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Sonne, Vulkane, Meeresströmungen
So funktioniert der natürliche Klimawandel
Das Klima ändert sich auch ohne menschgemachtes CO2. Was ist der Unterschied zum heutigen Klimawandel?
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Inhalt
- Was ist der “natürliche Klimawandel”?
- Beeinflusst die Sonnenaktivität unser Klima?
- Wie beeinflussen Vulkane unser Klima?
- Wie kam es zu den starken CO2-Änderungen der Vergangenheit?
- Wie wird der CO2-Gehalt der Atmosphäre gesteuert?
- Wie verändert sich das Klima, wenn sich Erdplatten verschieben?
- Was passiert, wenn der Golfstrom abbricht?
- Was ist der “natürliche Klimawandel”?
- Beeinflusst die Sonnenaktivität unser Klima?
- Wie beeinflussen Vulkane unser Klima?
- Wie kam es zu den starken CO2-Änderungen der Vergangenheit?
- Wie wird der CO2-Gehalt der Atmosphäre gesteuert?
- Wie verändert sich das Klima, wenn sich Erdplatten verschieben?
- Was passiert, wenn der Golfstrom abbricht?
Artikel Abschnitt: Was ist der “natürliche Klimawandel”?
Was ist der “natürliche Klimawandel”?
Daneben gibt es sogenannte externe und interne Treiber, die seit Jahrmilliarden den natürlichen Klimawandel unseres Planeten steuern. Externe Klimatreiber wirken von außen auf das Klimasystem. Zu ihnen zählen unter anderem die Zusammensetzung der Atmosphäre, die Sonnen- und Vulkanaktivität, die Plattentektonik und die Bahn der Erde um die Sonne.
Unter "internen Klimatreibern" verstehen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler dagegen die Wechselwirkung zwischen der Atmosphäre und den Ozeanen sowie den Eis- und Landflächen. Natürlicher und der vom Menschen verursachte Klimawandel lassen sich nur schwer vergleichen. Trotzdem ist es wichtig, die Veränderungen natürlicher Treiber zu kennen. Denn nur so lässt sich der vom Menschen verursachte Klimawandel einordnen.
Artikel Abschnitt: Beeinflusst die Sonnenaktivität unser Klima?
Beeinflusst die Sonnenaktivität unser Klima?
Eine starke Sonnenaktivität produziert nicht nur dunkle Flecken, sondern auch helle Fackelgebiete, die die Sonne um etwa 0,1 Prozent intensiver leuchten lassen. Dies führt auf unserem Planeten zu einem Temperaturanstieg von etwa 0,1 bis 0,2 Grad Celsius. Allerdings nicht dauerhaft, sondern in einem Rhythmus von durchschnittlich elf Jahren. Oder anders ausgedrückt: Alle elf Jahre bilden sich auf der Sonne besonders viele Flecken, wodurch die Temperatur steigt; in Phasen weniger Sonnenflecken sinkt sie wieder um bis zu 0,2 Grad Celsius.
Geringe Sonnenaktivität führte zur "Kleinen Eiszeit"
Der wohl bekannteste Zeitraum mit auffällig vielen Phasen geringer Sonnenaktivität ist die “Kleine Eiszeit” zwischen 1250 und 1850. In Europa führte sie zu einem massiven Temperaturrückgang mit Ernteausfällen und Hungersnöten. Trotzdem ist umstritten, wie groß der Einfluss geringer Sonnenaktivität tatsächlich ist. Parallel kam es zu vielen heftigen Vulkanausbrüchen, die ebenfalls Einfluss auf das Klima hatten. Wahrscheinlich sind schwache Sonnenstrahlung und vermehrte Vulkanausbrüche gemeinsam für Europas Tiefkühlkeller verantwortlich gewesen.
Einige Wissenschaftler gehen davon aus, dass wir uns wieder auf eine Phase mit sehr geringer Sonnenaktivität zubewegen. Die globale Durchschnittstemperatur könnte sich dadurch um 0,3 Grad Celsius senken. Wirklich kälter wird es dadurch aber nicht, dieser Effekt würde durch den vom Menschen verursachten Klimawandel aufgehoben.
Artikel Abschnitt: Wie beeinflussen Vulkane unser Klima?
Wie beeinflussen Vulkane unser Klima?
Natürlicher Klimawandel: Gigantische Ausbrüche lassen Temperaturen sinken
Als 1991 der Pinatubo auf den Philippinen ausbrach, sank der globale Temperaturdurchschnitt zeitweise um 0,4 Grad Celsius. Ein solcher Kühleffekt wird auch “vulkanischer Winter” genannt. Es gibt aber auch Supervulkane, deren Magmakammern um ein Vielfaches größer sind als die normalen Vulkane.
