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Klimakrise
So verändert sich das Klima in deiner Region
In ganz Deutschland werden Temperatur, Hitze, Trockenheit und Starkregen durch den Klimawandel zunehmen. Aber je nach Region gibt es besondere Herausforderungen.
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Artikel Abschnitt: Darum geht’s:
Darum geht’s:
Klimaveränderungen kommen auf uns zu
Steigende Durchschnittstemperaturen
Zwischen 1881 und 2021 ist die Durchschnittstemperatur in Deutschland bereits um 1,6 Grad gestiegen. Das zeigen Daten des Deutschen Wetterdienstes (DWD).
Das führt dazu, dass sich Anbauregionen und Blütezeiten von Pflanzen langsam verschieben. Neue Schädlinge breiten sich aus und das Artenspektrum von Tieren und Pflanzen verändert sich. Expert:innen sehen die biologische Vielfalt bedroht – vor allem in Ökosystemen in Gebirgen oder im Wattenmeer. Außerdem kommt es zu höheren Pollenbelastungen und dadurch verstärkt zu Allergien.
Trockenheit und Waldbrände
Die Sommer 2018, 2019 und 2020 waren von extremer Trockenheit geprägt. Es kam zu Ertragsausfällen in Land- und Forstwirtschaft, vertrocknetem Stadtgrün, Schäden an Feuchtgebieten, Waldbränden sowie verminderter Schiffbarkeit und beeinträchtigtem Warentransport über Flüsse.
Der Dürremonitor des Helmholtz Zentrums für Umweltforschung zeigt, dass vor allem die tiefen Bodenschichten in einigen Regionen noch besonders trocken sind.
Dürre: So kommen wir auf Dauer damit klar
Starkregen und Hochwasser
Starkregenereignisse und Hochwasserkatastrophen können durch den Klimawandel häufiger werden.
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Hitzetage und Tropennächte
Zwischen 1951 und 2021 hat die Anzahl der Hitzetage in Deutschland laut DWD um 196 Prozent zugenommen. Auch die Zahl der Tropennächte steigt. Häufigkeit, Dauer und Intensität werden in Zukunft mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit zunehmen.
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Tropennacht = Minimumtemperatur nicht unter 20 Grad Celsius
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Artikel Abschnitt: Darum müssen wir drüber sprechen:
Darum müssen wir drüber sprechen:
Es gibt regionale Unterschiede
Ein wissenschaftliches Konsortium aus Expert:innen aus 25 Behörden und Institutionen des Bundes hat in einer Klimawirkungs- und Risikoanalyse sieben Klimaraumtypen ermittelt. Für jeden Typ hat das Team prognostiziert, wie sich das Klima bis zur Mitte (2031 bis 2060) und bis zum Ende des Jahrhunderts (2071 bis 2100) entwickeln könnte – im Vergleich zum Bezugszeitraum 1972 bis 2000.
Unsere Infografik zeigt, in welchen Gebieten bis zur Mitte des Jahrhunderts (2031 bis 2060) starke bis sehr starke Veränderungen zu erwarten sind. Der Nordwesten ist nicht aufgeführt, weil dort nur leichte Veränderungen wahrscheinlich sind.
Was das im Detail bedeutet:
Küsten:
Aktuell: gekennzeichnet durch höchste extreme Windgeschwindigkeiten und geringste Temperaturschwankungen im Jahresmittel
Erwartungen für die Zukunft:
- vergleichsweise geringer Temperaturanstieg
- weniger Frosttage
- geringe durchschnittliche Niederschlagsänderungen
- deutlich mehr Starkregentage
- Tendenz zu feuchteren Wintern
Nordwesten:
Aktuell: gekennzeichnet durch küstenähnliches, gemäßigtes Klima mit weniger Wind und höheren Temperaturen
Erwartungen für die Zukunft:
- moderater Temperaturanstieg
- weniger Frosttage
- häufigere Temperaturextreme als an der Küste
- mehr Starkregentage
Nordosten – Osten/trockenste Region:
Aktuell: gekennzeichnet durch die geringsten Niederschläge, die meisten Trockentage sowie hohe Sommertemperaturen
Erwartungen für die Zukunft:
- weiterhin trockenste Region in Deutschland
- mehr Starkregentage
- Erwärmung und Veränderung des Niederschlags steigen durch die Erderwärmung durchschnittlich wie in anderen deutschen Regionen auch
- überdurchschnittlicher Anstieg in der Anzahl der Hitzetage und tropischen Nächte
Osten/wärmste Region:
Aktuell: gekennzeichnet durch die höchsten mittleren Temperaturen sowie die meisten Hitzetage und tropischen Nächte
Erwartungen für die Zukunft:
- weiterhin wärmste Region in Deutschland – hier ist der größte Zuwachs an heißen Tagen und Tropennächten zu erwarten
- relativ starke Zunahme von mittlerem Niederschlag im Winter
Südosten:
Aktuell: gekennzeichnet durch eine relativ hohe Kontinentalität (Spannweite zwischen Sommer- und Wintertemperatur)
Erwartungen für die Zukunft:
- eine der Regionen, die sich in Zukunft voraussichtlich am stärksten erwärmt
- deutlich mehr Hitzetage
- weniger Niederschläge und mehr Trockenperioden im Sommer
Mittelgebirge:
Aktuell: gekennzeichnet durch kühl-gemäßigtes Klima mit hohen Winterniederschlägen und relativ häufigen Starkniederschlägen
Erwartungen für die Zukunft:
- starke Zunahme von Niederschlägen im Winter
- starke Zunahme von Starkregentagen (ganzjährig)
- starker Rückgang von Niederschlägen im Sommer
- Zunahme der Trockentage
Gebirge:
Aktuell: gekennzeichnet durch niedrige Temperaturen und feuchte Bedingungen (mittlerer Niederschlag sowie Niederschlagsextreme)
Erwartungen für die Zukunft:
- weniger sommerliche Niederschläge
- mehr Trockentage im Sommer
- mehr Winterniederschläge (durch höhere Temperaturen verstärkt als Regen)
- Starkregentage nehmen überdurchschnittlich zu
- Frosttage nehmen überdurchschnittlich ab
- absolute durchschnittliche Erwärmung und der relative Anstieg der
- Hitzetage sind hier am größten
Es zeigt sich, dass alle Regionen von Änderungen betroffen sein werden.
