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Nach der Geburt
Das passiert im Körper während des Wochenbetts
Nach der Geburt sind alle Blicke auf das Baby gerichtet. Währenddessen vollbringt der weibliche Körper eine Meisterleistung.
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Inhalt
- Was ist das Wochenbett und warum ist es wichtig?
- Warum kommt es im Wochenbett häufig zu Stimmungsschwankungen?
- Wann beginnt die Mutter zu stillen?
- Was ist der Wochenfluss und wie lange dauert er?
- Zu welchen Problemen kann es im Wochenbett kommen?
- Wann kann die Frau wieder schwanger werden?
- Wie lange dauert es, bis sich das Gewicht normalisiert?
- Was passiert mit den Vätern während des Wochenbetts?
- Was ist das Wochenbett und warum ist es wichtig?
- Warum kommt es im Wochenbett häufig zu Stimmungsschwankungen?
- Wann beginnt die Mutter zu stillen?
- Was ist der Wochenfluss und wie lange dauert er?
- Zu welchen Problemen kann es im Wochenbett kommen?
- Wann kann die Frau wieder schwanger werden?
- Wie lange dauert es, bis sich das Gewicht normalisiert?
- Was passiert mit den Vätern während des Wochenbetts?
Artikel Abschnitt: Was ist das Wochenbett und warum ist es wichtig?
Was ist das Wochenbett und warum ist es wichtig?
Gebärmutter bildet sich zurück
Während dieser Zeit bilden sich jene Veränderungen zurück, die durch Schwangerschaft und Geburt entstanden sind. Allen voran: die Gebärmutter, auch Uterus genannt. Die Schwangerschaft hat sie um das 20-Fache vergrößert. Unmittelbar vor der Geburt wiegt sie etwa ein Kilogramm. Nach der Geburt zieht sich die Gebärmutter zusammen und verkleinert sich.
Dabei kommt es zu Nachwehen, die einige Frauen als mehr, andere Frauen als weniger schmerzhaft empfinden. Innerhalb von einer Woche reduziert sich so das Gewicht der Gebärmutter auf 500 Gramm, also etwa die Hälfte. Nach sechs Wochen, am Ende des Wochenbetts, wiegt sie nur noch rund 80 Gramm und hat damit wieder ihr ursprüngliches Gewicht erreicht.
Muttermund und Vagina verkleinern sich
Auch Muttermund und Vagina bilden sich während des Wochenbetts zurück und verkleinern sich. Etwa eine Woche nach der Geburt schließt sich der innere Muttermund. Einige Wochen später folgt der äußere Muttermund. Das Blutvolumen, das durch die Schwangerschaft erhöht war, normalisiert sich in der Regel innerhalb von vier Wochen. Auch die Harnwege waren durch die Schwangerschaft erweitert und bilden sich nun wieder zurück.
Weitere Angaben zum Artikel:
Artikel Abschnitt: Warum kommt es im Wochenbett häufig zu Stimmungsschwankungen?
Warum kommt es im Wochenbett häufig zu Stimmungsschwankungen?
Hormonumstellung sorgt für Stimmungsschwankungen
Diese Hormonumstellung führt bei vielen Frauen in den ersten drei bis fünf Tagen nach der Geburt zu Stimmungsschwankungen. Die Betroffenen sind reizbarer und brechen schnell in Tränen aus. Mediziner:innen sprechen auch von Baby-Blues. Etwa 50 bis 80 Prozent der Mütter sind davon betroffen. Die Beschwerden verschwinden nach ein paar Tagen wieder von allein.
Auch Wochenbettdepressionen können entstehen
Leidet die Mutter länger als zwei Wochen unter Niedergeschlagenheit und Antriebslosigkeit, können Wochenbettdepressionen dahinterstecken. Hier haben wir aufgeschrieben, was die Ursachen für solche Depressionen sind und wo sich betroffene Frauen Hilfe holen können.
Um die Zeit nach der Geburt zu erleichtern und Wochenbettdepressionen vorzubeugen, ist es wichtig, sich möglichst viel Ruhe und Entspannung im Wochenbett zu gönnen. Partner:innen, die Familie und Freund:innen sollten bei Aufgaben wie Wäsche waschen, Einkaufen und Kochen übernehmen und versuchen, die Mutter emotional zu unterstützen.
Artikel Abschnitt: Wann beginnt die Mutter zu stillen?
Wann beginnt die Mutter zu stillen?
Muttermilch wird circa drei Tage nach Geburt produziert
Die eigentliche Muttermilch wird vor der Geburt noch nicht produziert, weil die Hormone der Plazenta das Prolaktin zu einem gewissen Teil hemmen. Sobald die Plazenta aus dem Körper ist, schießt der Prolaktinspiegel nach oben. Etwa drei Tage nach der Geburt produziert der Körper so die eigentliche Muttermilch und es kommt zum sogenannten Milcheinschuss.
