Artikel Kopfzeile:
Obst und Gemüse
Rohkost
Wie viel ist gesund?
Wie viel ist gesund?
Die Ernährung wird für viele Menschen immer wichtiger – was esse ich, um mich gesund zu ernähren? Viele setzen dabei inzwischen auf Rohkost. Eine gute Idee?
Sprungmarken des Artikels:
Inhalt
- Was gehört alles zur Rohkost?
- Was macht Rohkost gesund?
- Ist gekochte Nahrung schädlich für unseren Körper?
- Welche Vitamine sind bei einer Rohkosternährung ausreichend enthalten und welche fehlen?
- Was sollte man nicht roh essen?
- Macht Rohkost Blähungen?
- Wieviel Rohkost soll ich essen?
- Was muss ich beim Rohkostessen beachten?
- Was gehört alles zur Rohkost?
- Was macht Rohkost gesund?
- Ist gekochte Nahrung schädlich für unseren Körper?
- Welche Vitamine sind bei einer Rohkosternährung ausreichend enthalten und welche fehlen?
- Was sollte man nicht roh essen?
- Macht Rohkost Blähungen?
- Wieviel Rohkost soll ich essen?
- Was muss ich beim Rohkostessen beachten?
Artikel Abschnitt: Was gehört alles zur Rohkost?
Was gehört alles zur Rohkost?
Angestrebt wird meist ein hoher Anteil unerhitzter Lebensmittel. Dabei geht es häufig um vegetarische bis vegane Ernährungsweisen, die auch Getreide und Getreideprodukte ausschließen. Die Kost besteht damit zum größten Teil aus Obst und Gemüse.
Rohkosternährung muss aber nicht – wie meist angenommen – zwangsläufig rein vegetarisch oder vegan sein. Es gibt auch Rohköstler, die tierische Bestandteile wie Rohmilchprodukte, rohes Getreide, rohe Eier, rohen Fisch (zum Beispiel Sashimi) und rohes Fleisch (zum Beispiel Carpaccio/Tartar) essen.
Die gängigste Definition, die auch heute noch als wissenschaftlicher Standard gültig ist, stammt aus einer Studie der Justus-Liebig-Universität Gießen (1996–1998). Unter Rohkost wird hier eine Kostform gefasst, ”die weitgehend oder ausschließlich unerhitzte pflanzliche (teilweise auch tierische) Lebensmittel enthält. Es werden auch Lebensmittel einbezogen, die verfahrensbedingt erhöhten Temperaturen ausgesetzt sind (zum Beispiel kalt geschleuderter Honig und kalt gepresste Öle), ebenso Lebensmittel, bei deren Herstellung eine gewisse Hitzezufuhr erforderlich ist (zum Beispiel Trockenfrüchte, Trockenfleisch, Trockenfisch und bestimmte Nussarten). Außerdem können kaltgeräucherte Erzeugnisse (zum Beispiel Fleisch und Fisch) sowie essig- und milchsaure Gemüse Bestandteil der Rohkost sein.“
Artikel Abschnitt: Was macht Rohkost gesund?
Was macht Rohkost gesund?
Antioxidantien in Obst und Gemüse haben eine gesundheitsfördernde Wirkung und schützen den Körper vor sogenannten "freien Radikalen". Diese bildet der Körper während verschiedener Stoffwechselprozesse. Und sie entstehen durch schädliche äußere Einflüsse wie Umweltgifte, UV-Strahlung der Sonne oder Zigarettenrauch.
Zudem bleiben bei der Rohkost alle Vitamine, Enzyme und Mineralstoffe in der Nahrung vollständig erhalten. Das wasserlösliche Vitamin C etwa ist nicht stabil und wird durch Erhitzen zerstört. Im Gegensatz zur erhitzten Kost stehen dem Körper bei Rohkost also alle Vitamine, Enzyme und Mineralstoffe zur Verwertung zur Verfügung. Bei den fettlöslichen Vitaminen A, E, D und K ist allerdings etwas Öl erforderlich, damit sie vom Körper aufgenommen werden können.
Vitamin C ist an vielen Stoffwechselprozessen beteiligt. Es wird unter anderem zum Aufbau des Bindegewebes (Kollagen), der Knochen und der Zähne gebraucht.