Das Climate Service Center Germany des Helmholtz-Zentrums Hereon hat außerdem eine interaktive Karte erstellt, auf der man die Klimaprognosen für einzelne Landkreise auswählen kann.
Artikel Abschnitt: Und jetzt?
Und jetzt?
Wir sollten uns gezielt vorbereiten
Die Klimawirkungs- und Risikoanalyse, die auch die sieben Klimaraumtypen ermittelt hat, identifiziert und beurteilt auf wissenschaftlicher Grundlage Möglichkeiten und dringende Erfordernisse, um sich an den Klimawandel anzupassen.
Besonders wichtig sei der Schutz natürlicher Systeme und Ressourcen, für die die Klimarisiken am höchsten sind. Dazu zählen etwa Grundwasser und Böden. Je geringer der Nutzungsdruck und der Schadstoffeintrag in Gewässer und Böden, desto besser können sie sich auf den Klimawandel einstellen.
Viele wichtige Anpassungsmaßnahmen wurden bereits gestartet oder werden in absehbarer Zeit umgesetzt. Dazu zählen:
- nationaler Hochwasserschutz
- Waldumbau zu naturnahen, standortgerechten Mischwäldern
- Hitzeschutz und Anpassung für urbane Räume
So müssen sich Städte auf die Klimakrise vorbereiten:
Lösungen liegen auf dem Tisch
Nach Angaben des wissenschaftlichen Konsortiums der Klimawirkungs- und Risikoanalyse ist eigentlich eine gute Basis vorhanden: durch vorhandenes Wissen aus vergangenen Studien, aktive Netzwerke von Behörden, Forschungseinrichtungen und Akteure sowie Modellprojekte als gute Vorbilder. Trotzdem könnten die Maßnahmen nicht ausreichen, wenn der Klimawandel uns stark trifft.
Die Expert:innen empfehlen deshalb weitere Anpassungsmaßnahmen:
- flächendeckende bodenschonende Bewirtschaftungsweisen, um den Humusvorrat im Boden und die Bodenfeuchte zu fördern und auf Dürreperioden besser vorbereitet zu sein
- der Rückhalt von Regenwasser in der Fläche und direkte Schutzmaßnahmen an Gebäuden und Infrastrukturen, die Schäden durch Starkniederschläge und Überschwemmungen reduzieren können
- naturbasierte und technische Küstenschutzmaßnahmen sowie Entwässerungseinrichtungen im Küstenbereich, um Siedlungen und Infrastrukturen an der Küste vor dem Meeresspiegelanstieg zu schützen
- eine massive, möglichst naturnahe Begrünung von Freiflächen und Gebäuden im urbanen Raum, eine wasserbewusste Siedlungsentwicklung, die es nach dem Prinzip der "Schwammstadt" ermöglicht, Wasser in der Stadt zu halten und über längere Zeiträume hinweg abzugeben und zu verdunsten
So müssen wir uns an das Klima anpassen:
Wichtig sei, dass die Maßnahmen schnell getroffen werden. Denn ohne rechtzeitige Anpassung treffen uns die Auswirkungen der Klimakrise an vielen Stellen deutlich heftiger.
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Quellenangaben zum Artikel:
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Welche Stadt ist am weitesten auf dem Weg zur Schwammstadt?
Wie wird der Umbau finanziert?
Im Text, sowie im Bild (Illustration) scheint der Südwesten keinerlei nennenswerte Rolle zu spielen. Der Rheingraben welcher schon immer dafür bekannt war anderes Wetter als die Durchschnitts-Statistik, sowie der Wettervorhersagen inne zu haben – Nichts! Gerade der mittlere Oberrhein in dem die Meterorlogen ihre Voraussagen beinahe stündlich korrigieren müssen, weil… Weiterlesen »
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