Science-Cops: Basische Ernährung

Saure Ermittlungen

Die Gefahr lauert im Käsebrot zum Frühstück, den Nudeln als Mittagslunch und auch im Steak zum Abendessen – die Übersäuerung! Zumindest warnen davor seit Jahren viele Ernährungsberater:innen in Büchern und Videos. Ihre Sorge: Viele Menschen essen zu viele säurebildende Lebensmittel und stören dadurch den Säure-Basen-Haushalt. Die Theorie, die sie verbreiten, ist einfach: Nehmen wir zu viele säurebildende Lebensmittel zu uns – also solche, bei deren Verdauung im Körper Säuren entstehen, – muss der Körper mehr arbeiten, um den Säureüberschuss auszugleichen. Und die Folgen sollen es in sich haben. So drohen den Betroffenen Schmerzen, Hautprobleme, Knochenschäden und vieles mehr. Einen Ausweg aus der Übersäuerung soll die basische Ernährung liefern, also eine Umstellung der Ernährung nur auf Gemüse, Obst und Kartoffeln. Dazu werden oft auch basische Nahrungsergänzungsmittel und Basenfasten empfohlen. Glaubt man den Werbeversprechen, lohnt sich das definitiv. Denn die basische Ernährung soll den Körper und Geist stärken und auch die Schönheit ganz natürlich zur Geltung bringen. Für die Science Cops klingt das erstmal super. Aber bevor sie selbst auf die basische Ernährung umsteigen, schauen sie sich die Heilsversprechen genauer an.

Ist die "Übersäuerung" wirklich gefährlich?

Zahlreiche Ernährungsratgeber:innen warnen davor, dass viele Menschen in Europa zu viele säurebildende Lebensmittel konsumieren. Wer das tue, laufe Gefahr, sein Säure-Basen-Gleichgewicht zu stören. Die Folge sei eine "latente Acidose", auch versteckte Übersäuerung genannt. Immerhin zeigen die Ratgeber:innen den Betroffenen einen Ausweg: In Form von Ernährungsplänen oder Nahrungsergänzungsmitteln verkaufen sie Basenkuren, die den Körper in wenigen Monaten "entschlacken" sollen. Sogar basische Socken, Decken und Funktionswäsche sollen gegen die drohende Übersäuerung helfen.

Aber brauchen wir das alles wirklich? Die Science Cops werden bei den ganzen Gadgets stutzig und stoßen dann noch auf das komplexe Puffersystem im menschlichen Körper. Denn anders als viele Ratgeber:innen behaupten, schaffen es die Puffersysteme von gesunden Menschen, stets sehr große Mengen an Säuren auszugleichen oder auszuscheiden. Warum die meisten Menschen deswegen keine Sorge vor einer Azidose haben müssen, erklären die Science Cops in der neuen Folge.

Bringt die basische Ernährung Vorteile?

Wer anstatt des Hühnerfilets ein paar Nüsse isst und sich anstatt einer Milch einen Gemüsesmoothie genehmigt, kann sich sicher sein, dass er seinem Körper etwas Gutes tut. Denn grundsätzlich ist eine obst- und gemüsereiche Ernährung besser für den Körper als eine fleischlastige. Da spielen aber mehr Faktoren als nur der Säure-Basen-Haushalt eine Rolle.

Deswegen sind die meisten basischen Kuren für Menschen, die sich ausgewogen ernähren, nicht nötig. Viel anders sieht das bei den basischen Nahrungsergänzungsmitteln auch nicht aus. Warum das so ist und mit welchen Heilsversprechen deren Anbieter:innen arbeiten, lösen die Science Cops im Podcast auf.