Rohkost kann zudem helfen, körperliche Beschwerden, zum Beispiel bei chronischer Verstopfung oder Darmträgheit, zu lindern. Die reich enthaltenen Ballaststoffe helfen dem Körper, die Darmfunktion wieder in Gang zu setzen. Außerdem bewirken die Ballaststoffe, dass rohes Obst und Gemüse sättigt.
Nicht wissenschaftlich bewiesen ist, dass eine reine Rohkosternährung Krebs vorbeugen oder gar heilen kann.
Artikel Abschnitt: Ist gekochte Nahrung schädlich für unseren Körper?
Ist gekochte Nahrung schädlich für unseren Körper?
Bei einzelnen gebratenen oder frittierten Lebensmitteln entsteht Acrylamid, zum Beispiel beim starken Erhitzen von Kartoffel- und Getreideprodukten. Wer gekochte Kartoffel- und Getreidespeisen gegenüber gebratenen und frittierten Gerichten bevorzugt, kann damit seine Acrylamidzufuhr senken, rät das Bundesministerium für Ernährung.
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) erklärt, dass "die in den vergangenen Jahren durchgeführten epidemiologischen Studien über den Zusammenhang zwischen der Acrylamidaufnahme über Lebensmittel und der Krebsentstehung beim Menschen eine krebserzeugende Wirkung von Acrylamid nicht sicher belegen können."
Der rote Farbstoff in Tomaten, das Lycopin, dem eine antioxidante Wirkung zugeschrieben wird, kann aus gekochter Nahrung sogar wesentlich besser vom Körper aufgenommen werden als aus dem rohen Gemüse.
Die Oecothrophologin Monika Bischoff erklärt: "Selbst wenn man durch das Kochen nur noch etwa 60 Prozent der enthaltenen Vitamin- und Mineralstoffmenge aufnehmen kann, ist diese Menge immer noch ausreichend für eine gesunde Ernährung."
Artikel Abschnitt: Welche Vitamine sind bei einer Rohkosternährung ausreichend enthalten und welche fehlen?
Welche Vitamine sind bei einer Rohkosternährung ausreichend enthalten und welche fehlen?
Die Wissenschaftler:innen untersuchten rund 200 erwachsene Männern und Frauen im Alter von 25 bis 64 Jahren. Voraussetzung zur Studienteilnahme war unter anderem, dass sich die Proband:innen mehr als 14 Monate zu mindestens 70 Prozent mit Rohkost ernährt hatten.
Ausreichend versorgt waren die Teilnehmenden mit den Vitaminen B1, B6 und β-Carotin.
Allerdings gab es Defizite bei Nährstoffen, die überwiegend aus Getreideprodukten oder Lebensmitteln tierischer Herkunft stammen, wie die Vitamine D, B2, B12 und Niacin sowie die Mineralstoffe Zink, Kalzium und Jod – hier waren die Werte nach den Empfehlungen der DGE unzureichend.
Bei den Vitaminen A und E sowie Magnesium und Eisen wurde zwar bei den Studienteilnehmer:innen eine hohe Zufuhr verzeichnet, allerdings ließ sich diese hohe Zufuhr nicht in den Blutwerten nachweisen. Der Körper kann die fettlöslichen Vitamine A und E nur in Kombination mit Fett optimal verwerten. Eine Erklärung könnte also sein, dass die Proband:innen nicht ausreichend Fett zu sich genommen haben. So liefert eine rohe Karotte zwar wichtiges Beta-Carotin, dies kann der Körper aber ohne Fett nicht zu Vitamin A umbauen. Für die Bioverfügbarkeit der Vitamine A und E ist es egal, ob das Gemüse roh oder gekocht aufgenommen wird.
Zudem ist Eisen aus tierischen Lebensmitteln besser für den Körper verfügbar als Eisen aus pflanzlichen Lebensmitteln.
Insgesamt zeigte sich bei den untersuchten Rohköstler:innen auch für Protein eine unzureichende Zufuhr. Das ist darauf zurückzuführen, dass gerade Pflanzen mit hohem Proteingehalt – vor allem Hülsenfrüchte wie Linsen oder Bohnen – nicht roh verzehrt werden können.
Artikel Abschnitt: Was sollte man nicht roh essen?
Was sollte man nicht roh essen?
Isst man Bohnen, Sojabohnen, Kichererbsen und Linsen roh, können die roten Blutkörperchen verklumpen. Beim Kochen werden die giftigen Lektine zerstört, sodass die Nahrung verträglich wird.
