Science-Cops: Die Akte Akupunktur: nichts als nutzlose Nadeln?

Die heilenden Nadeln helfen den Menschen schon seit Jahrtausenden – zumindest sagen das die Verfechter:innen der Akupunktur. Immerhin gibt es diese Behandlungsmethode wohl schon seit etwa 3000 Jahren. Ihre Wurzeln gehen zurück auf die traditionelle chinesische Medizin (TCM). Grundgedanke dabei ist eine Lebenskraft Qi, die durch Meridiane fließt, sowie das Gegensatzpaar Yin und Yang. Das chinesische Schriftzeichen symbolisiert Nacht und Tag, Schatten und Licht, Kälte und Wärme, Ruhe und Aktivität, Wasser und Feuer. Zur TCM gehören außerdem die "fünf Elemente" Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser. Für die Gesundheit ist laut TCM ein Gleichgewicht, eine Harmonie der Gegensätze förderlich. Ziel einer TCM-Behandlung ist es also, das verlorene Gleichgewicht der Kräfte im Körper wieder herzustellen. Die Akupunktur ist eine von fünf Behandlungssäulen der TCM und auch ihr Behandlungsziel ist es, dass die Lebensenergie Qi wieder ungehindert fließen kann. Es existieren aber auch viele Theorien, die der Akupunktur neurobiologische Wirkmechanismen zuschreiben. So sollen die Stiche zum Beispiel örtlich die Durchblutung anregen oder den Körper stimulieren, verschiedene Stoffe wie Hormone oder Neurotransmitter – Botenstoffe der Nervenzellen wie etwa Serotonin und Dopamin – auszuschütten. Das soll etwa die Schmerzweiterleitung über die Nerven zum Gehirn blockieren, dadurch Schmerzen lindern und den Körper wieder ins Gleichgewicht bringen. Aber kann das wirklich sein? Die Science-Cops schauen sich die heilenden Nadeln mal genauer an.

Gibt es Belege für die Wirksamkeit von Akupunktur?

Kopfschmerzen, Migräne, Rückenschmerzen, Allergien: Akupunktur soll gegen viele Leiden helfen. Angeblich alles durch Studien belegt. Und tatsächlich findet man schnell über 38.000 Studien, die sich mit der Akupunktur beschäftigen – rund 20.000 wurden allein in den letzten 20 Jahren veröffentlicht. Damit sollte die Methode Akupunktur doch gut erforscht sein, oder etwa nicht?

Das Problem: Die Studienanzahl allein reicht nicht aus, um klare Ergebnisse zu Wirkung oder Wirkungslosigkeit von Akupunktur zu erhalten. Wichtiger ist die Qualität der Untersuchungen, und hier hapert es teilweise. Oft liegen methodische Fehler vor und es gibt auch prinzipielle methodische Grenzen für Studien, die eine Wirksamkeit der Akupunktur untersuchen. Welche das sind und bei welchen Problemen die Akupunktur wissenschaftlich belegt helfen kann (oder auch nicht), lösen die Science-Cops im Podcast auf.

Ist Akupunktur eigentlich gefährlich?

Ein kleiner Stich in die Haut – da kann doch nicht viel passieren. Ja, heutzutage verwenden Akupunkteur:innen meistens sterile Einmalnadeln. Damit sinkt das Risiko von Infektionen oder Entzündungen an der Einstichstelle. Trotzdem kann es gelegentlich zu kleinen Blutungen, Blutergüssen oder Schmerzen nach der Behandlung kommen.

Die in der Akupunkturszene immer wieder verbreitete These, dass die Akupunktur nebenwirkungsfrei und damit ungefährlich sei, stimmt so aber nicht. Warum Behandlungsfehler schwere Folgen für die Patient:innen haben können, erklären die Science-Cops im Podcast.