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Quarks Daily Spezial
Sinkender IQ -
Zerstört Technik unsere Fähigkeiten?
Zerstört Technik unsere Fähigkeiten?
Technik kann ja ne tolle Sache sein: Das Navi sagt mir, wo ich langfahren soll. Alexa und Siri geben mir Auskunft, wie das Wetter am Wochenende wird. KI wie ChatGPT schreibt teils schon ganz schön gute Texte und nimmt mir viel Arbeit ab. Was macht das mit uns – werden wir vielleicht sogar dümmer, weil wir unser Gehirn nicht mehr anstrengen müssen?
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Erst Flynn-Effekt – jetzt Anti-Flynn-Effekt
Das klingt erst mal nicht gut. Und auch Forschende waren zunächst überrascht, als sich diese Entwicklung abzeichnete. Denn lange Zeit, ca. seit Anfang des 20. Jahrhunderts, ging es mit dem IQ stetig nach oben – ein Phänomen, das als Flynn-Effekt bezeichnet wird. Damit war es dann Anfang der 2000er vorbei, es kam zu dem, was Forschende als Anti-Flynn-Effekt beschreiben.
Grund für Besorgnis sehen sie aber eher nicht, sondern interpretieren diese Entwicklung beim IQ eher als Zeichen, dass sich möglicherweise die Kompetenzen, die wir brauchen und auch nutzen, verändern.
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Warum wuchs unser IQ?
Zu den Gründen, warum Menschen weltweit intelligenter wurden, haben viele Wissenschaftler:innen geforscht. Entsprechend gibt es mehrere Vermutungen: Die bessere Bildung spielt eine Rolle. Aber auch bessere Ernährung, die dafür sorgt, dass das zentrale Nervensystem sich besser entwickeln kann. Impfungen und Fortschritte in der Medizin haben in den meisten Ländern zu einem deutlich besseren gesundheitlichen Zustand der Menschen geführt. Zusätzlich hat besser Hygiene dazu beigetragen.
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Warum ging es nicht weiter nach oben?
Auch über den Anti-Flynn-Effekt wurde und wird viel spekuliert. Vermutlich tragen unterschiedliche Einflüsse dazu bei. Einerseits ist vermutlich das Maximum an möglichem IQ-Zuwachs erreicht. Zu der Abnahme könnten weitere Faktoren beigetragen haben: bestimmte Umweltgifte, die beispielsweise den Hormonhaushalt beeinflussen, könnten eine Rolle spielen. Klar, auch die Technik – weil wir uns durch Apps, Smartphones und KI nicht mehr so viel merken müssen wie früher. Es könnte aber auch sein, dass die Kompetenzen, die in IQ-Tests abgefragt werden, heute nicht mehr so wichtig sind. Vor allem in der Arbeitswelt zeigt sich: Menschen sind heute deutlich spezialisierter in dem, was sie tun – und schneiden dann auch nicht mehr in allen Testbereichen gleich gut ab.
Wird das "Konzept Intelligenz" überflüssig?
Trotz der technischen Entwicklungen und immer mehr Möglichkeiten, Aufgaben an KI-Anwendungen auszulagern, ist Intelligenz ein immer noch wichtiger Marker für das, was wir "beruflichen Erfolg" nennen. Insofern lohnt es sich auch, die Intelligenz von Menschen möglichst zu fördern.
In der Kindheit geht das noch ganz gut: mit dem, was Forschende ein anregendes, abwechslungsreiches Umfeld nennen.
Wie kann ich meine "Intelligenz" trainieren?
Bei Erwachsenen ist es schwieriger als bei Kindern, aber auch hier hilft wohl ein abwechslungsreiches Umfeld.. Nach Einschätzung des Intelligenzforschers Jakob Pietschnig aber gibt es nur wenig gute Erkenntnisse dazu, womit wir bis in ein höheres Alter unsere Intelligenz trainieren können. Am besten sieht die Datenlage für eine Sache aus: eine Sprache lernen!
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Super gut recherchiert. Danke. Das habe ich mich schon länger gefragt.
Danke!!