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Unfruchtbarkeit
Ungewollt kinderlos: Woran kann es liegen?
Wir wollen ein Kind – nichts scheint so einfach zu sein. Tatsache aber ist: Viele Paare bleiben ungewollt kinderlos.
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Artikel Abschnitt: Wie viele Paare haben keine Kinder?
Wie viele Paare haben keine Kinder?
In der Altersgruppe zwischen 30 und 50 Jahren haben gut 7,02 Millionen Deutsche kein Kind. Die Gründe dafür sind vielfältig: zu wenig Geld, zu wenig Zeit, nicht der richtige Partner. Oder es will schlicht nicht funktionieren. Etwa ein Viertel aller kinderlosen Frauen und Männer zwischen 20 und 50 ist laut einer Befragung für das Bundesfamilienministerium ungewollt ohne Nachwuchs – das wären mehr als eine Million Paare, deren Kinderwunsch sich bisher nicht erfüllt hat.
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Was sind die Gründe für die Unfruchtbarkeit?
In Industrieländern wurde in großen Studien mit ungewollt kinderlosen Paaren untersucht, bei welchem Partner der Grund für die ausbleibende Schwangerschaft lag. In der überwiegenden Zahl der Fälle lagen die Gründe bei der Frau (37 Prozent) oder bei beiden Partnern (35 Prozent). In 8 Prozent der Fälle war lediglich der Mann unfruchtbar, während die Frau normal empfängnisbereit war. Je nach Studie fand sich in 10 bis 20 Prozent der Fälle keine klare Ursache für die ausbleibende Schwangerschaft.
Gründe gibt es viele – bei Männern und Frauen
Während bei Männern vor allem Veränderungen der Spermien eine Rolle spielen, können bei Frauen unterschiedlichste Ursachen die Schwangerschaft unmöglich machen, unter anderem sind das:
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Störungen des Zyklus
Der weibliche Zyklus wird durch unterschiedliche Hormone gesteuert. Zunächst sorgt das follikelstimulierende Hormon (FSH) aus der Hirnanhangdrüse für die Reifung der sogenannten Follikel, aus denen das Ei springt. Die Follikel im Eierstock schütten das Hormon Östrogen aus, das für den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut sorgt. Das so genannte luteinisierende Hormon (LH) aus der Hirnanhangdrüse löst den Eisprung aus. An der Stelle, an der die Eizelle gesprungen ist, entsteht dann der sogenannte Gelbkörper, der das Hormon Progesteron ausschüttet. Progesteron bereitet die Gebärmutterschleimhaut auf die Einnistung des befruchteten Eis vor.
Bleibt sie aus, bildet sich der Gelbkörper zurück. Durch den plötzlichen Progesteronmangel ziehen sich die Arterien der Gebärmutter zusammen, die Durchblutung der Schleimhaut nimmt ab und es entsteht ein örtlich begrenzter Sauerstoffmangel. Innerhalb weniger Stunden stirbt so die obere Schleimhautschicht ab. Die Menstruationsblutung beginnt und der Zyklus beginnt von vorn.
Nur durch diese fein abgestimmten Abläufe ist eine Schwangerschaft überhaupt möglich. Störungen im Zyklus können die unterschiedlichsten Ursachen haben: So kann die Bildung der Hormone gestört sein oder die Stimulation des Eierstocks durch die Hirnanhangsdrüse bleibt aus. Sie können aber auch durch eine sogenannte Endometriose ausgelöst werden. Dabei wächst Gebärmuttergewebe an anderen Stellen als in der Gebärmutter, etwa an den Eierstöcken, am Darm oder am Bauchfell.
