszeiten kann (nicht nur) Kindern Halt und Sicherheit geben.
- Gewohntes möglichst beibehalten – und Absprachen und Zusagen ganz besonders zuverlässig einhalten.
Wichtig sind auch regelmäßiger Sport und Zeiträume, in denen Kinder sich entspannen und spielen können. Eltern sollten offen sagen, wenn sie etwas nicht wissen und gemeinsam nach der Antwort suchen. Wenn Eltern gestresst oder besorgt sind, sollten sie das ihren Kindern nicht verheimlichen, sondern darüber sprechen – damit ihr Kind verstehen kann, warum sie so reagieren, wie sie es tun.
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Artikel Überschrift:
Hallo Quarks-Team Könnten Sie bitte einige Informationen über die Erforschung der Ansammlung von Nanopartikeln in den Eierstöcken und ihre langfristigen Auswirkungen auf Mädchen im Teenageralter hinzufügen. Diese Partikel werden in einigen der Covid-Impfstoffe verwendet. Wir haben zwei Töchter und das ist unsere Hauptsorge bezüglich des Impfstoffs. Es ist eine echte… Weiterlesen »
Die erste Veröffentlichung befasst sich mit der Anreicherung von Nanopartikeln aus verschiedensten Quellen („cosmetics, food, health, and personal care products“) in den Ovarien. Der zweite und dritte zitierte Artikel beschreibt die ovarielle Anreicherung *intravenös* verabreichter, auf Nanoemulsionen basierender Wirkstoffe (z.B. in der Krebstherapie). Im Vergleich dazu sind die Mengen von… Weiterlesen »
Eine im Preprint veröffentlichte Studie der Universität Dresden kommt zum Ergebnis, dass Kindergärten an der Verbreitung des Coronavirus vermutlich nicht in besonderem Maße beteiligt sind: „Methoden Kinder, ihre Eltern und Betreuer in 14 Kinderbetreuungseinrichtungen in Dresden, Sachsen / Deutschland, wurden zwischen Juli 2020 und Januar 2021 zur Teilnahme an der… Weiterlesen »
Im Journal der Canadian Medical Association (CMAJ) ist eine Studie erschienen, die zur Aussage kommt, dass Kinder in der Altersgruppe von 11-17 Jahren signifikant weniger Viren über die Atemwege ausscheiden als Erwachsene und sie deshalb vermutlich keine wesentlichen Treiber bei der Übertragung von SARS-CoV-2 sind. Quelle: Infectivity of severe akute… Weiterlesen »
In einigen Monaten bis Jahren werden wir dann vermehrt die Spätfolgen zu diskutieren haben, die nun ja beinahe gänzlich bei dem Thema „Kinder&Covid“ ignoriert werden.
Also hier ist eine Studie die einigen Ihrer Aussagen entgegen spricht. Eventuell sollte man das aktualisieren.
https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/117999/SARS-CoV-2-Studie-sieht-erhoehtes-Erkrankungsrisiko-bei-Schwangeren-und-Neugeborenen
Die Ergebnisse sind vom November. Ich hätte gedacht, die Redaktion überarbeitet ihr Aussagen wenn neuere Ergebnisse vorliegen.
Wir schreiben doch: „Forschende [beobachten] den Trend, dass es unter Schwangeren mehr Fälle gibt, die intensivmedizinisch betreut oder sogar beatmet werden müssen im Vergleich zu nicht-schwangeren Frauen“. Das deckt sich mit den Erkenntnissen der Studie Zambrano et al. 06.11.2020, die Du hier indirekt anführst.