Legt die Mutter das Baby an die Brust an, fängt es für gewöhnlich reflexartig an zu saugen und die Milch zu trinken. Durch den Saugreiz produziert der Körper der Mutter noch mehr Prolaktin – der Milchnachschub ist dadurch gesichert. Der Saugreiz bewirkt auch, dass der Körper noch ein weiteres Hormon ausschüttet: Oxytocin, das auch als Kuschelhormon bekannt ist. Es erleichtert den Milchfluss, fördert die Mutter-Kind-Bindung und beschleunigt nebenbei auch die Rückbildung der Gebärmutter.
Manche Frauen haben zu Beginn Schwierigkeiten beim Stillen. Die Hebamme/der Geburtshelfer geben bei ihren regelmäßigen Besuchen wertvolle Tipps zu Stillpositionen und -techniken und können die Probleme meist lösen. Häufig dauert es außerdem etwas, bis die produzierte Milchmenge und die Trinkmenge des Babys im Gleichgewicht sind. Etwa zehn Tage nach der Geburt pendelt sich die Menge auf 500 bis 700 Milliliter pro Tag ein.
Woraus besteht Muttermilch? Und warum ist Stillen wichtig für die Gesundheit des Babys? Das haben wir hier aufgeschrieben.
Artikel Abschnitt: Was ist der Wochenfluss und wie lange dauert er?
Was ist der Wochenfluss und wie lange dauert er?
Nach einem Kaiserschnitt kommt es in der Regel zu einem geringeren Wochenfluss, dafür hält er jedoch länger an.
Artikel Abschnitt: Zu welchen Problemen kann es im Wochenbett kommen?
Zu welchen Problemen kann es im Wochenbett kommen?
Kindbettfieber oder Thromboserisiko
Manche Mütter entwickeln ein sogenanntes Kindbettfieber. Dahinter steckt eine Infektion, zum Beispiel der Gebärmutter oder der Brust. Frauen haben im Wochenbett außerdem ein höheres Thromboserisiko. Das ist auf die Hormonumstellung zurückzuführen: Das Blut ist durch die Hormone anders zusammengesetzt und kann leichter gerinnen. Auch die mangelnde Bewegung trägt zum Thromboserisiko bei.
Frauen, die Symptome wie Fieber, Kopf- und Unterleibsschmerzen, starke oder plötzlich abbrechende Blutungen haben, sollten sofort zur Abklärung zum Arzt/zur Ärztin gehen.
Um diesen Komplikationen vorzubeugen, ist es wichtig, dass die Hebamme/der Geburtshelfer regelmäßig zu Besuch kommt. Sie kontrollieren, ob sich alles richtig zurückbildet. Auch Hygiene ist im Wochenbett sehr wichtig: Der Wochenfluss ist zwar, anders als Wissenschaftler:innen lange dachten, nicht hochinfektiös, er beinhaltet aber Bakterien.
Daher ist es wichtig, sich die Hände vor und nach dem Toilettengang gründlich zu waschen und die Einlagen regelmäßig zu wechseln. Um einer Thrombose vorzubeugen, ist es wichtig, dass sich die Frauen im Wochenbett langsam anfangen zu bewegen. Infrage kommen kurze Spaziergänge, Wochenbettgymnastik und Beckenbodentraining (siehe unten). Die Hebamme/der Geburtshelfer empfehlen, welche Art von Bewegung wann möglich ist und guttut.
Frauen, die per Kaiserschnitt entbunden haben, können in der Regel erst später mit Gymnastikübungen beginnen als Frauen nach einer vaginalen Geburt. Das Thromboserisiko ist bei ihnen daher etwas höher. Außerdem kann die Kaiserschnittnarbe Schmerzen verursachen und beim Gehen und Bücken stören. Auch hier prüft die Hebamme/der Geburtshelfer regelmäßig, ob die Operationswunde richtig verheilt.
Artikel Abschnitt: Wann kann die Frau wieder schwanger werden?
Wann kann die Frau wieder schwanger werden?
Bei stillenden Frauen bleibt die Regelblutung meist aus, da das Hormon Prolaktin den Eisprung hemmt. Das Stillen bietet jedoch keinen sicheren Schutz. Auch in der Stillzeit müssen Paare verhüten, wenn sie eine erneute Schwangerschaft verhindern wollen – zum Beispiel mit Kondomen.
Artikel Abschnitt: Wie lange dauert es, bis sich das Gewicht normalisiert?
Wie lange dauert es, bis sich das Gewicht normalisiert?
Durch die Schwangerschaft nehmen Frauen etwa zehn bis 16 Kilogramm zu. Durch die Geburt verlieren sie jedoch nur sechs Kilogramm: etwa 3300 Gramm für das Baby, 600 Gramm Plazenta, 1000 Gramm Fruchtwasser und 1000 Gramm Flüssigkeit durch Schweiß und Atmung während der Wehen.
