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Verhütung
Die Spirale: Eine gute Alternative zur Pille?
Die Spirale wird Frauen oft als lokal wirkende, gut verträgliche Langzeitverhütung verkauft. Aber stimmt das wirklich?
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Inhalt
- Wie funktioniert die Hormonspirale?
- Wie wird die Spirale eingesetzt?
- Wie viele Hormone gibt die Spirale ab?
- Hat die Spirale Nebenwirkungen?
- Führt die Spirale zu Depressionen?
- Ist das Krebsrisiko bei der Spirale erhöht?
- Erhöht die Spirale das Thromboserisiko?
- Wie oft wird die Spirale frühzeitig entfernt?
- Was passiert, wenn man trotz Spirale schwanger wird?
- Wie unterscheiden sich Kupferspirale und Hormonspirale?
- Wie funktioniert die Hormonspirale?
- Wie wird die Spirale eingesetzt?
- Wie viele Hormone gibt die Spirale ab?
- Hat die Spirale Nebenwirkungen?
- Führt die Spirale zu Depressionen?
- Ist das Krebsrisiko bei der Spirale erhöht?
- Erhöht die Spirale das Thromboserisiko?
- Wie oft wird die Spirale frühzeitig entfernt?
- Was passiert, wenn man trotz Spirale schwanger wird?
- Wie unterscheiden sich Kupferspirale und Hormonspirale?
Artikel Abschnitt: Wie funktioniert die Hormonspirale?
Wie funktioniert die Hormonspirale?
Durch Spirale ist Hormon Levonorgestrel ständig im System
Levonorgestrel ist ein synthetisches Gestagen und ähnelt in seiner Funktion dem Gelbkörperhormon, das natürlicherweise in der zweiten Hälfte des Zyklus ausgeschüttet wird. Durch die Spirale ist das Hormon permanent im System. Das führt dazu, dass sich der Schleim im Gebärmutterhals verdickt. Spermien haben es jetzt schwerer, durch den Gebärmutterhals in die Gebärmutter zu gelangen.
Außerdem hemmt Levonorgestrel den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Sollte es also doch ein Spermium bis in den Eileiter schaffen, kann das befruchtete Ei sich nicht einnisten und damit auch nicht entwickeln. Anders als bei der Kombipille, die neben einem Gestagen auch Östrogen enthält, wird der Eisprung durch die Spirale aber meistens nicht unterbunden.
Die Spirale gilt als sicher
Abhängig von Größe und Hormonmenge kann eine Spirale drei oder fünf Jahre in der Gebärmutter bleiben.
Sie gilt als sehr sicher, auch weil sie von Frauenärzt:innen eingesetzt wird und Anwendungsfehler dadurch praktisch ausgeschlossen sind. Der Pearl-Index von Hormonspiralen liegt je nach Quelle zwischen 0,16 und 0,2. Das heißt, dass von 1000 sexuell aktiven Frauen pro Jahr ein bis zwei schwanger werden.
Artikel Abschnitt: Wie wird die Spirale eingesetzt?
Wie wird die Spirale eingesetzt?
Rückholfäden dienen zur Kontrolle und Entfernung
In der Gebärmutter klappt das T dann auf. An seinem unteren Ende sind Rückholfäden befestigt. Sie ragen aus dem Gebärmuttermund heraus und werden vom Frauenarzt so gekürzt, dass sie nicht stören. Mit den Rückholfäden kann die Spirale am Ende der Tragezeit wieder entfernt werden. Außerdem kann die Trägerin anhand der Fäden kontrollieren, ob die Spirale noch an ihrem Platz ist.
Artikel Abschnitt: Wie viele Hormone gibt die Spirale ab und wo wirken sie?
Wie viele Hormone gibt die Spirale ab und wo wirken sie?
Dazu kommen zwei größere Modelle. Eines, das insgesamt 19,5 Milligramm Levonorgestrel enthält und 5 Jahre in der Gebärmutter bleiben kann und eines, das insgesamt 52 Milligramm Levonorgestrel enthält und für 6 Jahre eine sichere Verhütung gewährleistet.
