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Quarks Daily Spezial
"Gute“ Erziehung – mit Bauchgefühl oder Ratgeber?
Es gibt eine riesige Auswahl an Erziehungsratgebern. Aber müssen Eltern die wirklich lesen oder reicht es, auf das Bauchgefühl zu hören?
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Instinktiv richtig
Besonders im ersten Lebensjahr helfen uns unsere Instinkte, eine Bindung zu dem Baby herzustellen. Zum Beispiel verfallen wir ihnen gegenüber automatisch in den Baby-Talk. Das machen Menschen weltweit. Sie steigern so instinktiv die Interaktion mit dem Nachwuchs. Auch suchen Bezugspersonen intensiv den Blickkontakt zum Baby, um eine Beziehung herzustellen.
Doch im Vergleich zu den meisten Tieren ist unser Verhalten nur wenig genetisch festgelegt. So wissen wir zwar instinktiv: wenn ein Baby schreit, müssen wir uns darum kümmern. Herauszuhören, warum es weint, müssen wir aber noch lernen. Je älter ein Kind wird, desto weniger spielen Instinkte eine Rolle.
Erziehen aus dem Bauchgefühl
Viele Eltern meinen intuitiv aus dem Bauch heraus zu wissen, was für ihr Kind richtig ist. Unsere Intuition ist nichts Übersinnliches. Wir greifen dabei automatisch und ohne nachzudenken auf frühere Erfahrungen und erlerntes Wissen zurück. Solange unser Bauchgefühl viele stichhaltige Informationen als Grundlage hat, führt es wahrscheinlich in die richtige Richtung. Wenn wir also mit Geschwistern aufgewachsen sind, den Erziehungsstil unserer eigenen Eltern reflektiert haben, vielleicht auch Ratgeber gelesen und uns mit Freund:innen über Erziehung ausgetauscht haben, können wir uns ruhig auch mal auf unser Bauchgefühl verlassen.
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Auch den Kopf einschalten
Aber bei wichtigen Erziehungsfragen sollten wir auch den Verstand einschalten. Denn unsere Intuition ist anfällig für sogenannte Wahrnehmungsverzerrungen. So laufen wir zum Beispiel Gefahr, bei der Erziehung unbewusst in alte erlernte Geschlechterstereotype zu verfallen.
Pro und Kontra Ratgeber
Erziehungsratgeber können Eltern bei ihrer Aufgabe unterstützen. Im besten Fall ordnen sie das Verhalten der Kinder in ihre Entwicklungsphase ein, lassen Eltern über ihre Erziehungsziele nachdenken und geben wertvolle Verhaltenstipps. Allerdings gibt es derzeit geschätzt etwa 10.000 deutschsprachige Erziehungsratgeber auf dem Markt. Viele Eltern fühlen sich durch das Überangebot überfordert. Auch widersprechen sich viele Ratgeber. Das verunsichert die Eltern noch weiter.
Und jetzt?
Es gibt nicht die eine "richtige“ Erziehung. Um einen für sich und sein Kind passenden Erziehungsratgeber zu finden, sollte man sich vorab über die Qualifikation der Autor:in informieren. Bewertungen aus dem Internet und Empfehlungen aus dem Bekanntenkreis können ebenfalls hilfreich sein. Und wenn man doch zu dem falschen Ratgeber gegriffen hat – beiseitelegen und nach einem neuen suchen.
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