Artikel Kopfzeile:
Gedankenexperiment
Das passiert, wenn man Menschen schrumpfen würde
Menschen zu schrumpfen, um Ressourcen zu schonen – noch ist das unrealistisch. Wenn wir es könnten, wären wir allerdings auch nur noch etwas schlauer als eine Maus.
Über das Video:
Jein. Einige Probleme würden dadurch zwar gelöst, es entsteht aber ein gewaltiges anderes. Zellen zu schrumpfen würde bedeuten, Zellbestandteile wie zum Beispiel Mitochondrien zu schrumpfen. Das wiederum würde bedeuten, dass wir auch Moleküle schrumpfen müssten. Und das wiederum führt uns dazu, dass wir Atome, Elektronen, Neutronen und Protonen schrumpfen müssten und das ... ja, das würde unser Verständnis der Physik wohl ziemlich auf den Kopf stellen. Ob es überhaupt möglich ist? Vermutlich nicht. Es hat schon seine Gründe, dass die Zellen immer ungefähr gleich groß sind, egal ob sie eine Maus oder einen Elefanten zusammenbauen.
Über das Video:
Schrumpfen heißt, die Anzahl an Zellen zu verringern
Und das würde sich im Gehirn wohl als ziemlich negativ für unsere Intelligenz herausstellen. Zwar kann das menschliche Gehirn große Verluste an Hirnmasse oft wieder kompensieren, indem zum Beispiel andere Hirnregionen die Aufgaben übernehmen, das wissen wir aber nur bei der jetzigen Größe. Ob eine drastische Reduktion der Hirnzellen wie beim Schrumpfen eine hohe Intelligenz ermöglicht, ist äußerst fraglich.
Auch beim Sehen sind weniger Zellen schlecht. Denn weniger Zellen bedeutet, dass es weniger Einheiten gibt, die Licht verarbeiten können. Das hätte starken Einfluss auf Helligkeit und Schärfe.
Über das Video:
Schrumpfen und die Nahrungszufuhr
Der rechte Würfel hat die zehnfache Kantenlänge des linken Würfels. Er hat die hundertfache Oberfläche und sogar das tausendfache Volumen!
Wenn etwas größer wird, steigt das Volumen also deutlich stärker an als die Oberfläche. Kleine Körper – also auch kleine Tiere – haben also im Verhältnis zu ihrem kleinen Körpervolumen eine relativ große Körperoberfläche. Und während das gesamte Körpervolumen Wärme erzeugt, geht sie nur über die Körperoberfläche verloren.
Genau deswegen sind Tiere in kalten Regionen auch kompakter gebaut und haben eher kurze Gliedmaßen, während die Vertreter in heißen Gegenden ihre Körperoberfläche durch große Ohren noch erhöhen, um die Wärme loszuwerden.
Ganz generell wird Wärme im Körper durch den Stoffwechsel produziert. Da die kleinen Tiere proportional mehr Wärme verlieren, müssen sie auch mehr davon produzieren. Und das bedeutet, dass der Stoffwechsel auf Hochtouren laufen muss. 1500-mal schlägt das Herz der winzigen Etruskerspitzmaus pro Minute, sie atmet in dieser Zeit 900-mal. All diese Aktivität braucht Energie. Die Spitzmäuse sind deshalb richtige Fressmaschinen. Und so sieht das kleine Tier aus:
Wenn wir geschrumpft würden, müsste sich auch unser Stoffwechsel stark erhöhen. Ansonsten wären wir nach kurzer Zeit erfroren. Schrumpfen ist also gar nicht so einfach.
Social Sharing:
Artikel Überschrift: