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Quarks Daily Spezial
Klima-Krise - so werden wir CO2-neutral
Im August 2021 hat der Weltklimarat IPCC einen aktuellen Teilbericht vorgelegt. Tenor: Das 1,5-Grad-Ziel, das wir uns mit dem Klimaabkommen von Paris gesetzt haben, ist in Gefahr. Wir müssen handeln – jetzt, sofort. Denn noch ist es möglich, die schlimmsten Schäden abzuwenden, betonen die Forschenden. Aber was genau können wir tun und was sind unsere größten Hebel?
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Wer ist in der Pflicht?
Jede, jeder von uns? Oder sind „die Großen“, also Politik und Wirtschaft in der Pflicht? Beide! Als Einzelne:r kann man das Klima nicht retten, aber wir alle müssen uns auf Veränderungen einstellen.
Was sind die wichtigsten Stellschrauben in Wirtschaft und Politik?
Verantwortlich für die meisten CO2-Emissionen sind:
1. Die Energiewirtschaft (in Deutschland vor allem die Braunkohle-Kraftwerke)
2. Gewerbe und Industrie (Stahlwerke, Raffinerien, Zementwerke, chemische Industrie)
3. Verkehr
4. Gebäude (Energieversorgung, Heizung und Warmwasser)
5. Landwirtschaft
6. Abfallwirtschaft
Um die Emissionen zu senken, müssen wir die Energiewende vorantreiben. Das heißt vor allem: Unsere Energieversorgung muss komplett auf erneuerbare Quellen umgestellt werden. Dafür brauchen wir einen deutlichen Ausbau der Wind- und der Solarenergie. Sogenannter grüner Strom ist so wichtig, weil auch die Wirtschaft in ihrem Umbau auf klimafreundliche Energie angewiesen ist – etwa bei der Herstellung von Wasserstoff, der zum Beispiel in der Stahlindustrie und bei der Zementproduktion eine wichtige Rolle spielen wird.
Unsere Häuser und Wohnungen müssen besser gedämmt werden. Außerdem müssen unsere Heizsysteme ebenfalls klimafreundlicher werden. Beim Heizen bedeutet das beispielsweise, das mehr Wärmepumpen, die mit grünem Strom betrieben werden, zum Einsatz kommen müssen.
Wichtig ist auch, dass die Emissionen aus dem Verkehr deutlich gesenkt werden. Dafür brauchen wir mehr Elektro-Mobilität – aber auch insgesamt weniger Autos. Zudem müssen Alternativen attraktiver werden: Flächendeckende Carsharing-Modelle, Ausbau des ÖPNV mit attraktiveren Bus- und Bahnverbindungen, eine deutlich bessere Fahrradinfrastruktur. Die Digitalisierung kann dabei helfen, klimafreundliche Verkehrsangebote miteinander zu verknüpfen.
Was kann ich selbst tun?
Beim Klimaschutz geht es aber auch um den Klima-Fußabdruck, den jede und jeder Einzelne hinterlässt. Wenn wir etwas gegen die Klimakrise tun wollen, ist es sinnvoll, sich dabei auf die richtig dicken Brocken zu konzentrieren:
1) Bauen und Wohnen – machen rund 20 Prozent unseres persönlichen CO2-Fußabdrucks aus. Um diesen Anteil zu senken, ist es wichtig, wie gut das Haus/die Wohnung isoliert ist. Heizsysteme mit Öl oder Gas sind schlecht fürs Klima. Forschende sehen die Zukunft vor allem bei Wärmepumpen, die mit grünem Strom laufen. Das Problem: Wer zur Miete wohnt, kann bei diesen Faktoren kaum mitentscheiden. Dafür beim Strom: Hier kann jede:r den Anbieter wechseln und auf Ökostrom umsteigen, der aus erneuerbaren Energien erzeugt wird.
2) Mobilität – macht auch rund 20 Prozent aus. Verantwortlich dafür ist vor allem der Individualverkehr – also das Auto. Auf ÖPNV und andere Alternativen wie E-Auto, Fahrrad und Carsharing umzusteigen, ist eine extrem wirksame Maßnahme, um den eigenen CO2-Fußabdruck zu verringern.
3) Ernährung – ist für rund 15 Prozent des CO2 verantwortlich. Vor allem Fleisch und tierische Produkte spielen hier eine Rolle.
Wenn wir bei diesen „Big Points“ besser werden, können wir uns bei den vielen kleinen Konsumentscheidungen wie „Ist es jetzt OK, einen Kaffee in einem Papp-Becher zu kaufen?“ eher entspannen.
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Bringt es denn was, wenn nur das kleine Deutschland sich Klimaschutz vornimmt?
Stimmt, Deutschland ist nur für rund zwei Prozent des weltweiten menschengemachten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Aber wir stehen auf Rang sieben der weltweit größten CO2-Emittenten. Ein Grund dafür ist der vergleichsweise hohe Pro-Kopf-Ausstoß an Treibhausgasen.
Als Industrieland sollte Deutschland eine Art Vorbildfunktion einnehmen: dann würden andere Länder möglicherweise nachziehen und mitmachen beim internationalen Klimaschutz.
Außerdem hat Deutschland eine historische Verantwortung. Seit Beginn der Industrialisierung ist Deutschland für deutlich mehr CO2-Emissionen verantwortlich, als uns mit Blick auf unsere Einwohner:innenzahl eigentlich zustehen würde.
Also: Die Politik und die Wirtschaft sind gefragt - in Deutschland und weltweit. Denn alleine können wir das Klima nicht retten. Aber jede Tonne CO2, die nicht emittiert wird, zählt.
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CO2 Neutral wird nicht möglich sein.Vorallem nicht wenn die Explosion der Welt Bevölkerung nicht endlich HUMAN gestopt wird.Z.B. durch die weltweite Vasektomie beim Mann.Natürlich können wir uns weiter masslos vermehren nur wird dies dem Klima massiv schaden.
Die Welt ist nicht überbevölkert. Dieses Märchen lesen wir sehr oft. Es sind vielmehr die reichsten 10% der Weltbevölkerung, die etwa 40% aller Treibhausgasemissionen verursachen. 2/3 der Menschen leben in Industrie-, 1/3 in Schwellenländern. Die ärmsten 10% sind dagegen für nur 4% des Gesamtausstoßes verantwortlich. Die Zunahme der Weltbevölkerung ist… Weiterlesen »
Die Tipps zum Thema Ernährung sind natürlich undifferenziert und blöde. Tiere machen viele Abfallprodukte erst für den Menschen nutzbar, produzieren Humus und bringen Biodiversität. Ihr solltet lieber regional bewerben statt solch einen fachlichen Nonsens zu schreiben. Der Co2 Fußabdruck von Kaffee ist übrigens bezogen auf den Nährwert gigantisch. Reis wird… Weiterlesen »
Einfach zu sagen das Elektroautos besser als Diesel oder Benziner sind ist mit Verlaub Quatsch. Das kann man zwar so schön rechnen aber da fehlt defenitiv die Batterie und ihre Herstellung. Dessen Entsorgung auch noch nicht geklärt ist. Und schon haben wir das gleiche Problem wie mit den Brennstäben der… Weiterlesen »