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Offenes Fenster versus Luftfilter
Das bringt Lüften gegen das Coronavirus
Draußen ist's kalt und trübe, drinnen muckelig warm – und möglicherweise voller Viren. Wenn viele Menschen drinnen zusammenkommen, steigt das Infektionsrisiko. Was hilft?
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Inhalt
- Was bringt Lüften bei der Viruseindämmung wirklich?
- Wie lüftet man richtig, um das Übertragungsrisiko von SARS-CoV-2 zu minimieren?
- Hat ständiges Lüften auch Nachteile?
- Helfen Lüftungsanlagen, das Corona-Risiko zu senken?
- Können Filter in Innenräumen Viren aus der Luft filtern?
- Welche Belüftungsform ist am vielversprechendsten?
- Was bringt Lüften bei der Viruseindämmung wirklich?
- Wie lüftet man richtig, um das Übertragungsrisiko von SARS-CoV-2 zu minimieren?
- Hat ständiges Lüften auch Nachteile?
- Helfen Lüftungsanlagen, das Corona-Risiko zu senken?
- Können Filter in Innenräumen Viren aus der Luft filtern?
- Welche Belüftungsform ist am vielversprechendsten?
Artikel Abschnitt: Was bringt Lüften bei der Viruseindämmung wirklich?
Was bringt Lüften bei der Viruseindämmung wirklich?
Eine regelmäßige Frischluftzufuhr ist der beste Weg, um die Aerosole loszuwerden und das Infektionsrisiko zu senken. Ein kostengünstiger und effektiver Weg ist: Regelmäßig die Fenster aufmachen und Stoßlüften. Forschende der Technischen Hochschule Mittelhessen konnten zeigen, dass ein solches Stoßlüften die Aerosolkonzentration in einem Raum um 99,8 Prozent reduzieren kann.
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Artikel Abschnitt: Wie lüftet man richtig, um das Übertragungsrisiko von SARS-CoV-2 zu minimieren?
Wie lüftet man richtig, um das Übertragungsrisiko von SARS-CoV-2 zu minimieren?
Die drei goldenen Regeln:
- Am effektivsten ist Querlüften.
- Gekippte Fenster bringen wenig.
- Je mehr Personen, desto häufiger lüften.
Stoßlüften ist das A und O im Corona-Winter. Das bedeutet: In festen Zeitabständen alle Fenster im Raum für ein paar Minuten komplett aufmachen. Je kälter es draußen ist und je mehr Fenster man hat, desto kürzer muss man lüften. Das liegt daran, dass der Luftstrom zwischen draußen und drinnen vor allem durch Temperaturunterschiede angetrieben wird. Im Winter, wenn es drinnen viel wärmer ist als draußen, kann man kürzer lüften. Drei bis fünf Minuten reichen aus. Im Sommer, wenn es draußen warm ist, sollte man die Fenster dagegen für mindestens 20 Minuten geöffnet lassen.
Was man nicht tun sollte: Das Fenster dauerhaft kippen. Denn leider sind gekippte Fenster für den Luftaustausch nicht besonders effektiv. Durch ein offenes Fenster strömt viermal so viel Luft wie durch ein gekipptes. Außerdem gleicht sich beim Dauerlüften die Zimmertemperatur an die Außentemperatur an, dadurch wird der Luftstrom schwächer und es gelangt noch weniger Frischluft nach drinnen.
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Allgemein gilt: Je mehr Personen im Raum sind, desto häufiger muss man lüften. Bei bis zu zehn Personen sollte man wenigstens alle 30 bis 45 Minuten lüften. Für Schulklassen wird empfohlen, alle 20 Minuten mit weit geöffneten Fenstern zu lüften (Stoßlüften). Je nach Außentemperatur für drei bis fünf Minuten, an wärmeren Tagen für zehn bis 20 Minuten. Während der Pausen sollten die Fenster die gesamte Zeit offen bleiben, auch im Winter.
Mehr zum Thema Schule und Corona gibt es hier.
Artikel Abschnitt: Hat ständiges Lüften auch Nachteile?
Hat ständiges Lüften auch Nachteile?
Viren mögen trockene Luft
Das führt zu zwei Problemen. Erstens trocknen die Schleimhäute der Menschen aus, was sie anfälliger für Infektionen macht. Zweitens gefällt die trockene Luft Viren wie dem Grippe-Virus und auch SARS-CoV-2, die sich in trockener Luft besser übertragen lassen.
Auf Lüften zu verzichten ist trotzdem keine Lösung! Stattdessen sollte man in eine Vielzahl von Zimmerpflanzen investieren. Oder Tontöpfchen mit Wasser oder feuchte Handtücher auf der Heizung platzieren. Und viel trinken, so hält man die Schleimhäute im Körper frisch.
