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FAQ
Affenpocken: Das wissen wir – und das nicht
Seit Mai 2022 treten weltweit immer mehr Infektionsfälle mit dem Affenpockenvirus auf. Woher das Virus kommt und wie gefährlich es ist, erklären wir euch hier.
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Inhalt
- Was sind Affenpocken?
- Wie schnell breitet sich das Affenpockenvirus aus?
- Wieso breiten sich die Affenpocken gerade jetzt weltweit aus?
- Wie wird das Affenpockenvirus übertragen?
- Wie hoch ist bei Affenpocken das Ansteckungsrisiko für die Bevölkerung?
- Sind vor allem homo- und bisexuelle Männer von Affenpocken betroffen?
- Wie sind bei Affenpocken die Symptome?
- Sind Affenpocken tödlich?
- Sind Affenpocken für Kinder besonders gefährlich?
- Sind Affenpocken für Schwangere besonders gefährlich?
- Gibt es gegen Affenpocken eine Behandlung?
- Müssen Infizierte mit Affenpocken in Quarantäne?
- Gibt es gegen Affenpocken eine Impfung?
- Könnte das Affenpockenvirus zu einer neuen Pandemie führen?
- Was sind Affenpocken?
- Wie schnell breitet sich das Affenpockenvirus aus?
- Wieso breiten sich die Affenpocken gerade jetzt weltweit aus?
- Wie wird das Affenpockenvirus übertragen?
- Wie hoch ist bei Affenpocken das Ansteckungsrisiko für die Bevölkerung?
- Sind vor allem homo- und bisexuelle Männer von Affenpocken betroffen?
- Wie sind bei Affenpocken die Symptome?
- Sind Affenpocken tödlich?
- Sind Affenpocken für Kinder besonders gefährlich?
- Sind Affenpocken für Schwangere besonders gefährlich?
- Gibt es gegen Affenpocken eine Behandlung?
- Müssen Infizierte mit Affenpocken in Quarantäne?
- Gibt es gegen Affenpocken eine Impfung?
- Könnte das Affenpockenvirus zu einer neuen Pandemie führen?
Artikel Abschnitt: Was sind Affenpocken?
Was sind Affenpocken?
Bislang traten nur sehr vereinzelt Fälle außerhalb des afrikanischen Kontinents auf: 2003 kam es zum ersten Nachweis von Affenpocken in den USA. Etwa 70 Menschen steckten sich bei diesem Ausbruch an. Als Ursache wurde der Import von Nagetieren aus Ghana in die USA identifiziert. Später traten auch noch Fälle in Großbritannien und Israel (2018), in Singapur (2019) und auch noch mal in den USA (2021) auf.
Ausbrüche in Zentral- und Westafrika kamen bisher vor allem durch die Übertragung des Virus von Tieren auf Menschen zustande, es handelt sich also um eine Zoonose. So trägt die Krankheit auch den Namen Affenpocken, weil der Erreger 1958 erstmals bei Makaken in einem dänischen Labor nachgewiesen wurde. Fachleute vermuten allerdings, dass das Virus eigentlich in Hörnchen, Ratten und Mäusen zirkuliert.
Menschen als Fehlwirt
Affen – genauso wie übrigens Menschen – gelten als sogenannte Fehlwirte. Ein Fehlwirt kann zwar befallen werden, in ihm kann sich beispielsweise ein Parasit jedoch nicht weiterentwickeln. "Dabei könnten Fehlwirte trotzdem schwerer als der eigentliche Wirt erkranken, da der Organismus nicht an den Erreger adaptiert ist", erläutert Virologe und Pockenexperte Ingo Drexler von der Uniklinik Düsseldorf.
Bisher wurden zwei verschiedene Varianten des Affenpockenvirus identifiziert: die zentralafrikanische und die westafrikanische Variante. Wobei die westafrikanische Virusvariante als weniger ansteckend gilt und mildere Verläufe zeigt.
Artikel Abschnitt: Wie schnell breitet sich das Affenpockenvirus aus?
Wie schnell breitet sich das Affenpockenvirus aus?