Die Erbse ist bezüglich der Lektine ein Sonderfall, so die DEG: "Sie enthält kaum Lektine. Allerdings sind rohe Erbsen aufgrund ihrer unverdaulichen Ballaststoffe weniger verträglich als gekochte." Die DGE empfiehlt daher, keine größeren Mengen roher Erbsen zu verzehren. Auch Sprossen aus Soja- oder Mungobohnen seien erst zu erhitzen. Roh könnten sie mit krankheitserregenden Keimen belastet sein.
Auch Getreide ist für den Menschen unzubereitet schwer verdaulich. Es enthält Phytinsäure, die die Aufnahme von Mineralstoffen, Spurenelementen und Vitamin B1 in den menschlichen Organismus behindert. Bekömmlicher ist Getreide, wenn es vor dem Verzehr geschrotet und eine Nacht eingeweicht wird. Besser verdaulich ist es als Getreidebrei oder zu Brot gebacken.
Kartoffeln sind roh auch nicht genießbar, weil die Kartoffelstärke vom Darm nicht unaufgespalten verdaut werden kann.
Besondere Vorsicht ist bei rohen tierischen Nahrungsmitteln geboten. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung warnt: "Rohe, vom Tier stammende Lebensmittel sind häufig mit Krankheitserregern belastet. Besonders empfindliche Personengruppen, wie kleine Kinder, Schwangere, Senioren oder Personen mit geschwächter Immunabwehr, sollten diese Lebensmittel daher grundsätzlich nicht roh verzehren. Mit rohem Fleisch können unter anderem Salmonellen, Campylobacter, E. coli einschließlich EHEC, Yersinien, Listerien, aber auch Viren und Parasiten übertragen werden."
Artikel Abschnitt: Macht Rohkost Blähungen?
Macht Rohkost Blähungen?
Grundsätzlich sei eine Anpassung des Verdauungsapparates an eine moderate Rohkosternährung kein Problem, bestätigt auch Ernährungswissenschaftlerin Prof. Carola Strassner. Einen wichtigen Tipp gibt Diplom-Oecothrophologin Monika Bischoff. Sie rät zum guten Kauen, um so dem Körper bereits bei der ersten Verdauungsstufe zu helfen und die Rohkost verträglicher zu machen.
Hinter starken Blähungen nach hohem Obstverzehr könnte aber auch eine unentdeckte Fruktoseintoleranz stecken.
Artikel Abschnitt: Wieviel Rohkost soll ich essen?
Wieviel Rohkost soll ich essen?
Rohkost – in der von der DGE empfohlenen Menge – gehört zu einer ausgewogenen Ernährung dazu.
Prof. Achim Bub vom Max-Rubner-Institut rät zu einer "pflanzenbetonten Ernährung mit Rohkostanteilen". Wichtig sei es vor allem, möglichst wenige "hochprozessierte" – also stark verarbeitete – Lebensmittel auf dem Speiseplan stehen zu haben. Diese enthalten häufig zu viel Fette, Zucker und Salz.
Wissenschaftlicher Konsens ist es, dass eine reine Rohkosternährung aus gesundheitlicher Sicht nicht zu empfehlen ist. Insbesondere bei Risikogruppen wie Schwangeren, Stillenden, Kindern und älteren Menschen wird von einer Ernährung, die ausschließlich aus rohem Obst und Gemüse besteht, abgeraten.
Artikel Abschnitt: Was muss ich beim Rohkostessen beachten?
Was muss ich beim Rohkostessen beachten?
Autorin: Britta Reinke
Quellenangaben zum Artikel:
Social Sharing:
Artikel Überschrift:
Warum kann man denn keine rohen Kichererbsen essen?
Es gibt doch echt sehr viele die Kichererbsen und ähnliches was Lektine enthält keimen lassen und essen.
Isst man Kichererbsen roh, können die roten Blutkörperchen verklumpen. Beim Kochen werden die giftigen Lektine zerstört, sodass die Nahrung verträglich wird. Kichererbsensprossen enthalten auch Lektine. Daher sollte man davon auch wenn überhaupt nur wenig essen.
Sorry, aber wenn immer wieder Bezug auf die DGE genommen wird, scheidet ein Artikel schon wegen Inkompetenz aus.
Ich bitte um Gründe für dieses öffentliche Urteil.