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Party-Alternative
Ohne Partys: So holst du dir deine Endorphine anders
Warum tanzen wir so gerne? Was erzeugt bei uns ein ähnliches Gefühl wie eine durchzechte Partynacht und warum kann es uns manchmal sogar guttun, eine Nacht durchzumachen?
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Warum lieben wir es, zu feiern?
Die Regeln des Alltags sind dabei vorübergehend außer Kraft gesetzt. Wir leisten es uns, unvernünftig zu sein, und kommen einander viel leichter nah als sonst – Feiern verbindet und stärkt das Wir-Gefühl. Dabei wird das Belohnungszentrum im Gehirn aktiviert, Botenstoffe wie Dopamin, Adrenalin und Serotonin durchfluten den Körper und versetzen uns in einen kurzen Glücksrausch.
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Weshalb tut Tanzen gut?
Die gute Nachricht: Das funktioniert nicht nur im Salsa-Klub oder auf dem Rave, sondern auch alleine im Wohnzimmer. Ob wir dabei eine gute Figur machen, ist völlig egal. Hauptsache, wir denken nicht zu viel darüber nach und bewegen uns spontan. Das kann selbstvergessene Zustände wie Trance oder Flow auslösen – Bewusstseinsformen, bei denen der Verstand vorübergehend die Kontrolle abgibt. Hirnregionen, die für bewusste Planung und Vernunft zuständig sind, reduzieren ihre Aktivität.
Zu Techno und Funk lässt es sich am besten tanzen
Also Kopfhörer auf und losschwofen. Aber welche Musik wirkt am besten? Genres mit mittlerer rhythmischer Komplexität laden Studien zufolge am stärksten zum Tanzen ein: Techno und Funk funktionieren demnach besser als Free Jazz.
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Wie kickt uns Geschwindigkeit?
Ein eingebauter Tacho im Gehirn misst Geschwindigkeit
Der Durchschnittsmensch bewegt sich beim Gehen mit rund vier Stundenkilometern fort. Top-Sprinter Usain Bolt schafft es kurzzeitig auf knapp 45 Kilometer pro Stunde. Homo sapiens hat sich aber mit Auto, Fahrrad & Co. Möglichkeiten geschaffen, um ein Vielfaches schneller zu sein, als die Natur es zulässt.
Die Lust am Tempo ist fest in uns verankert: 2015 haben Forschende sogar "Speedzellen" im Gehirn entdeckt, die speziell auf Geschwindigkeit reagieren. Die Studie des norwegischen Ehepaars Edvard und May-Britt Moser, das bereits für einen ähnlichen Fund den Medizin-Nobelpreis erhielt, erschien damals im Fachblatt "Nature“. Die beiden hatten dafür die Hirnaktivität von Ratten gemessen, die in einem computergesteuerten Wagen ohne Boden mit genau 7, 14, 21 oder 28 Zentimetern pro Sekunde liefen, um das Futter am Ende der Bahn zu erreichen.
Bestimmte Neuronen in einer Nachbarregion des Hippocampus, der mit Orientierung und Gedächtnis in Verbindung steht, feuerten umso mehr, je schneller die Tiere mit ihrem Fred-Feuerstein-Auto unterwegs waren. Die visuelle Wahrnehmung schien dabei keine Rolle zu spielen – im Dunkeln passierte das Gleiche im Nagerhirn. Da sich andere neuronale Systeme für Navigation und Orientierung bei verschiedenen Säugetieren stark ähneln, gehen die Forschenden davon aus, dass auch das menschliche Gehirn über solche Geschwindigkeitsdetektoren verfügt.
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Was passiert beim Gaming mit uns?
Beim optimalen Schwierigkeitsgrad kommen wir in den "Flow“
Gerade Open-World-Games, in denen man sich komplett frei bewegen kann, lassen uns unseren Alltag vergessen. Wir müssen mal nicht produktiv sein, schlüpfen in andere Rollen und tauchen in neue Welten ein. In der Wissenschaft spricht man von "Immersion“. In diesem Zustand sind wir hochkonzentriert und verlieren das Zeitgefühl.
Ist das Spiel weder zu leicht noch zu schwer und trifft damit genau den "sweet spot“, an dem uns die Aufgabe optimal fordert und begeistert, treten wir in den Zustand namens Flow ein. Körper und Geist sind dabei aktiviert, aber nicht so stark wie unter Stress. Vielmehr gehen wir voll in unserem Tun auf und fühlen uns gut. So weist zum Beispiel eine Befragung von 137 Studierenden darauf hin, dass Menschen, die oft Flow erleben, positiver gestimmt und körperlich gesünder sind.
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Warum lohnt es sich, die Nacht durchzumachen?
Warum das so ist, ist noch nicht ganz klar. Die Wachtherapie sorgt wahrscheinlich dafür, dass sich die Nervenzellen wieder besser untereinander vernetzen. Wie stark die Synapsen Signale übertragen, kann das Gehirn im gesunden Zustand flexibel regulieren. Das hilft uns, adäquat auf unsere Umwelt zu reagieren. Schlafentzug bewirkt bei Depressiven, deren Gehirn nicht mehr so flexibel umschalten kann, dass dieser Wechsel wieder gelingt.
So lässt sich schließlich auch ein anderer Aspekt des Feierns nachstellen: der Tag danach. Sonntags ohne Reue faulenzen gehört einfach dazu.
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Jetzt wird durchgezockt!