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Quarks Daily Spezial
Onlineshopping – geht das auch nachhaltig?
Waren im Internet bestellen und nach Hause liefern lassen. Super bequem, aber auch gut für die Umwelt? Was beim Onlineshoppen wichtig ist.
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Die Zukunft des stationären Handels
Klamotten, Bücher, Lebensmittel: Jedes Jahr steigt die Zahl der Paketlieferungen. Kleidung und Elektronik wird bereits zu 50 Prozent online gekauft. Während die Umsätze im stationären Handel immer noch niedriger sind als vor der Pandemie, nehmen sie im Onlinehandel weiterhin steil zu.
Das muss aber nicht das Aus für die Geschäfte in Innenstädten bedeuten. Forscher:innen sind sich einig, dass der stationäre Handel zukünftig weiterhin eine Rolle spielen wird, dabei aber das Kauferlebnis mehr in den Vordergrund rücken wird. Etwa durch Events zu neuen Kollektionen, Pop-up-Stores, Shop-Sharing und Showrooms, wo man Produkte anschauen und sich dazu beraten lassen kann. Der Großteil des Verkaufs laufe den Prognosen zufolge dann aber künftig online ab.
Onlineshopping nicht per se schlechter fürs Klima
Von der Klimabilanz her ist Onlineshopping nicht per se schlechter als ein Stadteinkauf und kann sogar in vielen Fällen klimaschonender sein, zeigt eine Analyse des Umweltbundesamtes (UBA). Das liege vor allem daran, dass Onlinehändler:innen die Ware zentral lagern, einen geringeren Verbrauch von Strom- und Heizenergie haben und die Waren auf optimierten Lieferwegen direkt zum Kunden/zur Kundin bringen.
Retouren als größte Umweltsünde?
Im Jahr 2021 wurde in Deutschland etwa jedes vierte Paket wieder zurückgeschickt. Das waren schätzungsweise 530 Millionen Retourensendungen – im Schnitt sechs Retouren pro Person.
In der Klimabilanz der Bestellung kann der unnötige Lieferweg stark zu Buche schlagen, vor allem wenn das Produkt von weit her kommt und dann wieder zurückgeht. Noch problematischer ist es, wenn zurückgeschickte Pakete nicht wieder verkauft, sondern stattdessen entsorgt werden. Das passiert leider immer noch.
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Onlineshopping hat Verbesserungspotenzial
Deutschland hat die höchste Retourenquote im Europavergleich, das zeigt eine Analyse der Universität Bamberg. Es ist auffällig, dass hierzulande im Vergleich zu anderen Ländern sehr liberale Rücksenderegelungen gelten. Die Forschenden vermuten, dass strengere Regeln die Retourenquote senken könnten. Zum Beispiel wenn Retouren kostenpflichtig, Rückgabefristen verkürzt und ein Mindestbetrag bei der Bestellung eingeführt würden.
Auch bei Verpackungen gibt es Verbesserungspotenzial. Das UBA geht davon aus, dass in Deutschland pro Jahr bis zu 45 Prozent Verpackungsmüll eingespart werden könnten. Etwa indem Produkte in der Originalverpackung versendet und Mehrwegverpackungen von den Kund:innen leer zurückgeschickt werden können.
Fünf Tipps, um Onlineshopping klimaschonender zu gestalten
1. Kaufe nur, was du oder der/die Beschenkte wirklich braucht.
2. Lege Wert auf Qualität und Herstellung (zum Beispiel Langlebigkeit, Regionalität, Klimabilanz),
3. Überlege vorher genau, ob dir zum Beispiel die Farbe gefällt. So vermeidest du Retouren.
4. Lasse das Päckchen an eine Packstation liefern und hole es dort zu Fuß oder mit dem Fahrrad ab. So entstehen am wenigsten Emissionen auf dem letzten Abschnitt des Transportwegs.
5. Hebe die Verpackung auf, um sie noch einmal zu verwenden.
Und damit die kleinen Geschäfte nicht allzu sehr leiden: Check doch mal, ob auch der Laden aus deinem Viertel online verkauft, bevor du bei den großen Onlinehändlern bestellst.
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Ein Tipp zu dieser Folge: für die Wiederverwendung von Kartons nutze ich die App ‚repacket‘ und bringe die Kartons zu einem Händler in meiner Nähe. Dieser ist sehr dankbar dafür!