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Störungen des Eisprungs
Hormonstörungen können auch den Eisprung verhindern. Dafür sind aber nicht nur die weiblichen Geschlechtshormone verantwortlich, auch andere Hormone können dazu führen, dass der Eisprung ausbleibt. So etwa Prolaktin, das normalerweise die Milchproduktion anregt. Der Prolaktinspiegel kann beispielsweise durch einen Tumor in der Hypophyse erhöht sein. Auch Störungen des Hormonhaushalts der Schilddrüse können Ursache eines ausbleibenden Eisprungs sein.
Beim Syndrom der Polyzystischen Ovarien (PCO-Syndrom) findet nur unregelmäßig ein Eisprung statt. Springt das Ei nicht, entsteht im Eierstock eine Zyste – eine flüssigkeitsgefüllte Blase, nach der das Syndrom benannt ist. Das PCO-Syndrom geht meist mit Übergewicht und einer übermäßigen Produktion männlicher Geschlechtshormone einher. Es betrifft etwa 5 bis 10 Prozent der Frauen und ist eine häufige Ursache für Unfruchtbarkeit.
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Verklebungen der Eileiter
Die Befruchtung des Eis findet im Eileiter statt. Wenn die Eileiter verklebt sind, können die Spermien nicht zum Ei gelangen und es folglich auch nicht befruchten. Diese Verklebungen entstehen meist nach Entzündungen und Infektionen. Hauptverursacher sind Chlamydien oder Gonokokken.
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Infektionskrankheiten
Verschiedene Infektionskrankheiten können die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden, reduzieren – insbesondere natürlich sexuell übertragbare Krankheiten.
Der Klassiker unter diesen Erkrankungen ist eine Infektion mit Gonokokken. Im Volksmund wird die daraus resultierende Erkrankung auch „Tripper“ genannt. Gonokokken sind Bakterien und hoch ansteckend. Meist verursachen sie zunächst nur wenig dramatische Beschwerden: etwas vermehrten Ausfluss, leichten Juckreiz oder eine Blasenentzündung. Allerdings können sie auch die Gebärmutter oder die Eileiter befallen. Die Folge: Blutungsunregelmäßigkeiten und Unfruchtbarkeit.
Die häufigste sexuell übertragene Infektion ist die Chlamydieninfektion. Chlamydien sind Bakterien, die den Gebärmutterhals, die inneren Schleimhautschichten der Gebärmutter und auch die Eileiter befallen können. Durch die daraus entstehende Entzündung kann es zu einer Verklebung der Eileiter kommen. Das Problem: Bei über 80 Prozent der Frauen verläuft die Infektion mit Chlamydien vollkommen unbemerkt.
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Ernährungsgewohnheiten und Körpergewicht
Ein wesentlicher Faktor für Zyklusstörungen (und damit auch Unfruchtbarkeit) ist das Körpergewicht. Sowohl starkes Übergewicht als auch starkes Untergewicht können die Fruchtbarkeit beeinflussen.
Nimmt man über lange Zeit zu wenig Kalorien zu sich, fährt der Körper den Organismus auf ein „Notfallprogramm“ herunter. Dadurch soll die Verbrennung von Nährstoffen für nicht überlebenswichtige Funktionen reduziert werden – und dazu zählt auch die Fortpflanzung. Schon nach wenigen Wochen ohne feste Nahrung kann es zu Störungen des Zyklus kommen.
Auch Übergewicht bringt den Zyklus durcheinander. Denn Fettzellen können das weibliche Geschlechtshormon Östrogen freisetzen. Dieser Überschuss an Östrogen kann die Fruchtbarkeit ebenfalls einschränken.
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Wie entscheidend ist das Alter?
Während eine gesunde, junge Frau um die 20 durchschnittlich nur zweieinhalb Monate bis zu einer erfolgreichen Empfängnis warten muss, verlängert sich die Zeit bei Frauen um die 40 auf etwa zwei Jahre. Oder anders gesagt: Mit 35 ist die Frau nur noch halb so empfängnisbereit wie mit 25, und mit 40 ist ihr Körper nur noch halb so empfängnisbereit wie mit 35.
