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Quarks Daily Spezial
Naturheilkunde – kann ja nicht schaden! Wirklich?
Alles, was eine Wirkung hat, kann auch Nebenwirkungen zur Folge haben, auch ganz "Natürliches“.
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Was ist das überhaupt?
Unter den Begriff Naturheilkunde fallen sehr verschiedene Methoden: von Therapien, die auf Ernährung oder Bewegung beruhen, über Pflanzenheilkunde bis hin zu Wärmeanwendungen, Kältetherapie oder Verfahren, die Wasser einbeziehen. Manchmal werden auch Akupunktur oder Eigenbluttherapie mit zur erweiterten Naturheilkunde gerechnet. Alternativ- oder Komplementärmedizin umfasst die gesamte Naturheilkunde und viele weitere Verfahren, wie Homöopathie, Bioresonanztherapie oder Traditionelle Chinesische Medizin. Insgesamt also ein sehr großer Bereich unterschiedlichster Behandlungsformen.
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Was wirkt?
Einige Verfahren oder auch einige pflanzliche Mittel sind relativ gut in Studien untersucht und gelten tatsächlich bei bestimmten Erkrankungen oder Problemen als empfehlenswert. Die große Mehrheit der naturheilkundlichen oder komplementären Verfahren ist aber wissenschaftlich nicht anerkannt. Manche werden schon lange traditionell angewandt, andere sind vergleichsweise neu. Deshalb muss man jedes Verfahren im Detail ansehen – gibt es Studien zur Wirksamkeit, und kann es mir auch schaden?
Was wirkt, kann auch Nebenwirkungen haben
Pflanzliche Mittel gelten oft als nebenwirkungsarm. Manche Pflanzen können aber durchaus zu Allergien führen oder bei längerer Anwendung oder hoher Dosierung sogar die Leber schädigen. Behörden haben deshalb in der Vergangenheit bestimmte Pflanzen vom Markt genommen oder ihre Verwendung eingeschränkt. Wichtig ist es deshalb, besonders im Internet darauf zu achten, dass man nur bei seriösen Anbietern bestellt, die sich an geltende Vorschriften halten.
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Eine Pflanze, eine Wirkung?
Auch beim Einsatz von Heilpflanzen kann es Unterschiede geben. Dieselbe Pflanze kann einmal als zugelassenes Arzneimittel, aber auch als Tablette oder Tee aus der Drogerie zum Einsatz kommen. Während pflanzliche Arzneimittel nachweisen müssen, dass sie sicher sind, gibt es für pflanzliche Nahrungsergänzungsmittel weniger Vorgaben. Wenn ein pflanzliches Mittel in Studien nachgewiesen hat, dass es wirksam ist, dann sind die Ergebnisse nicht unbedingt auf alle anderen Mittel übertragbar. Denn wenn sie anders hergestellt werden, können sie eine ganz andere Zusammensetzung haben.
Wechselwirkungen mit anderen Mitteln
Menschen mit Krebserkrankungen oder anderen chronischen Leiden haben laut Umfragen ein besonders großes Interesse an Verfahren der Naturheilkunde oder Komplementärmedizin. Naturheilkunde könnte hier einen Beitrag dazu leisten, dass sich die Patient:innen wohler fühlen. Aber gerade wenn man bereits in Behandlung ist und regelmäßig Medikamente nimmt, ist es wichtig, mit einem Arzt oder einer Ärztin zu besprechen, welche Verfahren man zusätzlich ausprobieren möchte. Denn auch zwischen pflanzlichen Mitteln und beispielsweise einer Chemotherapie kann es Wechselwirkungen geben. Im Ernstfall besteht die Gefahr, dass Medikamente schlechter oder stärker wirken als geplant. Deshalb ist eine Beratung sinnvoll.
DIE MACHER:INNEN
Sebastian Sonntag ist leidenschaftlicher Radiomoderator und Quarks-Daily-Host.
Antje Sieb ist Medizinjournalistin und beschäftigt sich besonders gerne mit Ernährungsthemen. Sie hat Ökotrophologie studiert.
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