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Pollenallergie
Heuschnupfen wird unterschätzt und kann schlimme Folgen haben
Die Nase läuft, die Augen tränen. Wer auf Pollen reagiert, leidet. Wie gefährlich ist Heuschnupfen und was hilft wirklich dagegen?
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Inhalt
- Was ist Heuschnupfen?
- Wie viele Menschen sind betroffen?
- Was passiert bei Allergien wie Heuschnupfen im Körper?
- Was sind die typischen Symptome?
- Was hat Heuschnupfen mit allergischem Asthma zu tun?
- Wie unterscheidet man Heuschnupfen von einer Erkältung?
- Welche Rolle spielen Kreuzallergien bei Heuschnupfen?
- Welche Risikofaktoren gibt es?
- Wie wirkt sich der Klimawandel aus?
- Wie wird Heuschnupfen diagnostiziert?
- Was hilft gegen Heuschnupfen?
- Wie kann man sich vor Pollen schützen?
- Was ist Heuschnupfen?
- Wie viele Menschen sind betroffen?
- Was passiert bei Allergien wie Heuschnupfen im Körper?
- Was sind die typischen Symptome?
- Was hat Heuschnupfen mit allergischem Asthma zu tun?
- Wie unterscheidet man Heuschnupfen von einer Erkältung?
- Welche Rolle spielen Kreuzallergien bei Heuschnupfen?
- Welche Risikofaktoren gibt es?
- Wie wirkt sich der Klimawandel aus?
- Wie wird Heuschnupfen diagnostiziert?
- Was hilft gegen Heuschnupfen?
- Wie kann man sich vor Pollen schützen?
Artikel Abschnitt: Was ist Heuschnupfen?
Was ist Heuschnupfen?
Bei Pollenallergiker:innen kommt es innerhalb von Sekunden zu einer Reaktion, wenn sie in Kontakt mit dem Blütenstaub von Gräsern, Sträuchern oder Kräutern kommen. Auch frühblühende Bäume wie Hasel, Erle und Birke lösen bei ihnen Symptome aus. Weil je nach Blütezeit andere Pollen unterwegs sind, sind die Beschwerden saisonal unterschiedlich.
Artikel Abschnitt: Wie viele Menschen sind betroffen?
Wie viele Menschen sind betroffen?
Heuschnupfen verursacht auch wirtschaftlichen Schaden
Die hohe Anzahl der Betroffenen führt zu einem entsprechend hohen wirtschaftlichen Schaden. Heuschnupfen und andere Allergien verursachen pro Jahr in der EU einen wirtschaftlichen Schaden von 100 Milliarden Euro. In Deutschland gehen nach Daten der Europäischen Stiftung für Allergieforschung (ECARF) eine Million Fehltage pro Jahr allein auf das Konto von Heuschnupfen. Jede zehnte Krankschreibung ist auf eine Allergie zurückzuführen. Bei vielen Schulkindern leiden die Leistungen während der Pollensaison.
Artikel Abschnitt: Was passiert bei Allergien wie Heuschnupfen im Körper?
Was passiert bei Allergien wie Heuschnupfen im Körper?
Wird das Immunsystem dann erneut mit den vermeintlichen Krankheitserregern konfrontiert, setzen die Mastzellen, das sind Zellen, die für die körpereigene Abwehr zuständig sind, Histamine frei. Diese Entzündungsstoffe lösen dann die eigentlichen Beschwerden aus. Aber: Nicht jeder Mensch, der Antikörper gegen Pollen entwickelt, bekommt auch eine Allergie. Warum das so ist, ist wissenschaftlich nicht geklärt.
Hier erklären wir, was eine Allergie von einer Unverträglichkeit unterscheidet.
Artikel Abschnitt: Was sind die typischen Symptome?
Was sind die typischen Symptome?
Heuschnupfen ist unabhängig vom Alter
Die Entwicklung einer Allergie ist unabhängig vom Alter. Doch meistens bekommen Kinder schon im Vorschulalter die ersten Symptome. In der Kindheit sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen.
Später leiden mehr Frauen darunter. Das liegt am Östrogenspiegel, der im weiblichen Körper mit Beginn der Pubertät ansteigt. Das Sexualhormon sensibilisiert unter anderem die Mastzellen, die dann empfindlicher auf Allergene reagieren. Deshalb kommen Allergien auch häufig in der Schwangerschaft oder in der Menopause oder verschwinden dann. Auffällig ist, dass ältere Menschen seit einiger Zeit überdurchschnittlich häufig eine Allergie bekommen. Eine wissenschaftliche Erklärung gibt es dafür bisher nicht.
Artikel Abschnitt: Was hat Heuschnupfen mit allergischem Asthma zu tun?
Was hat Heuschnupfen mit allergischem Asthma zu tun?
Artikel Abschnitt: Wie unterscheidet man Heuschnupfen von einer Erkältung?
Wie unterscheidet man Heuschnupfen von einer Erkältung?