Seither melden immer mehr Länder in Europa, aber auch in Nordamerika Infektionsfälle mit Affenpocken, darunter auch Portugal, Spanien, Italien, die Niederlande, Belgien, Frankreich Deutschland, Kanada und die USA. Auch in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Australien sind bereits einzelne Fälle aufgetreten.
Infektionen nicht auf Reisen zurückzuführen
Die "Global Health Data Science-Initiative meldet Ende Mai insgesamt 332 bestätigte Fälle in 22 verschiedenen Ländern außerhalb der Endemiegebiete Afrikas. In Deutschland waren zum 27. Mai 2022 zwölf Verdachtsfälle bekannt.
Dabei sei das Besondere, dass diese Fälle diesmal nicht auf Reisen nach Zentral- oder Westafrika zurückzuführen sind, so das Robert-Koch-Institut (RKI). Viele Übertragungen seien vielmehr offenbar im Rahmen von sexuellen Aktivitäten (aktuell insbesondere bei Männern, die sexuelle Kontakte mit anderen Männern hatten) erfolgt.
Artikel Abschnitt: Wieso breiten sich die Affenpocken gerade jetzt weltweit aus?
Wieso breiten sich die Affenpocken gerade jetzt weltweit aus?
Der Infektiologe Leif Erik Sander von der Charité Berlin twittert am 19. Mai, dass die nachlassende Bevölkerungsimmunität seit Ende der Pockenimpfungen zu den aktuellen Ausbrüchen der Affenpocken beitragen könnte. Zudem könne der Ausbruch auf eine veränderte Mensch-zu-Mensch-Übertragbarkeit des Virus hindeutet, so Leif Erik Sander.
Dabei scheint das Virus weit weniger mutationsfreudig zu sein als das Coronavirus, so Clemens Wendtner, Infektiologe an der München Klinik Schwabing im Press-Briefing des Science-Media-Centers. Welche Ursachen wirklich für die aktuellen Ausbrüche verantwortlich sind, muss also noch in weiteren Untersuchungen geklärt werden.
Artikel Abschnitt: Wie wird das Affenpockenvirus übertragen?
Wie wird das Affenpockenvirus übertragen?
Eine Infektion kann bei engerem Kontakt mit den Tieren und ihren Sekreten stattfinden, etwa durch Bisse, bei der Jagd. Doch auch der Verzehr von nicht ausreichend erhitztem Fleisch infizierter Tiere ist eine Infektionsquelle.
Mensch-zu-Mensch-Übertragung
Die aktuellen Ausbrüche außerhalb des afrikanischen Kontinents sind jedoch vermutlich überwiegend auf Mensch-zu-Mensch-Übertragungen zurückzuführen. Dazu ist nach jetzigem Wissensstand enger Körperkontakt nötig.
- Kontakt mit Körperflüssigkeiten: Die Übertragung kann beim Kontakt mit Körperflüssigkeit wie Blut oder Speichel eines Infizierten stattfinden.
- Kontakt mit Hautausschlag: Als besonders infektiös gilt auch der für Affenpocken typische Hautausschlag beziehungsweise dessen Kruste.
- Große Atemtröpfchen: Damit eine Ansteckung über die Luft stattfindet, ist ein längerer enger persönlicher Kontakt nötig, da diese Tröpfchen nicht weit reisen können. Eine Aerosol-Übertragung, wie sie beim Coronavirus stattfindet, ist bei der aktuell sehr geringen Übertragungsrate unwahrscheinlich.
- Schmierinfektionen: So kann man sich über Kleidung, Bettwäsche, Handtücher oder vom Infizierten benutztes Geschirr anstecken.
Da vermehrt Fälle bei Männern auftraten, die mit anderen Männern Sex hattet, wird noch untersucht, ob das Virus auch über direkte sexuelle Übertragungswege (zum Beispiel durch Sperma oder Vaginalsekret) verbreitet werden kann. Klar ist, dass die Eintrittspforte kleinste Hautverletzungen sein können sowie alle Schleimhäute (Auge, Mund, Nase, Genitalien, Anus).