Hormonspirale wirkt nie nur lokal
Während das 6-Jahres-Modell im Schnitt 14 Mikrogramm Hormon pro Tag freisetzt, sind es beim 5-Jahres-Modell 7 bis 12 Mikrogramm. Wobei die Dosis zu Beginn höher ist und zum Ende der Tragezeit abnimmt. Als Vergleich: Minipillen, die als Wirkstoff ebenfalls ausschließlich auf Levonorgestrel setzen, enthalten pro Tablette 30 Mikrogramm des Hormons.
Genau wie bei der Pille, verteilen sich auch die Hormone aus der Spiral im Körper. Denn hormonelle Verhütungsmittel wirken nie nur lokal. Schon kurz nachdem die Spirale eingesetzt wurde, kann das abgegebene Hormon im Blut nachgewiesen werden. Es verteilt sich dann im gesamten Körper. Das bedeutet, dass eine systemische Wirkung prinzipiell möglich ist.
Artikel Abschnitt: Hat die Spirale Nebenwirkungen?
Hat die Spirale Nebenwirkungen?
Alles, was du über die Periode wissen musst, erfährst du hier.
Perforation der Gebärmutterwand selten
Selten kann die Spirale auch die Gebärmutterwand perforieren, aber das Risiko ist sehr, sehr gering. Es wird im Beipackzettel mit 0,01 bis 0,1 Prozent angegeben. Weil die Gebärmutter gut verheilt, führt ein Riss in der Gebärmutterwand und das Durchwandern der Spirale normalerweise nicht zu einer Beeinträchtigung der Fruchtbarkeit. Ausnahmen kann es geben, wenn die Perforation von einer Entzündung der Gebärmutter begleitet wird. Die Spirale muss aber in jedem Fall operativ aus dem Bauchraum entfernt werden.
Artikel Abschnitt: Führt die Spirale zu Depressionen?
Führt die Spirale zu Depressionen?
Datenlage ist nicht eindeutig
Das relative Risiko kann einen Wert zwischen 0 und unendlich annehmen. Ein relatives Risiko von 1 würde bedeuten, dass es zwischen Frauen, die hormonell verhüten, und Frauen, die nicht hormonell verhüten, keinen Unterschied gibt. Ein relatives Risiko kleiner als 1 würde bedeuten, dass Frauen, die mit der Hormonspirale verhüten, seltener Depressionen bekommen.
Auch andere Studien haben einen möglichen Zusammenhang zwischen der Hormonspirale und mentalen Problemen untersucht. Viele berichten von einem Anstieg von Depressionen oder Angstproblemen. In anderen Studien wurden keine Veränderungen beobachtet oder die Hormonspiralen wurden sogar mit einer Verbesserung der Stimmung in Verbindung gebracht. Die Datenlage ist also nicht eindeutig. Für eine klare Antwort braucht es noch weitere Studien.
Artikel Abschnitt: Ist das Krebsrisiko bei der Spirale erhöht?
Ist das Krebsrisiko bei der Spirale erhöht?
Risiko für Gebärmutterhalskrebs könnte gesenkt werden
Gleichzeitig gibt es aber auch Hinweise, dass Spiralen das Risiko für Gebärmutterhalskrebs senken können. Woran das genau liegt, ist nicht geklärt. Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen vermuten aber, dass das Fremdmaterial der Spirale die Immunantwort im Gebärmutterhals anregt und Krebsvorstufen dadurch effektiver beseitigt werden.
Artikel Abschnitt: Erhöht die Spirale das Thromboserisiko?
Erhöht die Spirale das Thromboserisiko?
Artikel Abschnitt: Wie oft wird die Spirale frühzeitig entfernt?
Wie oft wird die Spirale frühzeitig entfernt?
Artikel Abschnitt: Was passiert, wenn man trotz Spirale schwanger wird?
Was passiert, wenn man trotz Spirale schwanger wird?
Außerdem besteht die Gefahr, dass weibliche Föten durch die Hormonwirkung der Spirale maskulinisiert werden. Das also die normale Entwicklung der weiblichen Geschlechtsmerkmale gestört wird.
Schwangerschaftsabbruch möglich
Trotzdem geht es manchmal nicht anders. Zum Beispiel wenn sich das Ei sehr nah an der Spirale eingenistet hat oder die Frau die Schwangerschaft erst sehr spät bemerkt.