Bei einer Allergie treten die Beschwerden in dem Moment auf, in dem man mit dem Allergen in Kontakt kommt. Entwickeln sich die Symptome immer zur gleichen Jahreszeit und bleiben über mehrere Wochen, steckt mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Heuschnupfen dahinter.
Artikel Abschnitt: Welche Rolle spielen Kreuzallergien bei Heuschnupfen?
Welche Rolle spielen Kreuzallergien bei Heuschnupfen?
Bei einer Birkenpollenallergie treten oft Probleme mit Birnen, Avocados oder Äpfeln auf. Solche Kreuzallergien kommen bei rund der Hälfte der Pollenallergiker:innen vor, bei Erwachsenen häufiger als bei Kindern.
Bei Äpfeln gibt es allerdings Unterschiede. Alte Apfelsorten werden besser vertragen, als neue Züchtungen. Warum das so ist, erfährst du hier.
Artikel Abschnitt: Welche Risikofaktoren gibt es?
Welche Risikofaktoren gibt es?
Mikrobiom kann schützen
Eine weitere Rolle spielt das Mikrobiom – also die individuelle Zusammensetzung der Bakterien auf der Darmschleimhaut. Studien zeigen, dass es dabei vor allem um die Vielfalt geht. Je bunter die Mischung, desto geringer das Risiko, eine Allergie zu entwickeln. Weniger entscheidend ist dagegen, welche Bakterien dort unterwegs sind.
Ums Mikrobiom geht’s auch in diesem Artikel.
In der Wissenschaft wird außerdem diskutiert, welche Effekte die Psyche hat. In einer Untersuchung konnten Forschende sehen, dass Menschen mit einer generalisierten Angststörung häufiger Heuschnupfen hatten als andere. Das könnte daran liegen, dass es eine enge Verbindung zwischen dem Immun- und dem Nervensystem gibt. Die genauen Mechanismen sind aber noch nicht erforscht.
Belegt ist auch, dass Kinder, die per Kaiserschnitt zur Welt kommen, häufiger Allergien bekommen als andere.
https://www.quarks.de/gesundheit/so-beeinflusst-deine-geburt-deine-gesundheit/
https://www.quarks.de/podcast/geburt-mit-kaiserschnitt-oder-ganz-natuerlich-quarks-daily-spezial/
Widersprüchliche Ergebnisse zum Stillen
Während einige Untersuchungen zeigen, dass gestillte Kinder besser vor Allergien geschützt sind, als andere, schreibt die Gesellschaft für Pädiatrische Allergologie und Umweltmedizin in ihren Leitlinien zur Allergieprävention: "Aus den wissenschaftlichen Daten lässt sich nicht ableiten, dass Stillen zu einem geringeren Risiko für Allergien beim Kind führt."
Unstrittig ist dagegen, dass es besser ist, sich mit Allergenen – also den Stoffen, die Allergien auslösen können – zu konfrontieren, anstatt ihnen aus dem Weg zu gehen. Kinder, die auf dem Bauernhof groß werden, entwickeln deshalb seltener Allergien als andere.
Immunsystem langweilt sich
Weil die hygienischen Bedingungen in den Industrieländern besser geworden sind, sind weniger Parasiten und andere Krankheitserreger unterwegs. Forschende gehen davon aus, dass sich das Immunsystem deshalb auf harmlosere Stoffe stürzt.
Luftverschmutzung begünstigt Allergien
Es ist belegt, dass Zigarettenrauch bei Kindern das Risiko für Allergien erhöht. Stickoxide und Feinstaub greifen außerdem die Schleimhäute an und machen sie durchlässiger für mögliche Allergene. Und sie verändern die Struktur der Pollen und erhöhen so ihre allergene Wirkung. In Gebieten mit hoher Luftverschmutzung entwickeln Menschen deshalb überdurchschnittlich häufig Heuschnupfen.
Artikel Abschnitt: Wie wirkt sich der Klimawandel aus?
Wie wirkt sich der Klimawandel aus?
Artikel Abschnitt: Wie wird Heuschnupfen diagnostiziert?
Wie wird Heuschnupfen diagnostiziert?
Ist der Pricktest nicht eindeutig, folgen weitere Untersuchungen, wie der Provokationstest. Dabei wird das Allergen direkt auf die Schleimhaut aufgebracht. Gibt es weiter Unstimmigkeiten, kann man die Antikörper im Blut bestimmen.
Artikel Abschnitt: Was hilft gegen Heuschnupfen?
Was hilft gegen Heuschnupfen?
Ausschüttung von Histamin verhindern
Antihistaminika lindern die Symptome, indem sie die Effekte des Histamins unterdrücken, das bei allergischen Reaktionen freigesetzt wird. Sie helfen zwar relativ schnell, können aber müde machen und Kopfschmerzen auslösen. Andere Medikamente verhindern, dass Histamin ausgeschüttet wird, beziehungsweise blockieren bestimmte Botenstoffe.