Artikel Abschnitt: Wie hoch ist bei Affenpocken das Ansteckungsrisiko für die Bevölkerung?
Wie hoch ist bei Affenpocken das Ansteckungsrisiko für die Bevölkerung?
Daher seien vor allem Menschen, die in engem Kontakt mit einer ansteckenden Person stehen, wie Sexualpartner:innen und Haushaltsmitglieder, aber auch Angehörige des Gesundheitswesens, einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt.
Gerade ältere Menschen haben vermutlich ein geringes Risiko, da sie noch durch die Pockenimpfung geschützt sind. → Siehe dazu auch: Gibt es gegen Affenpocken eine Impfung?
Artikel Abschnitt: Sind vor allem homo- oder bisexuelle Männer von Affenpocken betroffen?
Sind vor allem homo- oder bisexuelle Männer von Affenpocken betroffen?
Wechselnde Sexualpartner:innen als Risiko
"Aktuell könnten sich vermehrt homosexuelle oder bisexuelle Männer infizieren, da das Virus vermutlich anfänglich in diese Gruppe eingetragen und jetzt erst mal dort durch enge Kontakte weiter übertragen wurde", sagt Ingo Drexler, Virologe und Pockenexperte an der Uniklinik Düsseldorf.
Die EU-Gesundheitsbehörde ECDC schätzt das Infektionsrisiko von Menschen – egal welchen Geschlechts, die generell viele Geschlechtspartner:innen haben, als hoch ein.
Artikel Abschnitt: Wie sind bei Affenpocken die Symptome?
Wie sind bei Affenpocken die Symptome?
Der Hautausschlag
Meist entwickelt sich dann ein Ausschlag, der sich oft ausgehend von Gesicht, Händen und Unterarmen auf andere Körperteile ausbreitet. Der Ausschlag sieht je nach Phase unterschiedlich aus und ähnelt mitunter Windpocken und Syphilis. Betroffene erholen sich in der Regel nach zwei bis vier Wochen.
Es gibt bereits erste Hinweise von Sequenzierungen des Virus in Portugal, dass es sich bei den aktuellen Ausbrüchen um die westafrikanische Variante des Affenpockenvirus handelt. Diese gilt eigentlich als weniger ansteckend und zeigt mildere Krankheitsverläufen als die zentralafrikanische Variante des Affenpockenvirus.
Artikel Abschnitt: Sind Affenpocken tödlich?
Sind Affenpocken tödlich?
Das Problem: Durch die Affenpocken kann es zu einer bakteriellen Hautinfektion, einer Lungen- oder Hirnentzündung kommen. Folgen einer überstandenen Infektion können Narbenbildung und selten auch Erblindung sein.
Geringe Sterblichkeit
Bei der westafrikanischen Variante – die aktuell vermutlich in Europa kursiert – wurde eine Sterblichkeit von einem Prozent beobachtet. Die Sterblichkeit der zentralafrikanischen Variante reicht hingegen bis zu elf Prozent bei Kindern. Wegen einer besseren Gesundheitsversorgung liegt die Sterblichkeit in Europa vermutlich darunter.
Bei den aktuellen Ausbrüchen außerhalb der afrikanischen Endemiegebiete wurden bislang nur milde Verläufe beobachtet. Gepaart mit der niedrigen Infektionsrate schätzt das RKI die Gefährdung der Gesundheit der breiten Bevölkerung in Deutschland aktuell als gering ein. Allerdings müsse die Situation weiter beobachtet werden.
Artikel Abschnitt: Sind Affenpocken für Kinder besonders gefährlich?
Sind Affenpocken für Kinder besonders gefährlich?
Daten aus Afrika zeigen allerdings, dass Kinder unter 16 Jahren ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben. Vor allem immungeschwächte Kleinkinder sind gefährdet.
Ob diese Beobachtung auch auf die Ausbrüche in Europa zu übertragen ist, ist noch unklar. Die unterschiedliche Gesundheitsversorgung könnte hier auch einen Einfluss haben.
Artikel Abschnitt: Sind Affenpocken für Schwangere besonders gefährlich?
