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Coronavirus
So ist die Situation auf den deutschen Intensivstationen
Wie viele Deutsche sind mit Covid-19 infiziert? Dazu gibt es keine genaue Zahl. Viel entscheidender: die Auslastung der Intensivstationen.
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Was die Daten zu Corona aussagen und was nicht
Es gibt viele Zahlen, mit denen Wissenschaftler und Medien zu erklären versuchen, wie die Situation in Deutschland ist. Genannt wird die Zahl der positiv getesteten Personen, die Verdopplungsrate oder auch die Basisreproduktionsrate, also wie viele Menschen eine infizierte Person im Schnitt ansteckt. Diese Zahlen sind allerdings alle nur ein Marker und können nicht die tatsächliche Situation widerspiegeln. Denn klar ist: Es gibt eine Dunkelziffer. Wie viele Menschen in Deutschland tatsächlich mit dem Coronavirus infiziert sind, weiß niemand.
Artikel Abschnitt: Das Intensivregister füllt eine wichtige Datenlücke
Das Intensivregister füllt eine wichtige Datenlücke
Jetzt kann jeder nachschauen, wie stark die Intensivstationen in seiner Nähe ausgelastet sind.
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Nicht alle machen mit
Noch hakt es an einigen Stellen aber etwas. Die Kliniken Nordoberpfalz AG geben auf Nachfrage an, dass die Daten standortübergreifend gemeldet werden: „Wir befolgen hier klare Anforderungen des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege, das uns das bisherige Vorgehen so vorgegeben hat.“ Die Antwort des bayerischen Gesundheitsministeriums auf Quarks-Anfrage widerspricht allerdings dieser Darstellung: „Wir haben den Krankenhausträger bereits gebeten, eine Meldung getrennt nach den Krankenhausstandorten abzugeben.“
Zahlen sind trotzdem zuverlässig
Die fehlenden Meldungen einzelner Krankenhäuser haben wohl aber nur wenig Einfluss auf die Gesamtdaten, auch wenn dort möglicherweise viele Covid-19-Patienten intensivmedizinisch betreut werden. Denn mittlerweile kann für mehr als 95 Prozent aller Kreise nachverfolgt werden, wie stark die Intensivstationen ausgelastet sind und welchen Anteil daran Covid-19-Patienten haben.
Allerdings werden öffentlich keine genauen Daten für einzelne Krankenhäuser ausgewiesen, das sei aus Datenschutzgründen nicht möglich, heißt es von der DIVI (Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin), die das Register aufgebaut hat.
Artikel Abschnitt: Und jetzt?
Und jetzt?
Endlich verlässliche Daten
Eine wichtige Zahl von vielen
Die Zahl der freien Intensivbetten in Deutschland lässt allerdings nur rückwirkend Rückschlüsse auf die Verbreitung des Coronavirus zu. Bis eine positiv getestete Person tatsächlich ins Krankenhaus kommt, vergehen oft mehrere Tage, denn die Symptome zeigen sich im Schnitt erst nach fünf bis sechs Tagen.
Bis der Patient, bei einem sehr schweren Verlauf, auf einer Intensivstation landet, vergehen mehrere Tage und weitere Tage, bis er diese wieder verlassen hat. Der Erfolg der Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus zeigt sich also nur mit Verzögerung anhand der Zahlen auf den Intensivstationen.
Autor: Christopher Ophoven
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In dieser Darstellung wird die Belastung des Personals nicht berücksichtigt. Die Anzahl der freien Betten ist wenig aussagekräftig, da es nicht für die gleiche Anzahl an Betten genug Personal gibt. Die Pflege dieser Patienten ist besonders aufwendig. Derzeit zeigen sich die Auswirkungen der hohen Belastung seit Frühjahr in einem erhöhten… Weiterlesen »
Mich würde die Überlebensrate der beatmeten Patienten mit Covid-19 interessieren.
Späte Antwort: Ende Juli gab es eine Veröffentlichung, der zufolge etwa die Hälfte der künstlich beatmeten Patienten im Frühjahr gestorben sind.
Vermutlich sind die Überlebenschancen inzwischen aber höher, weil man mehr Erfahrung mit diesen Fällen gesammelt hat.
Quelle: https://medicalxpress.com/news/2020-07-coronavirus-patients-ventilation-died-german.html
Die ist doch aber auch immer von verschiedenen Faktoren beeinflusst…Alter, Art und Anzahl der Vorerkrankungen, schnell oder nicht schnell diagnostiziert und therapiert…usw.
Guter Artikel, aber leider vergisst er meines Erachtens einen ganz wichtigen Aspekt: Das Personal, das zum Betrieb eines Intensivbettes notwendig ist. Bereits seit Jahren beklagen die Krankenhäuser bundesweit einen Personalmangel beim Intensivpflegepersonal. Dies wird leider bei der Beurteilung unserer Intensivkapazitäten vollkommen außer acht gelassen. Studie dazu (2017): https://www.dkgev.de/fileadmin/default/Mediapool/1_DKG/1.7_Presse/1.7.1_Pressemitteilungen/2017/2017-07-15_PM_Anlage_Langfassung_DKI-Gutachten_Personalsituation_Intensivpflege_und_Intensivmedizin.pdf Artikel Deutschlandfunk… Weiterlesen »
Hm, ich hab die Studie jetzt nur überflogen. Wenn ich das richtig verstehe, sagt die Studie doch aus, dass die Intensivpflege verhältnismäßig gut aufgestellt ist. Zumindest schließe ich das aus dem Satz: „Legt man die pflegerischen Strukturvorgaben der untersuchten G-BA-Richtlinien oder die Empfehlungen der DIVI als einer maßgeblichen Fachgesellschaft zugrunde,… Weiterlesen »
Bei der DIVI werden auch qualitative Daten für jede Betten Kategorie mit angegeben (Verfügbar, Begrenzt, Ausgelastet) für diese Bewertung sollen die Ärzte bei der täglichen Angabe auch Dinge wie Personalsituation berücksichtigen. Auf unserer Karte stellen wir das pro Krankenhaus dar: https://coronavis.dbvis.de Wie zuverlässig dies von den Krankenhäusern berücksichtigt wird können… Weiterlesen »