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Coronavirus
So ist die Situation auf den deutschen Intensivstationen
Wie viele Intensivbetten gibt es in Deutschland? Wie stark sind die Intensivstationen ausgelastet? Welchen Anteil haben daran Corona-Patienten?
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Inhalt
- Wie viele Intensivbetten gibt es in Deutschland?
- Wie unterscheiden sich die Intensivbetten?
- Wie stark sind die Intensivstationen ausgelastet?
- Wie viele Patientinnen und Patienten mit Corona gibt es auf den Intensivstationen?
- Ist die Zahl der Intensivbetten reduziert worden?
- Wie zuverlässig sind die Daten?
- Wie viele Intensivbetten gibt es in Deutschland?
- Wie unterscheiden sich die Intensivbetten?
- Wie stark sind die Intensivstationen ausgelastet?
- Wie viele Patientinnen und Patienten mit Corona gibt es auf den Intensivstationen?
- Ist die Zahl der Intensivbetten reduziert worden?
- Wie zuverlässig sind die Daten?
Artikel Abschnitt: Wie viele Intensivbetten gibt es in Deutschland?
Wie viele Intensivbetten gibt es in Deutschland?
In das Register der Divi sollen alle Krankenhäuser in Deutschland täglich die Zahl ihrer belegten und unbelegten Intensivbetten eintragen:
- Im Oktober 2020 hat die Zahl der Intensivbetten über 30.000 gelegen
- im Oktober 2021 sind es nur noch etwas mehr 24.000 gewesen.
In der Rechnung nicht enthalten sind die knapp 3000 Intensivbetten für Kinder.
Dieser deutliche Kapazitätsrückgang lässt sich wohl vor allem auf Kündigungen und Arbeitszeitreduzierungen zurückführen, zumindest legt das eine Erhebung des Deutschen Krankenhausinstituts nahe. Die oft ohnehin angespannte Personalsituation in Krankenhäusern insgesamt und vor allem auf den Intensivstationen hat sich im Verlauf der Corona-Pandemie anscheinend weiter verschlechtert. Viele Intensivbetten können also nicht betrieben werden, weil den Krankenhäusern dafür das das Personal fehlt.
Mehr zur schwierigen Situation in Pflegeberufen erfährst du hier.
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Artikel Abschnitt:
Darüber hinaus gibt es zusätzlich eine “Notfallreservekapazität” von über 10.000 Intensivbetten in Deutschland. Diese Betten sollen im Notfall innerhalb von sieben Tagen genutzt werden können. Dafür müsste Personal aus anderen Bereichen abgezogen werden.
Deutschland im internationalen Vergleich
Im internationalen Vergleich schneidet Deutschland damit sehr gut ab. Verschiedene Erhebungen zeigen, dass nur wenige andere Länder ähnlich hohe Intensivkapazitäten haben.
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Artikel Abschnitt: Wie unterscheiden sich die Intensivbetten?
Wie unterscheiden sich die Intensivbetten?
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Artikel Abschnitt:
“Low Care”-Betten machen etwas mehr als die Hälfte in Deutschland aus, “High Care” ungefähr 40 Prozent und “ECMO” ungefähr 3 Prozent.
Artikel Abschnitt: Wie stark sind die Intensivstationen ausgelastet?
Wie stark sind die Intensivstationen ausgelastet?
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Im April 2021, also während der dritten Coronawelle, ließ sich das beispielsweise gut erkennen:
- die Zahl der Covid-19-Patientinnen und -Patienten auf den Intensivstationen steigt an
- die Zahl der Intensivpatienten ohne Coronavirus-Infektion sinkt leicht.
Dadurch bleibt die Gesamtzahl der freien Betten relativ konstant, wie diese Darstellung zeigt:
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Die Daten geben auch keine Auskunft darüber, welche Betten in den einzelnen Krankenhäusern frei sind: Low Care, High Care oder ECMO. Darüber gibt es lediglich Einschätzungen der einzelnen Krankenhäuser, die stark subjektiv geprägt sein können und deshalb hier nicht abgebildet werden.
Artikel Abschnitt: Wie viele Patientinnen und Patienten mit Corona gibt es auf den Intensivstationen?
Wie viele Patientinnen und Patienten mit Corona gibt es auf den Intensivstationen?
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Artikel Abschnitt:
Wie groß die Belastung derzeit ist, zeigen die Daten des Divi-Registers:
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Tatsächlich fällt aufgrund von Covid-19 Infektionen viel Personal auf den Intensivstationen aus. Viele Intensivstationen geben deshalb an, im Betrieb eingeschränkt oder zumindest teilweise eingeschränkt zu sein.
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Personaluntergrenzen teilweise aufgehoben
Wie dramatisch die Situation teilweise auf den Intensivstationen schon in der ersten Welle war, zeigt sich an einer Entscheidung des Bundesgesundheitsministeriums. Aufgrund der Personalausfälle und der hohen Patientenanzahl wurden die Personaluntergrenzen auf Intensiv- und vielen anderen Stationen aufgehoben. Der Betreuungsschlüssel von Patienten war also deutlich schlechter als eigentlich vorgesehen.
Dabei ist aus der Forschung bekannt: Je schlechter der Personalschlüssel auf Intensivstationen, umso stärker steigt das Risiko, dass Patienten dort sterben. Sie können mit zu wenig Personal nicht mehr optimal versorgt werden.
Geplante Operationen verschoben
Wie groß die Belastung ist, wird auch an anderer Stelle deutlich: Viele Operationen müssen verschoben werden.
Ein Beispiel aus der dritten Welle: Im April 2021 ist am Universitätsklinikum Köln die OP-Kapazität um die Hälfte reduziert worden.
Auch in der vierten Welle werden planbare Operationen und Behandlungen abermals verschoben, um die Intensivstationen nicht zusätzlich zu belasten – wie derzeit in einigen Kliniken in Sachsen und Bayern.
Wie groß die Folgen dieser Verschiebungen sind, ist schwer abzuschätzen, weil diese Daten nicht systematisch erfasst werden und keine aktuellen Studien für Deutschland vorliegen.
Impfungen zeigen Wirkung
Im Vergleich zu 2020 hat sich die Situation in Deutschland grundlegend verändert. Es ist offensichtlich, dass vor allem vielen älteren Menschen ein Krankenhaus-Aufenthalt erspart blieb, da viele von ihnen schon geimpft sind.
Ohne die Impfungen wären die Intensivstationen deutlich voller. Mehr noch: Die bestehenden Kapazitäten hätten wahrscheinlich nicht mehr ausgereicht, um alle Patienten angemessen zu versorgen.
Artikel Abschnitt: Ist die Zahl der Intensivbetten reduziert worden?
Ist die Zahl der Intensivbetten reduziert worden?
Die Differenz hat folgende Gründe:
- Im Juni 2020 haben zeitweise einige Krankenhäuser keine Daten an die Divi übermittelt.
- Auch im August 2020 war das der Fall, was mit einer Umstellung der Datenerfassung zusammenhängt. Das Register bildet seitdem die Kapazitäten realistischer ab.
- Das Intensivregister weist nur die Zahl der belegbaren Betten aus. Wenn Personal ausfällt, dann sinkt auch die Zahl der zur Verfügung stehenden Intensivbetten. Da Corona-Patienten vergleichsweise viel Betreuung durch Personal benötigen – mehr als durchschnittliche Intensivpatienten – sinkt ebenfalls die zur Verfügung stehende Anzahl an Intensivbetten.
Konkret: Wenn mehrere mit dem Coronavirus infizierte Patienten auf einer Intensivstation aufgenommen werden, dann sinkt die Zahl der freien Intensivbetten nicht unbedingt nur um die Zahl der aufgenommenen Patienten, sondern stärker, eben weil diese Patienten mehr Personalaufwand bedeuten.
Die Entwicklung der Intensivbetten über die Jahre
Laut Statistischem Bundesamt hat sich die Zahl der Intensivbetten in den Jahren vor der Corona-Pandemie tatsächlich leicht verringert. Schaut man zehn Jahre zurück, ist die Anzahl allerdings leicht gestiegen.
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Artikel Abschnitt: Wie zuverlässig sind die Daten?
Wie zuverlässig sind die Daten?
Es gibt allerdings auch einige Parameter, die bei der Interpretation der Daten berücksichtigt werden müssen. Die Zahl der meldenden Krankenhäuser schwankt jeden Tag leicht, weil Krankenhäuser manchmal keine Meldung abgeben. Als das Register startete, weigerten sich zunächst sogar einige Krankenhäuser, überhaupt an die Divi zu melden. Der Freistaat Bayern sanktionierte diese Krankenhäuser nicht, obwohl die Bundesverordnung genau das vorsieht.
Grundsätzlich beeinflusst das Meldeverhalten der Krankenhäuser die Datenqualität massiv. Zeitweise wurden auch Intensivbetten gemeldet, die zwar physisch vorhanden waren, aber gar nicht betrieben werden konnten, weil das dafür benötigte Personal fehlte. Bei der Betrachtung der Daten wirkt es deshalb so, als wären innerhalb kürzester Zeit mehrere Tausend Betten weggefallen – was nicht der Fall ist.
Über den/die AutorIn:
Quellenangaben zum Artikel:
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Artikel Überschrift:
Die DIVI gibt es schon seit 1977 und sie wurde nicht erst wegen der Pandemie geschaffen!
Es wird immer darüber gesprochen, dass die Covid Patienten die Kapazitätsgrenzen sprengen.
Wer sind bitte die rund 80 % Patienten die die Intensivbetten benötigen?
Wie hoch ist der Anteil z.B. der MRSA Patienten, die unser System belasten, obwohl das mit Umsetzung der Hygienepläne vermeiden könnte.
Wie kommen Sie in Ihrer Zeitreihe auf 23.000 belegte Intensivbetten am 5. Mai 2021 oder generell auf so hohe Zahlen? Die offiziellen Zahlen des DIVI weisen zu keinem Zeitpunkt der Pandemie (!) mehr als 21.200 belegte Intensivbetten aus und am 5. Mai 2021 sind es 21.121.
Quelle:
https://www.intensivregister.de/#/aktuelle-lage/zeitreihen
Leider wird in dem Artikel nicht erwähnt, dass die Krankenhäuser (seit November 2020) eine ‚Belohnung‘ bekommen, wenn die Auslastung der Intensivbetten größer als 75 Prozent sind. Jedes Krankenhaus kann selbst entscheiden, wie viele Intensivbetten sie melden.
Und man darf nicht vergessen, dass Krankenhäuser wirtschaftlich arbeitende Organisationen sind.
Bei uns und im (weiträumigen) Landkreis alles entspannt.
Auch trotz Impfschäden: https://www.bzoe-kaernten.at/die-bombe-ist-geplatzt-die-ema-meldet-354-177-impfschaeden-durch-covid-impfungen/