Natürlich ist auch ein Schwangerschaftsabbruch möglich. Bei einem medikamentösen Schwangerschaftsabbruch muss die Spirale zuvor gezogen werden. Wenn die Schwangerschaft durch eine Absaugung beendet wird, wird die Spirale dabei im gleichen Schritt entfernt.
Des Weiteren ist das Risiko für eine Eileiterschwangerschaft höher, wenn man mit der Spirale verhütet. Eine Eileiterschwangerschaft muss in jedem Fall beendet werden, weil sonst der Eileiter reißt und die Frau an inneren Blutungen sterben kann.
Artikel Abschnitt: Wie unterscheiden sich Kupferspirale und Hormonspirale?
Wie unterscheiden sich Kupferspirale und Hormonspirale?
Außerdem stört das Kupfer auch den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut und verhindert damit das Einnisten von Eizellen. Ähnlich wie bei der Hormonspirale gibt es auch Kupferspiralen in unterschiedlichen Größen und mit unterschiedlichen Tragezeiten, zwischen drei und zehn Jahren.
Kupferkette ist Kupferspirale mit anderer Form
Die Kupferkette ist im Prinzip eine Kupferspirale mit anderer Form. Statt eines T-förmigen Plastikstäbchens mit Kupferzylinder besteht sie aus mehreren kleinen Kupferzylindern, die mit einem Nylonfaden verbunden sind.
Sowohl Kupferspirale und Kupferkette haben einen Pearl-Index von 0,3 bis 0,8. Das heißt, dass von 1000 Frauen, die die Kupferspirale verwenden, drei bis acht Frauen schwanger werden.
Wie sicher Verhütungs-Apps sind, erfährst du hier.
Die Kupferspirale (und auch die Kupferkette) kann zu verstärkten und verlängerten Blutungen führen.
Dazu kommt eine seltene, aber ernsthafte Nebenwirkung: die Unterleibsentzündung. Diese kann im schlimmsten Fall zu Unfruchtbarkeit führen. Frauen, die noch Kinder bekommen wollen, wird deshalb oft von der Kupferspirale abgeraten.
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Leider besteht die Gefahr, dass die Spirale eine frühabtreibende Wirkung haben kann: Wenn die Eizelle trotzdem befruchtet wird, kann sich die Eizelle nicht einnisten und die befruchtet Eizelle bzw. Mensch stirbt.
Als Frau ohne Kindwunsch hatte ich bis 22 die Pille.Danach bei einer klugen unkomplizierten Aerztin meine Tubensterilisiation.Seither Sex ohne irgendwelche Probleme.
Liebes Quarks-Team, ich möchte darauf hinweisen, dass in Bezug auf den Pearl-Index eine Unstimmigkeit vorliegt. Im Artikel wird erwähnt, dass der Pearl-Index die Anzahl der Schwangerschaften pro 1000 Frauen angibt. Tatsächlich bezieht sich der Pearl-Index auf 100 Frauen. Dieser Unterschied ist nicht trivial, da die falsche Angabe eine irreführende Einschätzung… Weiterlesen »
Es stimmt, dass sich der Pearl-Index auf 100 Frauen bezieht. Allerdings schreiben wir ja, dass z.B. ein Pearl-Index von 0,3 bedeutet, dass von 1000 Frauen 3 schwanger werden. Das ist einfach anschaulicher und leichter verständlich, als zu schreiben: „Von 100 Frauen werden 0,3 schwanger.“ Inhaltlich ist es aber das gleiche.
Ich würde nie jemanden die Spirale empfehlen. Das Einsetzen und auch rausnehmen waren die größten Schmerzen meines Lebens! Ich hatte nach dem Einsetzen noch einige Tage solche Schmerzen, dass ich ohne starke Schmerzmittel nichts machen konnte und dann nach 3 Monaten hatte die sich in meiner Gebärmutterschleimhaut festgesetzt und musste… Weiterlesen »
15 Jahre Mirena – 15 Jahre Depressionen Mit eines der grössten Probleme: Es ist keine Pflicht für die GynäkologenInnen, den Beipackzettel der Hormonspirale auszuhändigen. In der Einverständniserklärung, die ich unterschreiben musste, stand nichts von Depressionen, Übergewicht, Ängsten etc. Und meine Gyn hat für mich entschieden, dass die HS nichts damit… Weiterlesen »