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Quarks Daily Spezial
Single versus Paar – so wird aus deinem Date ein Match
Die Suche nach einer glücklichen Beziehung kann ganz schön anstrengend und frustrierend sein. Viele Partnerschaften scheitern, weil es doch nicht so ganz passt. Quarks Daily Spezial klärt, was die Wissenschaft über (funktionierende) Beziehungen weiß. (Wiederholung vom 17. Juli 2021)
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In wen verlieben wir uns eigentlich?
Bevor eine feste Beziehung draus wird, muss es zwischen zwei Menschen knistern - logisch. Das "Knistern" ist aber kein mystischer Zustand, sondern hängt von messbaren Faktoren ab. Attraktivität definieren wir zum Beispiel über das Aussehen. Viele von uns finden ähnliche Merkmale anziehend: zum Beispiel ein symmetrisches Gesicht, eine schlanke oder auch muskulöse Figur. Das hat evolutionsbiologisch etwas damit zu tun, dass wir das Gegenüber unterbewusst als "stark" und "gesund" bewerten und damit auch als geeignet für die Fortpflanzung. Aber auch weniger auffällige Merkmale wie spezielle Duftnoten spielen eine Rolle. Schöne Augen oder ein angenehmer Körpergeruch allein sind aber noch keine Garantie für ein "Match". Sobald es ernster wird, spielen Persönlichkeit, Interessen etc. eine immer größere Rolle.
Kennenlernen über Freund:innen und Internet
Statistik: In Deutschland sind mehr als 20 Millionen Menschen ab 14 Single. Nur ein kleiner Teil sieht sich als “überzeugter Single”, lebt also bewusst gerne alleine. Wer versuchen will, jemanden kennenzulernen, hat natürlich unendlich viele Möglichkeiten. Einige Kennenlernwege sind aber besonders häufig: Von den aktuell frisch verheirateten Paaren haben sich die meisten über gemeinsame Freunde gefunden. Die zweitmeisten über das Internet, zum Beispiel über Dating-Portale oder -Apps.
Darum boomt Onlinedating
Anbieter von Onlinedating-Plattformen und -Apps haben die hohe Nachfrage erkannt. Sie werben an fast jeder Straßenecke - und können sich über zu wenig Kundschaft kaum beklagen. Die Zahl der Nutzerinnen von Dating-Angeboten steigt seit Jahren. Aktuell sind es mehr als neun Millionen. Ein großer Unterschied und Vorteil des Onlinedatings gegenüber herkömmlichen Kennenlernwegen ist, dass der Kreis der potenziellen Partner:innen deutlich größer ist. Man stößt so auch auf Menschen außerhalb des eigenen "Dunstkreises“, die nicht aus dem gleichen Freundeskreis, Sportverein oder Job sind. Auch finden so mehr Menschen mit unterschiedlichen Bildungsabschlüssen zueinander, die sich sonst vielleicht nie begegnet wären.
Arbeitet Onlinedating mit wissenschaftlichen Methoden?
Wer sich bei einem Dating-Portal anmeldet, muss in der Regel längere Fragebögen ausfüllen. Dabei wird zum Beispiel auch abgefragt, wie man reagiert, wenn jemand im Restaurant am Nebentisch pausenlos laut telefoniert. Die Fragebögen sind - zumindest in Teilen - nach anerkannten wissenschaftlichen Kriterien erstellt, um psychologische Persönlichkeitsmerkmale zu identifizieren . Wenn zwei Nutzer:innen besonders gut zusammenpassen, werden sie sich gegenseitig als "Match" vorgeschlagen.
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Die Bedeutung von Beziehungstypen
In den Fragebögen der Dating-Anbieter geht es unter anderem darum, herauszufinden, welcher Beziehungstyp jemand ist. Dahinter steckt eine Theorie aus der Psychologie, wonach sich jeder Mensch einem von drei Beziehungstypen zuordnen lässt.
1. Der sichere Typ
Sichere Beziehungstypen sind alles in allem “unkompliziert”. Sie fühlen sich mit Nähe wohl, gehen aber auch weiter ihren eigenen Interessen nach und fixieren sich nicht zu sehr auf den anderen. Sie können Liebe annehmen, aber auch geben und ihren Partner:innen vertrauen. Sie deuten oft die Gefühle des anderen richtig und machen aus kleineren Beziehungsproblemen kein Drama.
2. Der ängstliche Typ
Ängstliche Typen brauchen sehr viel Nähe und machen sich gleichzeitig Sorgen, dass es dem Partner oder der Partnerin nicht so geht. Ihre größte Sorge ist der Verlust des Partners. Gleichzeitig drohen sie bei Konflikten mit Trennung, um den Partner enger an sich zu binden.
3. Der vermeidende Typ
Vermeidende Typen haben oft Angst um ihre Unabhängigkeit. Je intimer und fester die Beziehung wird, desto mehr gehen sie auf Distanz. Vermeidende Typen neigen dabei auch zu einer Art Sabotage: Sie senden oft zweideutige Signale. Hinter diesem Verhalten steckt aber oft eine unbewusste Angst vor Zurückweisung.
Nach der Theorie ist also jeder Mensch in einer Beziehung einer dieser Typen beziehungsweise teilweise auch eine Mischung daraus. Bestimmte Konstellationen funktionieren besser als andere: Wenn ein sicherer Beziehungstyp dabei ist, stehen die Chancen auf eine harmonische Partnerschaft besser. Wenn ängstliche und vermeidende Typen aufeinandertreffen, ist das Risiko höher, dass es oft zu Streit kommt und die Beziehung in die Brüche geht. Klar ist: Keine Beziehung ist von vornherein zum Scheitern verurteilt. Partnerinnen und Partner sollten sich aber bewusst machen, welcher Beziehungstyp sie sind. Wenn das Konfliktpotenzial groß ist, sollte man das Gespräch miteinander suchen oder eine Paartherapie probieren, um zu verstehen, wie die oder der andere tickt.
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