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Die Wechseljahre der Frau sind etwas Einzigartiges: Kaum ein Tier verliert die Fruchtbarkeit so früh. Menschenaffen zum Beispiel werden zwar auch ab einem Alter von 40 Jahren zunehmend unfruchtbar, verlieren die Fähigkeit zur Fortpflanzung aber nicht komplett, so wie ihre menschlichen Verwandten.
Die Wechseljahre der Frau sind keinesfalls sinnlos
Je älter die Mutter, desto größer die Gefahr für bestimmte Missbildungen des Kindes, so etwa für Trisomie 21. Denn bei der Frau sind schon vor der Geburt alle Eizellen angelegt, mit zunehmendem Alter können dann Fehler bei der Eireifung auftreten. Zudem nimmt mit dem steigenden Lebensalter auch das Risiko für die Mutter zu, bei der Geburt zu versterben. Stirbt sie, hatten ihre jüngsten Kinder früher kaum eine Überlebenschance.
Übrigens: Auch bei Männern reduziert sich die Fruchtbarkeit mit dem Alter. Ein 45-Jähriger produziert nicht nur weniger Spermien als ein 18-Jähriger – auch die Beweglichkeit der Spermien nimmt mit dem Alter ab. Und gerade die ist für die Befruchtung wichtig.
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Nimmt die Unfruchtbarkeit zu?
Das Problem: Die Spermiendichte hängt stark von der sexuellen Karenzzeit des Mannes vor der Spermiengewinnung ab – und diese Karenzzeit wird in vielen Studien gar nicht dokumentiert. Auch mögliche Ursachen für eine Abnahme der Spermienqualität konnten bisher nicht eindeutig belegt werden: So wird häufig angeführt, dass die Spermienqualität von Männern, deren Mütter in der Schwangerschaft geraucht haben, schlechter sei. Studien fanden aber über 20 Jahre keine Veränderung der Spermienqualität, obschon die Zahl der rauchenden Mütter deutlich abgenommen hatte.
Deutlich weniger Kinder – aber nicht mehr medizinische Gründe
Auch bei Frauen gibt es nach Meinung von Forschenden keine nennenswerte Zunahme der medizinischen Ursachen einer Unfruchtbarkeit. Dennoch werden heute deutlich weniger Kinder geboren als in den Babyboomer-Jahren – die Zahl hat sich allerdings inzwischen stabilisiert.
Dass trotz wahrscheinlich gleich bleibender männlicher Zeugungsfähigkeit die Geburtenzahlen so niedrig liegen, hängt nach Meinung der Forschenden eher damit zusammen, dass Frauen immer später schwanger werden.
Und das ist in einem bestimmten Alter eben nicht mehr so einfach. Frauen bekommen ihr erstes Kind tatsächlich immer später im Leben. Im Durchschnitt waren Mütter 2019 bei der Erstgeburt 30,1 Jahre alt. Zehn Jahre zuvor lag das Durchschnittsalter bei Geburt des ersten Kindes noch bei 28,8 Jahren. Das Alter der Männer wird nicht erfasst.
Irgendwann ist Kinderkriegen eben doch nicht mehr so einfach
Viele Frauen zögern die Schwangerschaft zunächst hinaus. Erst die Karriere – dann das Kind. So kann aus der in jungen Jahren noch gewollten Kinderlosigkeit später eine altersbedingte ungewollte Kinderlosigkeit werden. Denn nicht einmal eine normale Fruchtbarkeit garantiert eine Schwangerschaft.
Wenn normal fruchtbare Paare am Tag des Eisprungs miteinander schlafen, beträgt die Schwangerschaftswahrscheinlichkeit auch nur etwa 35 Prozent. Darum ist es alles andere als selbstverständlich, dass es klappt, wenn man es nur möchte. Kinder zeugen ist eben doch gar nicht so einfach.
Autorin: Katrin Krieft
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http://www.rvs-ev.de