Der Toba auf Sumatra ist so ein Supervulkan. Als er vor etwa 74.000 Jahren das letzte Mal ausbrach, schleuderte er im Vergleich zum Pinatubo ungefähr 100-mal mehr Aerosol und Schwefeldioxid in die Stratosphäre. Manche Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Temperaturen dadurch global um 3,5 Grad Celsius sanken und zu den kühlsten 1000 Jahren der letzten Eiszeit geführt haben.
Artikel Abschnitt: Wie kam es zu den starken CO2-Änderungen der Vergangenheit?
Wie kam es zu den starken CO2-Änderungen der Vergangenheit?
Hohe CO2-Werte lassen sich einmal zurückführen auf Phasen globaler Vulkanaktivität. Bei Vulkanausbrüchen gelangten große Mengen an CO2 in die Atmosphäre. Andererseits entlassen Vulkane auch an ihren Rändern CO2 in die Atmosphäre, ohne dass sie dazu ausbrechen müssen. Generell gilt: Je aktiver Vulkane sind, desto stärker entgasen sie. Der Ätna auf Sizilien gilt als der stärkste ausgasende Vulkan der Welt.
Ein weiterer Grund sind enorme Massen kalkhaltiger Gesteine, die aus den Ozeanen herausgehoben wurden, an der Erdoberfläche verwitterten und dabei riesige Mengen von Kohlendioxid freisetzten.
Versunkene Urwälder speicherten CO2
Phasen mit sehr niedriger CO2-Konzentration haben andere Ursachen. Während sich die Erdplatten gegeneinander verschoben, gelangten gewaltige Mengen an Mineralen an die Erdoberfläche. Diese konnten nur verwittern, indem sie der Atmosphäre gigantische Mengen Kohlendioxid entzogen.
Vor rund 300 Millionen Jahren bildete sich zudem eine gigantische CO2-Senke. Über Jahrmillionen versanken riesige Urwälder in sumpfigen Böden und mit ihnen das in den Bäumen gespeicherte CO2. Folge: Der CO2-Gehalt sank von 1000 ppm auf 100 ppm. Es sind übrigens die versunkenen Urwälder, die wir Menschen heute in Form von Kohle, Erdöl und Erdgas nutzen und so das damals gespeicherte Kohlendioxid in die Atmosphäre entlassen.
In den letzten 800.000 Jahren aber war der CO2-Gehalt der Atmosphäre relativ konstant. Eisbohrkerne aus der Antarktis belegen, dass er nie oberhalb von 290 ppm lag, was sich seit Beginn der Industrialisierung dramatisch geändert hat.
Artikel Abschnitt: Wie wird der CO2-Gehalt der Atmosphäre gesteuert?
Wie wird der CO2-Gehalt der Atmosphäre gesteuert?
Gesteuert wird das CO2 über gewaltige Austauschkreisläufe zwischen der Atmosphäre, den Ozeanen und dem Land. Konkret kann man sich das so vorstellen: Gelangt CO2 in die Atmosphäre, wird ein großer Teil des Gases direkt wieder der Atmosphäre entzogen. An Land geschieht das zum Beispiel durch die Fotosynthese der Vegetation. Weil auch Bäume und Pflanzen atmen, geben sie aber einen Teil des CO2 wieder an die Atmosphäre ab. Am Ende ihres Lebenszyklus schließlich zersetzen Insekten und Bakterien die Biomasse von Pflanzen sowie Bäumen und binden das Kohlendioxid so in den Boden ein. Da aber auch Mikroorganismen atmen, gelangt ein Teil des CO2 über diesen Weg wieder in die Atmosphäre.
Ozeane speichern riesige Mengen CO2
In den Ozeanen laufen vergleichbare Prozesse ab. Sie nehmen CO2 aus der Atmosphäre auf und zersetzen es chemisch. Den Kohlenstoff nutzen anschließend Tiere für den Aufbau ihrer Schalen oder Kalkskelette. Nach ihrem Tod werden sie chemisch zersetzt und der Kohlenstoff gelangt als CO2 wieder in die Atmosphäre zurück. In den letzten 800.000 Jahren wurde der CO2-Gehalt der Atmosphäre durch diese Vorgänge im Gleichgewicht gehalten.
Was macht die Erwärmung mit den Ozeanen? Hier lesen.
Artikel Abschnitt: Wie verändert sich das Klima, wenn sich Erdplatten verschieben?
Wie verändert sich das Klima, wenn sich Erdplatten verschieben?
Ein Beispiel: Als die nord- und südamerikanischen Erdplatten sich vor vier Millionen Jahren gegeneinander verschoben, entstand eine Landbrücke (heutiges Mittelamerika). Diese Barriere verhinderte, dass warme und salzreiche tropisch-atlantische Wassermassen in den östlichen Pazifik flossen. Stattdessen wurden sie in die hohen nördlichen Breiten umgelenkt. Dieser Vorgang gilt als Geburtsstunde des warmen Golfstroms, der seitdem das Klima in Europa beeinflusst.