12 bis 18 Monate nach Geburt wieder Ursprungsgewicht
Im Wochenbett verlieren die Frauen weitere drei bis vier Kilo, indem sich die Gebärmutter zurückbildet, das Blutvolumen reduziert und eingelagertes Wasser ausgeschieden wird. Das restliche Gewicht verschwindet in der Regel zum Ende der Stillzeit, wenn sich das Brustdrüsengewebe abbaut. Etwa zwölf bis 18 Monate nach der Geburt sollten Frauen wieder ihr ursprüngliches Gewicht erreicht haben.
Manche Frauen schaffen das jedoch nicht. Häufig sind übergewichtige Frauen betroffen und Frauen, die mehr als die gewöhnlichen zehn bis 16 Kilogramm während der Schwangerschaft zugenommen haben. Stillen, regelmäßige Bewegung und eine Ernährungsberatung können diesen Müttern helfen, wieder ein normales Gewicht zu erreichen.
Unterschiede zum Körper vor der Schwangerschaft
Unabhängig von der Zahl auf der Waage bemerken viele Frauen Unterschiede zu ihrem Körper vor der Schwangerschaft. Die Bauchpartie fühlt sich zum Beispiel schlaffer an. Viele haben weiterhin sichtbare Dehnungsstreifen an Bauch und Hüfte. Bei Müttern, die per Kaiserschnitt entbunden haben, ist die Narbe ein Leben lang sichtbar.
Solche Merkmale sind völlig okay und sollten den Frauen nicht peinlich sein – im Gegenteil: Sie erinnern an die Meisterleistung, die der weibliche Körper während der Schwangerschaft und Geburt vollbracht hat.
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Der Beckenboden
Der Beckenboden ist eine Muskelplatte, die den Bauchraum mit Organen wie Blase und Enddarm nach unten hin abschließt. Das Problem: Die Beckenbodenmuskulatur wird durch Schwangerschaft und Geburt stark aufgelockert und überdehnt. In der Folge fällt es vielen Frauen schwer, Urin anzuhalten. Beim Lachen, Husten oder Niesen gehen zum Beispiel häufig Tröpfchen ab. Später kann Joggen und Springen problematisch sein. Das Risiko für eine solche Beckenbodenschwäche steigt mit dem Alter der Mütter an.
Die Lösung ist regelmäßiges Beckenbodentraining, mit dem Frauen in der Regel zwei bis vier Wochen nach der Geburt anfangen können. Ein Beispiel für eine Übung: Das Steißbein im Liegen nach oben ziehen und wieder herunterdrücken. Etwa sechs bis acht Wochen nach der Geburt können die Mütter an einem Rückbildungskurs teilnehmen, den die Krankenkassen übernehmen. Wer dranbleibt, kann seine Muskulatur Stück für Stück stärken. Ein Jahr nach der Geburt ist der Beckenboden in der Regel dann wieder so fit wie vorher.
Artikel Abschnitt: Was passiert mit den Vätern während des Wochenbetts?
Was passiert mit den Vätern während des Wochenbetts?
Um dem vorzubeugen, sollte sich der Vater für eine bestimmte Zeit "mit in das Wochenbett legen" und sich nicht sofort wieder in das Arbeitsleben und sonstige Verpflichtungen stürzen. So kann sich eine starke Eltern-Kind-Beziehung aufbauen.
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Unabhängig von der Zahl auf der Waage bemerken viele Frauen Unterschiede zu ihrem Körper vor der Schwangerschaft. Die Bauchpartie fühlt sich zum Beispiel schlaffer an. Viele haben weiterhin sichtbare Dehnungsstreifen an Bauch und Hüfte. Bei Müttern, die per Kaiserschnitt entbunden haben, ist die Narbe ein Leben lang sichtbar Man könnte… Weiterlesen »
Ich erspare mir dies.Mein Mann ist steril.Ich habe mich mit 26 Tubensterilisieren lassen(vor unserem Kennenlernen).Nicht jede Frau hat einen Kinderwusch.
Rubrik „Sex nach der Geburt“ und „Was passiert mit den Muskeln? Wann kann/sollte ich wieder Sport treiben?“ fehlt. Eher auf Gesundheit ausgelegt und nicht aufs Erscheinungsbild…
Danke für die Anregung, wir besprechen das in der Redaktion.
Ich freue mich, dass die LGBTQ-Community mehr Toleranz und Aufmerksamkeit bekommt. Dennoch bin ich befremdet über das Hinweis-Kästchen, wer alles Kinder bekommen kann. Wokeness ist schön und gut, aber es wird aktuell dermaßen ausgereizt, dass ich das ganze Thema nur noch bizarr finde. Kommt jetzt nach „Menschen, die menstruieren“ nun… Weiterlesen »
„Natürlich können nicht nur Frauen, sondern alle Menschen mit einer Gebärmutter ein Kind bekommen – zum Beispiel Trans*Männer und nicht-binäre Menschen.“ Sehr geehrte Frau Ewert, das ist überhaupt gar nicht natürlich. Sondern im höchsten Maße künstlich. Diese Behauptung ist vollkommen absurd. Ein Artikel wie dieser, der uns angeblich „wissenschaftlich“ belehren… Weiterlesen »