Sind Affenpocken für Schwangere besonders gefährlich?
Artikel Abschnitt: Gibt es gegen Affenpocken eine Behandlung?
Gibt es gegen Affenpocken eine Behandlung?
Artikel Abschnitt: Müssen Infizierte mit Affenpocken in Quarantäne?
Müssen Infizierte mit Affenpocken in Quarantäne?
Bettzeug und Haushaltsgegenstände sollten zudem nicht mit anderen Personen geteilt werden. Das Affenpockenvirus sei in der Lage, mehrere Tage bis Monate auf Oberflächen oder Stoffen zu überleben, so das RKI.
Artikel Abschnitt: Gibt es gegen Affenpocken eine Impfung?
Gibt es gegen Affenpocken eine Impfung?
Der Virologe Leif Erik Sander von der Charité Berlin spricht auf Twitter davon, dass die Pockenimpfung eine Schutzwirkung von 85 Prozent gegen Affenpocken habe. Diese Schutzwirkung nennt auch die US-amerikanische Gesundheitsbehörde (CDC).
Ältere durch Pockenimpfung geschützt
Der Großteil der älteren Generation ist also durch die damals vorgeschriebene Pockenimpfung noch gut geschützt. Die Pflicht zur Erstimpfung wurde in der BRD 1976 und in der DDR 1982 jedoch aufgehoben. Denn 1980 galten die Pocken als ausgerottet.
Im Zuge der aktuellen Affenpockenausbrüche wird nun diskutiert, ob die Pockenimpfung jüngeren immungeschwächten Menschen wieder empfohlen wird. Auch sogenannte Ringimpfungen sind im Gespräch – das heißt, dass das Umfeld von Erkrankten gezielt gegen Pocken geimpft wird.
Der Epidemiologe Gérard Krause meint, der Pockenimpfstoff in Deutschland sollte in jedem Fall nur in Einzelfällen verabreicht werden. Das sagte er bei einem Press-Briefing des Science-Media-Centers, Krause arbeitet am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung.
Pockenimpfstoff heute besser als damals
Seit 2013 ist in der EU der Pockenimpfstoff Imvanex zugelassen, der modifiziertes Vacciniavirus Ankara beinhaltet und besser verträglich ist als ältere Pockenimpfstoffe. Er kann ab 18 Jahren eingesetzt werden. Deutschland hat den Impfstoff nicht vorrätig, aber bereits bis zu 40.000 Impfdosen bestellt.
Britische Gesundheitsbehörden haben auf das vermehrte Auftreten von Affenpocken bereits mit Impfungen reagiert. Ende Mai waren mehr als 1000 Dosen des Pockenimpfstoffs Imvanex an Kontaktpersonen von Infizierten verabreicht worden. Auch die USA bereiten sich bereits darauf vor, enge Kontaktpersonen gegen Affenpocken zu impfen.
Artikel Abschnitt: Könnte das Affenpockenvirus zu einer neuen Pandemie führen?
Könnte das Affenpockenvirus zu einer neuen Pandemie führen?
Im Vergleich zum Coronavirus ist das Affenpockenvirus kein neues Virus. Da die Übertragung zudem nur über engen Körperkontakt erfolgt – und nicht wie beim Coronavirus über Aerosole in der Luft, ist ein größerer Ausbruch sehr unwahrscheinlich. Hier sind sich die Expert:innen einig. Auch das RKI geht derzeit davon aus, dass der Ausbruch begrenzt werden kann.
In Zentral- und Westafrika haben die Ausbrüche durch Übertragung von Tieren auf den Menschen bisher auch nur zu vereinzelten, kleineren Epidemien mit einigen Hundert Infizierten geführt. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) betont zudem, dass es bereits zugelassene Impfstoffe und Behandlungen gibt, die gegen das Affenpockenvirus helfen.
Was wir über das Coronavirus wissen und was nicht, das erfährst du hier.
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Die Affenpocken-Kampagne ist gescheitert, weil es die Menschen einfach satt haben ständig mit solchem Blödsinn belästigt zu werden. Mehr gibt es dazu nicht zu sagen.