Kalte Meeresströmung um die Antarktis
Ein anderes Beispiel ereignete sich am Südpol vor 60 Millionen Jahren. In mehreren Phasen löste sich die südamerikanische von der antarktischen Platte. Die Drake-Meeresstraße entstand. Vor ungefähr 35 Millionen Jahren löste sich die australische von der antarktischen Platte und die Tasmanische Meeresstraße öffnete sich. Da es nun zwischen der antarktischen und den andern Kontinentalplatten keine Landbrücken mehr gab, konnte sich eine sehr kalte Meeresströmung ausbilden. Die verläuft einmal um die Antarktis herum. Diese Strömung trug dazu bei, dass die Antarktis zum ersten Mal komplett zufror. Bis heute stabilisiert sie das antarktische Kälteklima.
Artikel Abschnitt: Was passiert, wenn der Golfstrom abbricht?
Was passiert, wenn der Golfstrom abbricht?
Vor 8.200 Jahren fand ein Ereignis statt, dass uns zeigt, was dann passieren könnte. Klimaforschende nennen es das "8.2-Event": Zu Beginn der heutigen Warmzeit, vor etwa 11.700 Jahren, waren die mächtigen Eisschilde noch nicht vollständig abgeschmolzen. Vor 8.200 Jahren brach der nordamerikanische Eisschild aber schließlich durch steigende Temperaturen endgültig zusammen. Riesige Schmelzwassermassen konnten nun aus den großen nordamerikanischen Seen in den Nordatlantik fließen.
Was passiert, wenn alles Eis der Arktis geschmolzen ist, erklären wir hier.
Weil kaltes Süßwasser eine geringere Dichte als Salzwasser hat, lagerte es sich in riesigen Wasserlinsen in den oberen Schichten des Nordatlantiks ab. Der Golfstrom, selbst ein warmer Oberflächenstrom, war noch nicht salzig genug, um diese Süßwasserlinsen zu durchbrechen. Der Golfstrom wird damit unterbrochen. Dies führte dazu, dass der Golfstrom während des “8.2-Events” in einen fast 100-jährigen Dornröschenschlaf fiel mit der Folge, dass Europa einen Temperaturabsturz von zwei Grad Celsius erlebte.
Golfstrom heute so schwach wie seit 1000 Jahren nicht
Und heute? Erst Anfang 2021 hatten Forschende des Potsdamer Instituts für Klimafolgenforschung dazu eine Studie im Fachmagazin "Nature Geoscience" veröffentlicht. Sie zeigt, dass der Golfstrom heute so schwach ist, wie seit 1000 Jahren nicht mehr. Ursache dafür ist der menschengemachte Klimawandel. Durch das Abschmelzen des grönländischen Eisschildes und erhöhte Niederschläge wird dem Nordatlantik zunehmend Süßwasser zugeführt. Der Golfstrom ist auch dadurch schwächer geworden. Wird er noch schwächer, könnte das zu einer Zunahme von Extremwetterereignissen in ganz Europa führen.
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Gemäß der Dokumentation ‘In Search Of The Coming Ice Age … With Leonard Nimoy (1978)’* wurde noch aus dem Messdaten der Arktis/Antarktis von “Experten” eine sich abkühlende Atmosphäre “herausgelesen” und vor einer neuen Eiszeit innerhalb der nächsten 200 Jahre gewarnt. Mit viel Angst, versteht sich… Mich würde mal mehr die… Weiterlesen »
wir empfehlen dir dazu die Berichte des Weltklimarates: https://www.quarks.de/umwelt/klimawandel/so-steht-es-wirklich-um-unser-klima/
Im Absatz vorher wurde gesagt, dass wenn der Golfstrom unterbrochen wurde, dass als Folge die Temperatur um 2 Grad in Europa sank. Nun wird gesagt, dass der Golfstrom so schwach wie lange nicht mehr ist. Hey, der globale Temperaturanstieg findet aber hauptsächlich in der Nordhalbkugel statt, unter anderem in Europa.… Weiterlesen »
0.04 % CO2 in der Atmosphäre.
Und bevor der Mensch bei der Erhöhung beitrug waren es rund 0.026 %.
Ich frage mich daher, wie es sein kann das 0.04 % eine Auswirkung haben sollen. Wie können 0.014 % denn wirklich das Klima beeinflussen?
Angeblich schon ueber 1 grad richtig?
Diese Frage haben wir hier beantwortet: https://www.quarks.de/umwelt/klimawandel/so-eine-grosse-wirkung-hat-so-wenig-co2/
Fake news. Dieser Winter war so kalt wie lange nicht mehr.
Der zurückliegende Winter 2021/2022 war ein besonders warmer Winter. Der Deutsche Wetterdienst teilte in einer Pressemitteilung mit: „Die Durchschnittstemperatur lag im Winter 2021/22 mit 3,3 Grad Celsius (°C) um 3,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis… Weiterlesen »