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Lästige Krankheit
Erkältung – alles, was du wissen musst
Erkältung oder Grippe? Warum kann man sich gegen eine Erkältung nicht impfen? Und warum werden wir schneller krank, sobald es kalt wird?
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Artikel Abschnitt: Grippe, grippaler Infekt oder Erkältung – woran leide ich?
Grippe, grippaler Infekt oder Erkältung – woran leide ich?
Eine Erkältung bahnt sich typischerweise an: Die Erkältungssymptome nehmen langsam zu. Bei einer Grippe (Influenza) fühlen sich die Betroffenen meist plötzlich erkrankt. Zu diesem sprunghaften Krankheitsgefühl kommt ein sofortiges hohes Fieber, das drei bis vier Tage andauern kann. Bei einer Erkältung ist die Körpertemperatur hingegen normal oder leicht erhöht.
Ein weiteres signifikantes Unterscheidungsmerkmal sind die starken Muskel- und Gelenkschmerzen am ganzen Körper der Grippepatient:innen. Hinzu kommen starke Kopfschmerzen. Erkältete Personen dagegen leiden meist unter milder ausgeprägten Symptomen und nur selten unter Muskelschmerzen. Während bei einer Erkältung Husten eher zum Ende des Krankheitsverlaufs auftritt, kämpfen Menschen mit einer Grippe schon zu Beginn der Erkrankung mit einem trockenen Reizhusten.
Da die Krankheiten aber sehr individuell verlaufen können, ist eine sichere Diagnose nur durch eine Untersuchung eines Nasen- oder Rachenabstrichs im Labor möglich. In diesem können die Influenzaviren nachgewiesen werden.
Artikel Abschnitt: Was verursacht eine Erkältung?
Was verursacht eine Erkältung?
Als Hauptauslöser für Erkältungen gilt das Rhinovirus. Es ist weniger aggressiv als das Influenzavirus und greift in der Regel nur die oberen Atemwege an. Das führt zu den klassischen Erkältungssymptomen. Die sind nicht lebensbedrohlich, sondern meist einfach nur nervig. Genau das ist die Strategie des Rhinovirus: Es will seinen Wirt nicht töten, denn dann würde sich das Virus nicht weiterverbreiten. Seine Reise von einem Körper zum nächsten organisiert das Virus per Tröpfcheninfektion. Mit der Spucke reist es über die Luft zum nächsten Wirt und löst die nächste Erkältung aus. Einfach, aber effektiv.
Artikel Abschnitt: Warum werde ich immer wieder krank?
Warum werde ich immer wieder krank?
Darum.
Gelangt das Rhinovirus in den Körper, wird es von Fresszellen erkannt. Sie analysieren das Virus und schütten einen Botenstoff aus. Dieser informiert das Immunsystem, das dann spezifische Antikörper bilden kann. Diese Antikörper bekämpfen ein Virus dann normalerweise. Würde es noch einmal in den Körper gelangen, würden die Antikörper es sofort erkennen und bekämpfen, bevor es sich wieder ausbreiten kann. Theoretisch wären wir nach einer Infektion mit dem Virus also beim nächsten Mal immun.
Aber: Das Rhinovirus täuscht unser Immunsystem
Und deshalb funktioniert dieser Mechanismus beim Rhinovirus nicht: Dockt es an die Fresszellen an, bringt es sie dazu, einen falschen Botenstoff auszusenden. Die Informationen, die bei den Immunzellen ankommen, sind dann falsch. Der Körper kann sich nicht gegen das Rhinovirus rüsten.
Zum Täuschungsmanöver gesellt sich ein weiteres Problem: Das Rhinovirus tritt in etwa 150 verschiedenen Varianten auf. Jede dieser Formen verändert sich ständig. Pro Saison sind etwa 15 bis 20 verschiedene Typen des Virus im Umlauf. Gegen eine Erkältung zu impfen, wäre unmöglich: Für jede Virusform müsste ein eigener Impfstoff entwickelt werden.
Artikel Abschnitt: Was kann ich bei einer Erkältung tun?
Was kann ich bei einer Erkältung tun?
Artikel Abschnitt: Kann man sich durch Kälte erkälten?
Kann man sich durch Kälte erkälten?
Kalte Luft ist trocken und bietet damit ein Paradies für Erkältungsviren. Viren verbreiten sich in der trockenen Luft besonders gut, gelangen tief in die Atemwege und dort auf die ebenfalls trockenen Schleimhäute. Ohne schützende Schleimschicht können die Viren leicht die Zellen der Schleimhäute befallen.
Der zweite Grund ist, dass der Körper bei Kälte nicht so gut durchblutet wird wie bei Wärme. Unsere Nasenspitze ist nach einem Winterspaziergang oft besonders kalt beziehungsweise schlechter durchblutet als der Rest unseres Körpers. Aufgrund der schlechteren Durchblutung zirkulieren weniger Immunzellen in der Nase – und Viren werden schlechter abgefangen. Erkennt der Körper den Angriff der Viren, fährt er die Durchblutung und Sekretbildung hoch. Die Folge: Unsere Nase läuft nicht nur, sie schwillt auch an. Zusammenfassend kann man sagen: Kälte verursacht zwar keine Erkältung, aber sie erschwert dem Immunsystem die Arbeit gegen die Erkältungsviren.
Artikel Abschnitt: Wie schütze ich mich und andere gegen eine Erkältung?
Wie schütze ich mich und andere gegen eine Erkältung?
Für feuchtes Raumklima sorgen
Hinzu kommt im Winter, dass Viren bei trockener Heizungsluft beste Bedingungen an unserer Nasenschleimhaut vorfinden. Durch Heizungsluft ist diese nämlich häufig ausgetrocknet, sodass ihre feinen Flimmerhärchen, die normalerweise Krankheitserreger abtransportieren, in ihrer Beweglichkeit stark beeinträchtigt sind.
Bei geringer Luftfeuchtigkeit verdunsten die virushaltigen Tropfen aus Wasser und Schleim, wenn sie durch Niesen oder Husten ausgestoßen werden. Es bleiben winzige Tropfenkerne, die stundenlang im Raum schweben und tief in die Atemwege anderer Menschen eindringen können. Darum gilt als Prophylaxe auch: für ein gutes und leicht feuchtes Raumklima sorgen. Das erreicht man, indem man oft lüftet und nasse Wäsche an der Luft trocknen lässt, statt sie in den Trockner zu werfen.
Durch die Kälte ist die Nasenschleimhaut zudem schlechter durchblutet, weniger Immunzellen stehen für den Kampf gegen die eindringenden Viren bereit. Darum solltest du dich im Winter draußen auch warm anziehen.
Hat es uns dann doch erwischt, bleibt nur eins: ausruhen und die Viren so wenig wie möglich weiterverbreiten. Niese oder huste immer in deinen Ellenbogen und nicht in deine Hand. So verhinderst du, dass die Viren über deine Hände weitergegeben werden – deine Mitmenschen werden's dir danken.
Autorin: Verena Mengel
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Vielen Dank, ein verständlicher Text, hat mir weitergeholfen 🙏🏻
Das freut uns – gute Besserung! 🙏