Relativ neu ist der Ansatz, Heuschnupfen mit Probiotika, also Darmbakterien, zu behandeln. Dass sie Symptome lindern könnten, hat eine relativ kleine Studie der Charité in Berlin gezeigt. Die Proband:innen haben dazu vier Monate lang ein probiotisches Nahrungsergänzungsmittel eingenommen und hatten danach weniger Beschwerden. Um sie aber als Standardtherapie zu empfehlen, muss weiter geforscht werden, die wissenschaftlichen Belege sind dafür bislang noch nicht ausreichend.
Was passiert bei einer Hyposensibilisierung?
Die Hyposensibilisierung bekämpft die Allergie als solche. Dabei wird das Immunsystem mit den Allergenen konfrontiert, damit es sich an sie gewöhnt. Dazu werden sie in immer höheren Dosen gespritzt oder als Tropfen oder Tabletten gegeben. Eine Hyposensibilisierung dauert mindestens drei Jahre. Nebenwirkungen können die typischen Reaktionen sein, die auch auftreten, wenn das Immunsystem mit echten Allergenen in Kontakt kommt.
Hyposensibilisierung hilft
Eine Hyposensibilisierung ist bei bis zu 90 Prozent der Patient:innen erfolgreich und hält bis zu zehn Jahre. Es gibt Hinweise, dass sie etwas besser wirkt, wenn die Allergene gespritzt werden.
In seltenen Fällen kann es zu einem sogenannten anaphylaktischen Schock mit Atemnot kommen.
Artikel Abschnitt: Wie kann man sich vor Pollen schützen?
Wie kann man sich vor Pollen schützen?
Vorsicht bei Starkregen
Bei Starkregen und Gewitter sollten Pollenallergiker:innen besser drinnen bleiben. Unter bestimmten Bedingungen können dabei die Pollen in kleinere Bestandteile zerplatzen und tief in die Lunge gelangen. Obwohl die genauen Zusammenhänge noch nicht vollständig erforscht sind, scheinen Personen mit unbehandeltem Heuschnupfen besonders gefährdet zu sein.
Während und kurz nach einem Regenschauer sinkt die Pollenbelastung in der Luft. Deshalb ist das eine gute Zeit, um nach draußen zu gehen.
Pollenvorhersagen können helfen
Um herauszufinden, welche Allergene gerade in der Luft sind und sich darauf vorzubereiten, können Allergiker:innen auf Pollenflugvorhersagen zurückgreifen. Die sind oft auch als Apps verfügbar. Die Europäische Stiftung für Allergieforschung (ECARF) rät dazu, auf nichtkommerzielle Angebote zurückzugreifen. Denn die haben in der Regel ein enges Netz von Messstationen und ordnen die Daten wissenschaftlich ein.
Dabei wird in Zukunft auch immer häufiger die KI zum Einsatz kommen. Fachleute versprechen sich davon deutlich genauere und zuverlässigere Prognosen.
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Quellenangaben zum Artikel:
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Hallo Quarks Team, ihr beschreibt leider nur den Weg der Schulmedizi. Warum? Heutzutage können über Heilpraktiker/in solche Allergien super „geheilt“ werden u man muss nicht auf Kortisonmedis zugreifen. Ich denke ein Magazin mit diesem Backround muss auch anders denken , vorallem in der heutigen Zeit. Vielen Dank. Grüße u eine… Weiterlesen »
Hallo Christian, wir stören uns an dem Begriff Schulmedizin. Wieso, findest du hier gut erklärt: https://medwatch.de/erkrankungen/schulmedizin-alternativmedizin-begriff-quatsch/ Danke und viele Grüße vom Quarks-Team
Komisch, wo ist denn mein Hinweis auf die Forsythien geblieben? Was war daran nicht der Etiquette entsprechend?
I wo, wir schalten bloß jeden Kommentar auf unserer Website einzeln frei und bei Deinem hat es leider ein paar Tage gedauert.
Ich halte viel von der Quarks – Redaktion, aber einen Bericht über Allergien mit Forsythien bebildern ist einfach richtig schön falsch.
Unser Titelbild für diesen Artikel kommt hierher und zeigt keine Forsythie, sondern eine reife Löwenzahnpflanze („Pusteblume“).
Leider fehlt in dem Artikel die Methode der Eigenblutbehandlung unter Zugabe der Allergene. Diese ist sehr wirksam und verschafft eine Atempause für ca. 2 Jahre.
Ein Verweis auf Eigenbluttherapie fehlt, weil diese Behandlungen nicht zur evidenzbasierten Medizin gehören, es also (Stand jetzt) keine (ausreichenden) Wirksamkeitsbelege gibt.
Meiner Meinung nach sind Allergien, Nahrungsunverträglichkeiten, Schuppenflechte, Neurodermitis, Pseudokrupp, Asthma usw. allesamt Folgen von Impfungen und gezielten Vergiftungen z.B. durch Amalgamfüllungen in den Zähnen. Die Folgen der letzten Impforgie sind jetzt Long-Covid, Gürtelrose, Borreliose, Herzprobleme, Blutgefäßveränderungen, Krebs u.a. Gegen Krebs ist schon die nächste Impfung in der Pipeline, ist das… Weiterlesen »
Du kannst denken, was du magst – von der Wirklichkeit ist deine Meinung jedoch weit entfernt.