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Stoßlüften führt zu einem starken Temperaturabfall
Neben der trockenen Luft hat Lüften noch einen weiteren Nachteil: Es wird kalt. Das ist zwar unangenehm, aber die Temperatur gleicht sich nach dem Stoßlüften schnell wieder der Raumtemperatur an.
Das zeigen auch die Untersuchungen der Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen von der Technischen Hochschule Mittelhessen. In dem leeren Klassenraum, in dem sie ihr Lüftungsexperiment durchgeführt haben, sank die Temperatur kurzfristig um bis zu sechs Grad. Nach dem Schließen der Fenster stabilisierte sich die Raumtemperatur aber innerhalb von vier bis sieben Minuten wieder und lag dann nur noch ein Grad unter dem Ausgangswert.
Artikel Abschnitt: Helfen Lüftungsanlagen, das Corona-Risiko zu senken?
Helfen Lüftungsanlagen, das Corona-Risiko zu senken?
Wichtig ist aber: Viele Anlagen haben einen Umluftanteil, führen also einen Teil der Abluft aus dem Raum der Frischluft zu, die von außen angesaugt wird. In diesem Fall sollten die Lüftungsanlagen zusätzlich mit HEPA-Filtern ausgestattet sein, da es sonst zu einer Anreicherung von virushaltigen Aerosolen in der Luft kommen könnte.
Wenn Lüftungsanlagen keinen HEPA-Filter haben und sich nicht auf 100 Prozent Frischluft umstellen lassen, sollte laut Umweltbundesamt (UBA) zusätzlich manuell durch Stoßlüften Frischluft zugeführt werden.
Artikel Abschnitt: Können Filter in Innenräumen Viren aus der Luft filtern?
Können Filter in Innenräumen Viren aus der Luft filtern?
Wie gut der Filter funktioniert, hängt allerdings stark von den Strömungsverhältnissen vor Ort ab. Möbel und Objekte im Raum können den Luftfluss zu Filtern beispielsweise beeinträchtigen.
Eher eine Zusatzmaßnahme
Das UBA sieht Filter nicht als einen adäquaten Ersatz fürs Lüften, sondern empfiehlt sie höchstens als unterstützende Maßnahme zu einem richtigen Luftaustausch.
Und die Geräte haben weitere Nachteile: Die Filteranlagen sind teuer, müssen regelmäßig gereinigt oder ausgewechselt werden und praktisch permanent laufen. Das bedeutet auch eine permanente Lärmbelastung von circa 60 Dezibel. Das entspricht in etwa normaler Gesprächslautstärke und könnte die Konzentration stören.
Ausführliche Informationen zu HEPA-Filtern findest du hier
Artikel Abschnitt: Welche Belüftungsform ist am vielversprechendsten?
Welche Belüftungsform ist am vielversprechendsten?
Luftfilter (HEPA-Filter), die ohne Frischluftzufuhr funktionieren, können ergänzend eingesetzt werden. Sie sind wegen der geringeren Leistung und der Lärmbelastung jedoch kein Ersatz fürs Lüften.
Klar ist aber auch: Lüften, Lüftungsanlagen und Filter können eine Infektion nicht komplett verhindern. Auch wenn man beim Lüften alles richtig macht, kann die Übertragung von SARS-CoV-2-Viren laut UBA “nicht generell verhindert werden.”
Das heißt: Stoßlüften und Lüftungsanlagen sind wirksame Mittel, um Aerosole und Viren aus der Raumluft zu befördern. Sie ersetzen aber nicht die AHA-Regeln.
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ich bin irritiert, dass ich den film übers lüften nur gucken kann, wenn ich dem tracking durch facebook nachgebe. ob das dgsvo-konform ist, kann man bezweifeln. da quarks durch die fernsehgebühren finanziert wird, halte ich es skandalös, tracken dritter zulassen zu müssen. und warum auch? hat facebook die filme bezahlt?
Die Aussage „Filteranlagen sind teuer“ ist leider wahr – zumindest, wenn man ein ausreichend leistungsfähiges Gerät für größere Räume mit vielen Personen (z.B. Klassenräume) haben möchte. Denn das zweitwichtigste (nach dem HEPA-Filter) ist ein ausreichender Luftdurchsatz, der es schafft, die Raumluft 5-6 mal pro Stunde umzuwälzen, um möglich viele Viren… Weiterlesen »
Aerosole gelten als der Hauptübertragungsweg für Sars-CoV-2. Sie entstehen beim Ausatmen und können sich je nach Größe sehr lange in der Luft halten Endlich, das hat lange gedauert. Zeit zum aufbauen einer Virusmenge im Luft durch den Lieferant. Zeit zum einnehmen vom seiten des Empfaengers. Wo sind Leute laenger zusammen,… Weiterlesen »